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1071 - Die Urnen-Gang

1071 - Die Urnen-Gang

Titel: 1071 - Die Urnen-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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War es tatsächlich ein glücklicher Zufall, daß er sie erhalten hatte? Konnte ihm Scotland Yard weiterhelfen?
    Er glaubte daran. Allerdings nur, wenn die Bedrohung konkreter wurde. Genau davor schreckte er zurück. Iron wollte nicht, daß der Druck noch mehr zunahm.
    Die ersten Züge paffte er gedankenverloren vor sich hin. Sein Blick war dabei nach vorn gerichtet, doch richtig wahr nahm er die Umgebung nicht. Nach weiteren zwei Zügen drückte er die Zigarette auch wieder aus.
    Es war genau der Moment, in dem die beiden Männer sein Büro betraten. Percy Iron hatte sie zuvor nicht gehört, sie waren einfach da, und sie schoben sich lautlos über die Schwelle.
    Iron sagte nichts. Er reagierte auch nicht. Er war einfach nicht in der Lage. Hinter seinem Schreibtisch blieb er sitzen und starrte die beiden an wie ein Bild. Aber sie waren kein Bild, sie lebten, auch wenn sie sich nicht bewegten und nur nach vorn starrten.
    Percy konnte nicht sprechen. Er schaute sie nur an. Sie sahen schlimm aus. Sie glichen sich trotz der Unterschiede. Gesichter, die wegen ihrer Glätte und Kälte abstoßend wirkten. Beide hatten fahlblonde Haare, die nach hinten gekämmt waren. Beide trugen Jeans und braune, dünne Lederjacken.
    Sie lächelten nicht, sondern starrten aus kalten und blassen Augen auf das Gesicht des starr sitzenden Mannes.
    Erst jetzt gelang es Percy Iron, über gewisse Dinge nachzudenken. Er wußte mit großer Sicherheit, daß es diese beiden Kerle gewesen waren, die ihm das Bild und die Nachricht geschickt hatten.
    Oder zumindest dazugehörten.
    Einige Zeit ließen sie ihn starren, ohne sich zu bewegen. Dann begann der Kleinere der beiden, auf dessen linker Wange sich eine Narbe abzeichnete, mit seinem Rundgang.
    Percy Iron hatte ja nichts dagegen, daß jemand durch ein Büro schritt. Aber wie dieser Typ das tat, provozierte es ihn schon. Er benahm sich so, als gehörte das Büro ihm. Starrte auf die Schränke, schaute sich die Akten an, strich hin und wieder darüber hinweg, nickte einige Male, als hätte er etwas Besonderes gefunden und gelangte so auch hinter Percys Rücken. Dort verstummten sein Schritte.
    Iron wußte, daß jemand hinter ihm stand, auch wenn er keinen Schatten warf und keinen Geruch abgab. Er war einfach da als eine starre Drohung, der Percy nicht entkommen konnte.
    Iron wagte auch nicht, sich zu bewegen. Der zweite Mann stand noch vor ihm. Er lächelte, und dieses Verziehen der Lippen deutete zugleich den Beginn des Sprechens an.
    »Eigentlich hättest du uns erwartet haben müssen, Iron.«
    »Wie… wieso denn?«
    »Die Dinge haben klar bei dir auf dem Tisch gelegen. Hast du unsere Nachricht nicht erhalten?«
    Percy hob die Schultern.
    Da reagierte der Mann hinter ihm. Er drückte die Hand mit den gespreizten Fingern in Percys Nacken und flüsterte nur: »Tatsächlich nicht, Meister?«
    Iron vereiste. Es war eine Hand mit normalen Fingern, das wußte er. Aber er hatte zugleich das Gefühl, von Eiszapfen berührt worden zu sein. Zudem waren die Finger feucht. Das widerte ihn an.
    »Ich warte auf Antwort!« Der Kerl mit der Narbe hatte leise gesprochen, aber genügend Schärfe in seine Stimme gelegt, um Iron erschauern zu lassen.
    »Ja, stimmt. Ich habe das Foto und die Nachricht bekommen.«
    »Das ist gut«, sagte der Mann vor ihm, »da weißt du direkt, woran du bist.«
    Der Steuerberater hatte sich wieder einigermaßen gefangen. Zudem lag die Hand nicht mehr in seinem Nacken. Es regte sich sogar Widerspruch in ihm. »Nein, es tut mir leid. Ich weiß wirklich nicht, woran ich bin. Ich bin durcheinander. Ich kann mir nicht vorstellen, was das alles zu bedeuten hat.«
    »Er hat sich uns in den Weg gestellt.«
    »Keine Ahnung.«
    »Das schrieben wir dir.« Der Typ sprach nicht laut. Mehr sanft. Aber hinter diesem Klang steckte eine schon tödliche Entschlossenheit. Iron wußte, daß mit den Kerlen nicht zu spaßen war.
    »Ich habe es trotzdem nicht verstanden.«
    Der Sprecher seufzte auf. »Müssen wir denn alles erklären, Meister?«
    »Ja, ich bitte darum.«
    »Er wollte nicht mitmachen. Er hat zu sehr in die eigene Tasche gearbeitet. Er hat uns betrogen, und so etwas haben wir nicht gern. Es ging einige Zeit gut, dann aber ist Ihr Bruder zu gierig geworden, und das konnten wir uns nicht gefallen lassen.«
    Percy Iron schüttelte den Kopf, was auch zugelassen wurde. »Tut mir leid, aber ich verstehe das nicht. Ich weiß noch immer nicht, wovon Sie reden. Mein Bruder ist verschwunden. Ich habe

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