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1071 - Die Urnen-Gang

1071 - Die Urnen-Gang

Titel: 1071 - Die Urnen-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelesen.« Sie hatte leise gesprochen, war aber trotzdem von Percy Iron gehört worden.
    »Er ist Ihnen zu teuer, nicht?«
    Suko nickte. »Ein wenig schon. Schließlich sind wir keine Millionäre. Das wird man beim Yard auch nicht, muß ich Ihnen ehrlich sagen. Der Preis ist hoch.«
    »Nicht für den Wagen, denke ich.«
    »Da haben Sie recht, aber für uns.«
    Percy Iron lächelte vor sich hin. »Ich bin zwar kein Verkäufer, aber einige Regeln habe ich mir schon von meinem Bruder abschauen können. Was oft auf dem Preisschild steht, das muß nicht unbedingt ein Dogma sein, wenn Sie verstehen.«
    »Klar. Sie sprechen eine Verhandlungsbasis an.«
    »Das meine ich.«
    »Um wieviel würden Sie den Preis denn senken?« erkundigte sich Shao.
    Iron hob die Schultern. »Nageln Sie mich darauf nicht fest, ich kann es Ihnen nicht sagen. Ich müßte erst in den Unterlagen nachschauen und wissen, für welche Summe mein Bruder den Wagen eingekauft hat. Danach kann man dann noch immer miteinander reden.«
    »Das ist fair«, erklärt Suko.
    »Allerdings werden Sie auch verstehen, daß mir im Moment nicht der Sinn danach steht. Ich denke auch, daß Ihnen beiden das Fahrzeug nicht wegläuft.« Er lächelte sie aufmunternd an. »Ich kann es ja sicherheitshalber für Sie reservieren lassen.«
    »Das wäre mehr als nett«, sagte Shao.
    »Mache ich.«
    Beiden war nicht entgangen, daß Percy Iron mit seinen Gedanken eigentlich ganz woanders war.
    Das Schicksal seines Bruders drückte schwer auf seiner Seele. Zudem hatte die Nachricht an ihn auch eine Drohung enthalten, da auch seine Asche in eine Urne passen würde.
    Shao und Suko merkten, daß Percy Iron gern über das Thema gesprochen hätte, sich aber nicht traute, damit anzufangen. Er stand da, schaute sich um, und er wirkte irgendwie erlöst, als Shao fragte:
    »Was werden Sie jetzt tun?«
    »Die Frage habe ich mir ebenfalls gestellt. Ich kann Ihnen die Antwort nicht geben, weil ich nicht weiß, ob mein Bruder tatsächlich gestorben ist. Dieses Foto mit der Urne…«, er zuckte die Achseln, »… garantieren Sie mir, daß es echt ist?«
    »Nein.«
    »Eben.«
    »Dann rechnen Sie mit einem Bluff?«
    »Keine Ahnung«, flüsterte Percy Iron. »Ich denke, das soll zunächst auf eine Einschüchterung hinauslaufen. Ich sagte Ihnen schon, der geschäftliche Kontakt mit meinem Bruder hielt sich in Grenzen. Ich arbeitete für ihn als Steuerberater, aber nicht mehr.«
    »Wie meinen Sie das genau?« wollte Suko wissen.
    »Ganz einfach. Ich bin über das Privatleben meines Bruders nicht informiert gewesen. Ich weiß nicht, was er in seiner freien Zeit getrieben hat. Daß es etwas gewesen sein muß, das außerhalb der Regeln steht, das habe ich durch das Zuschicken des Fotos bewiesen bekommen. Wer tut denn so etwas? Und wenn, warum tut er das?« Iron schüttelte den Kopf. »Ich habe hin und her überlegt, aber ich bin zu keinem Ergebnis gekommen. Es war einfach zu fremd. Ich habe mir nicht vorstellen können, bisher jedenfalls nicht, daß Menschen zu diesen Dingen fähig sind. Außerdem hat man auch mich bedroht. Zudem will man mit mir in Kontakt treten, weil man davon ausgeht, daß ich das Erbe übernehme. Sie glauben gar nicht, wie ich den Begriff man hasse. Der ist so abstrakt. Man kann sich alles darunter vorstellen, ohne jedoch der Wahrheit nahe zu kommen. Jeder kann mir die verdammte Botschaft und das Bild geschickt haben. An eines glaube ich nicht. Es ist bestimmt kein Scherz gewesen. Je länger ich darüber nachdenke, um so mehr bin ich der Meinung, daß diese unbekannte Seite weitermacht und auch an mich herantritt. Prophezeit hat man mir diesen Kontakt ja.«
    »Ihn aber nicht wahrgemacht - oder?« fragte Shao.
    »Nein, das nicht. Weder durch einen Brief noch durch einen Anruf. Alles hängt in der Schwebe, ist so schwammig und einfach nicht zu greifen.«
    »Trotzdem rechnen Sie mit einem Kontakt?«
    »Ja, Inspektor, und davor habe ich Angst, wie Sie sich bestimmt vorstellen können.«
    »Das ist ganz natürlich. Was mich zu der Frage bringt, ob Sie Schutz benötigen.«
    Percy Iron hatte schnell begriffen. »Reden Sie von Polizeischutz?«
    »Ja, das meinte ich.«
    Iron wüßte nicht, was er antworten sollte. Er überlegte, er wand sich und gab schließlich zu, daß es eine Möglichkeit wäre.
    »Sehr begeistert sind Sie aber nicht?«
    »Richtig, Inspektor. Ich kann Ihnen auch den Grund sagen. Es ist ja noch nichts Konkretes passiert. Um es noch einmal zu wiederholen. Ich weiß nicht

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