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1072 - Karawane nach Magellan

Titel: 1072 - Karawane nach Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fortgeschafft wurden.
    Sucht die Spoodiestraße! Und wenn ihr sie gefunden habt, verfolgt sie bis an ihr Ende.
    Dort muß ihr Versteck sein. Nutzt alle technischen Möglichkeiten, um die Fährte der Spoodies zu verfolgen. Sie müssen Spuren hinterlassen haben. Sie geben Energie ab, so daß man die Restwärme mit Infrarot-Spürern anmessen kann. Und es gibt noch viele andere solcher Methoden, mit denen man ins Unsichtbare vordringen kann. Ich brauche euch nicht erst darauf hinzuweisen. Seguin und ich werden die Aktion leiten."
    Atlan legte seinen Einsatzplan vor und schickte danach die Suchtrupps aus, die sich ohne große Begeisterung an die Arbeit machten. Atlan hatte mit keinen neuen Ideen aufzuwarten, er verlangte nur, daß sie alles das wiederholten, was sie schon doppelt und dreifach getan hatten.
    Nachdem die Einsatzgruppen den Bereitschaftsraum verlassen hatten, meinte Seguin: „Glaubst du wirklich an einen Erfolg? Oder ist das nur eine Beschäftigungstherapie?"
    „Wir werden die Spoodies finden", sagte Atlan fest.
    Seguin hatte den Arkoniden selten so entschlossen und erfolgsgewiß gesehen. Er blieb dennoch skeptisch, was den Wert dieser Aktion betraf. Aber er gab sein Bestes.
    Zusammen mit Atlan bearbeitete er die einlaufenden Meldungen, siebte sie und prüfte sie auf ihren Wert. Dieser war - Seguin hatte es vorausgesehen - gleich Null.
    In der Anfangsphase leiteten sie die Aktion vom Bereitschaftsraum aus. Als die Gruppen jedoch immer weiter ausschwärmten, folgten sie ihnen.
    „Wir sollten uns trennen, um jeder eine Flanke zu leiten", schlug Seguin vor.
    Aber davon wollte Atlan nichts wissen. Seguin hatte das Gefühl, daß er ihm etwas verheimlichte. Atlan war nicht der Typ, der eine solche im Grunde nutzlose Aktion unbegründet aufbauschte. Da mußte irgend etwas anderes dahinterstecken. Solche Überlegungen ließen Seguin zu dem Schluß kommen, daß Atlan einen raffinierten Schachzug plante.
    Seguin konnte nicht wissen, daß überall auf der SOL Einsätze stattfanden, die grundverschieden voneinander waren, aber letztlich nur einen Zweck verfolgten. Ihr gemeinsamer Nenner war SENECA, und das scheinbare Ziel war es, eine Lücke in dem von dem Bordcomputer um die SOL gespannten Isolationsschild zu finden.
    Aber Atlan glaubte nicht an einen Erfolg dieser Bemühungen. Darum sah er darin nur Ablenkungsmanöver für SENECA, um die Aktivitäten, auf die es wirklich ankam, zu tarnen.
    SENECA sollte getäuscht werden. Das hörte sich leichter an, als es in der Praxis war.
    Denn SENECA war allgegenwärtig. Man konnte nicht einmal niesen, ohne daß es der Computer registrierte.
    SENECA hatte an Bord der SOL fast unumschränkte Macht. Das wurde den Solanern in diesen Stunden erst so richtig bewußt, als ihnen die SOL zum Gefängnis wurde.
    SENECA wurde zu ihrem unerbittlichen Kerkermeister.
    Fast alle an Bord schrieben dieses Verhalten den Funktionsstörungen der Bordpositronik zu, und nahmen diese neueste Eigenmächtigkeit nicht tragisch.
    Atlan dagegen wußte, daß dies eine ernstere Krise war. Er hatte eine ganz konkrete Vorstellung, aber ihm fehlten noch die Beweise. Er hoffte, sie während dieser Aktion zu finden.
    Eigentlich hätte er schon längst dahinterkommen müssen, denn Gesil hatte ihm einen Hinweis gegeben. Sie hatte es in jenem Tonfall gesagt, in dem sie wichtige Botschaften vermitteln wollte.
    Doch Atlan hatte die Botschaft nicht verstanden, als sie auf seine Äußerung, daß die Spoodies als Symbionten ohne Wirte handlungsunfähig waren, antwortete: „Dann haben sie eben einen geeigneten Wirtskörper gefunden."
    Die Betonung lag auf „einen".
    Atlan war nur nicht sogleich hinter der Bedeutung dieses Ausspruchs gekommen, weil er automatisch an menschliche Wirte gedacht hatte.
    Erst als SENECA die Initiative an sich riß und das gesamte Funksystem der SOL lahm legte, war ihm ein Licht aufgegangen. Jetzt wollte er die Bestätigung für seine Vermutung finden.
    Er hatte sich lange überlegt, wo er zuschlagen sollte, hatte das Computernetz studiert, um eine, Schwachstelle zu finden, und sich schließlich dazu entschlossen, eine der „Nahtstellen" im Bereich der Spoodie-Tanks zu untersuchen. Es gab unter den vielen Computer-Knotenpunkten einen in Seguins Wachbereich, der tatsächlich eine Schwachstelle war, wie Atlan sie sich vorstellte.
    An diesem Knotenpunkt waren erst vor kurzem Sanierungsarbeiten von der Mannschaft vorgenommen worden. Man hatte dort die Verkleidung nur provisorisch angekittet, um

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