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1072 - Karawane nach Magellan

Titel: 1072 - Karawane nach Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragend entgegen. Nur Skiryon zuckte unter ihren Blicken zusammen und wandte sich wie gequält ab.
    Maer Argard sagte an seiner Stelle: „Dein Spiel ist aus, Gesil. Atlan läßt sich nicht länger hinhalten. Er ist entschlossen, dich mit allen Mitteln zum Sprechen zu bringen. Es wäre also klüger, uns freiwillig zu verraten, was du mit den Spoodies getan hast."
    „Atlan weiß, daß ich mit ihrem Verschwinden nichts zu tun habe", erwiderte Gesil gelassen.
    „Er ließ sich nur für kurze Zeit von dir blenden", sagte Maer Argard kalt. „Inzwischen hat er dich durchschaut. Wo sind die Spoodies?"
    Gesil ließ ihre Blicke über die Ärztin wandern, bis sie deren Gürtel trafen. Von diesem baumelten zwei Waffen. Ein Paralysator und ein Strahler.
    „Ich trage die Waffen nicht nur zur Zierde", sagte Maer Argard drohend. „Versuche nicht, dich mir zu widersetzen."
    In Gesils Augen trat ein ängstlicher Ausdruck.
    „Schick die Roboter fort", sagte sie. „Ich kann ihre Nähe nicht ertragen ... sie tötet mich ... tötet etwas in mir..."
    Maer Argard lachte.
    „Wenn du nicht sprechen willst, müssen wir dich zum Verhör mitnehmen."
    Gesils Gesicht verzerrte sich auf einmal. Sie sprang unvermittelt auf und stürzte sich auf die Ärztin. Diese war von dieser Attacke so überrascht, daß sie keine Zeit zur Gegenwehr hatte. Sie bekam einen Stoß vor die Brust, der sie gegen die Wand schleuderte.
    „Skiryon!" rief sie, erkannte aber, daß ihr der Chirurg nicht zu Hilfe kommen konnte. Er stand wie versteinert da.
    Gesil hatte auf einmal einen Strahler in der Hand. Ein Griff an den Gürtel zeigte Maer Argard, daß es ihr Strahler war. Die Ärztin hob instinktiv die Hände vors Gesicht. Doch da drückte Gesil bereits ab.
    Eine tödliche Energieflut durchdrang die Kabine, hüllte die beiden Roboter ein und schleuderte sie durch die Wucht des Aufpralls aus der Kabine.
    Gesil stellte das Feuer ein und ließ den Strahler fallen.
    Sie atmete auf.
    „Jetzt fühle ich mich besser. Ihr könnt mich zum Verhör bringen."
    Skiryon ging zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr: „Dies ist nur ein Täuschungsmanöver für SENECA. Atlan will dessen Aufmerksamkeit von sich ablenken."
    „Schwätzer!" sagte Maer Argard abfällig. Aber sie konnte Skiryon nicht wirklich einen Vorwurf machen. Er war nur ein Mann und darum Wachs in Gesils Händen.
    Von den beiden Robotern war nicht mehr viel übrig. Sie waren schrottreif. Als Maer Argard an ihnen vorbeikam, war ihr, als entfernte sich von den beiden Metallklumpen ein winziger Schatten. Aber das mochte Einbildung sein.
    „Atlan plant noch weitere Ablenkungsmanöver", raunte Skiryon Gesil auf dem Weg zum Verhör zu. „Sie sollen alle gleichzeitig in Szene gehen ..."
    Gesil reagierte nicht. Sie war wie in Trance.
     
    *
     
    Atlan erschien völlig unerwartet im Bereitschaftsraum des Spoodie-Wachkommandos.
    „Es trifft sich gut, daß du gekommen bist", sagte Seguin, nachdem er seine Überraschung überwunden hatte. „Ich wollte ohnehin mit dir sprechen. Ist es denn noch nötig, daß wir die drei Lagerhallen bewachen, obwohl sie leer sind? Wir machen zwar weiterhin unsere Runden, aber wozu? Die meiste Zeit sitzen wir nur untätig herum."
    „Das ist ja das Übel", fauchte Atlan ihn an. „Ein wenig Eigeninitiative hätte ich mir schon von dir erwartet. Hast du dir überlegt, daß es eine Spoodiestraße geben muß?"
    „Spoodiestraße?" wiederholte Seguin verdattert.
    „Der Weg, auf dem die Spoodies fortgeschafft worden sind", erklärte Atlan. „Sie können nicht einfach aus den Tanks entmaterialisiert sein. Zumindest ist das so unwahrscheinlich, daß man zuerst alle näherliegenden Möglichkeiten untersuchen muß."
    „Aber wir haben alle Sektionen rund um die drei Lagerhallen abgesucht", erklärte Seguin. „Wir haben keinen technischen Aufwand gescheut, um eine Fährte der Spoodies zu finden. Das Ergebnis kennst du. Ich wüßte nicht, was man noch tun könnte."
    „Von vorne beginnen", sagte Atlan.
    „Den ganzen Zirkus noch einmal machen?" fragte Seguin entsetzt.
    „Mich wundert es nicht, daß du keinen Erfolg hattest - bei dieser Einstellung!" sagte Atlan anklagend. „Du hast doch nichts dagegen, wenn ich dir Beistand leiste?"
    „Aber nein, bestimmt nicht..." Seguin fühlte sich förmlich überfahren, von Atlan an die Wand gedrängt. „Was schlägst du vor?"
    Atlan ließ die gesamte Mannschaft versammeln und sprach: „Ihr sollt herausfinden, auf welche Art und Weise die Spoodies

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