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1072 - Karawane nach Magellan

Titel: 1072 - Karawane nach Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schleuse ging nicht auf.
    Verdrossen verließ Nida die Jet und begann sich in die Kommandokanzel. Auch von dort ließ sich die Schleuse nicht öffnen, obwohl alle Anzeigen grünes Licht dafür gaben.
    „Das gibt es doch nicht!" sagte Nida zu sich selbst. Es war immer ein Zeichen der Ratlosigkeit, wenn sie Selbstgespräche führte. Aber sie unternahm noch einen Versuch, die Schleuse zu öffnen. Sie schlüpfte in einen Raumanzug und begab sich so zur Schleuse, um sie manuell zu öffnen.
    Das Handrad war blockiert.
    „Nur keine Panik", sagte sie sich. „Das wäre ja noch schöner. Atlan kommt es vor allem auf den Funkspruch an."
    Diese Erkenntnis ließ sie neue Hoffnung schöpfen. Sie versuchte sich zuerst am Funkgerät des Raumanzugs. Danach stieg sie, wie sie war, in die Jet und bediente das um vieles stärkere Funkgerät des Raumjägers. Doch der Erfolg blieb aus.
    Sie konnte einfach die Barriere aus Störfeldern nicht durchdringen, die um die gesamte SOL gelegt worden war.
    Nida verstand das nicht, Beklemmung und Angst befielen sie.
    Was sollte das bedeuten?
    Sie ahnte nur, daß es sich diesmal nicht um eine der herkömmlichen Kapriolen von SENECA handelte. Dahinter steckte mehr.
    Nida Pechey konnte nicht wissen, daß Atlan an verschiedenen Stellen der SOL zur gleichen Zeit mehrere solcher Aktionen befohlen hatte.
    Sie scheiterten alle.
    Entweder verhinderten, Störfelder den Funkverkehr, oder aber die Geräte gehorchten einfach nicht.
    Gehorchten nicht... das klang wie eine Befehlsverweigerung der Technik.
    Aber es steckte weit mehr dahinter.
     
    *
     
    „Ballast abwerfen!" schimpfte Witt Gogha. „Wer hat jemals schon solchen Blödsinn gehört."
    Soweit er die Chronik der SOL kannte, hatte er darin noch nie davon gelesen, daß Abfälle einfach über Bord geworfen wurden. Sicher, die Anlagen dafür bestanden, aber sie waren bestimmt noch nie benützt worden. Es waren Notbehelfe, sonst nichts.
    Trotzdem waren sie von Witt Gogha immer gewartet worden; er war da gewissenhaft.
    Als er die Müllanlage diesmal einschaltete, lief sie auch anstandslos. Ein Beweis seiner guten Arbeit, aber er verstand dennoch nicht, warum man die wertvollen Abfälle nicht wiederverwertete.
    Wahrscheinlich steckte der funktionsgestörte Bordcomputer dahinter. SENECA war so ein Unsinn zuzutrauen - aber daß Atlan ihm, Gogha, diesen Befehl selbst übermittelt hatte ...
    Gogha staunte, was sich in den Vielen Jahren der Spoodie-Transporte so alles angesammelt hatte, das man aus irgendwelchen Gründen nicht einfach eingestampft hatte, sondern aufhob.
    Es waren einige Stücke mit großem Erinnerungswert dabei. Gogha sah ihnen wehmütig nach, als sie über das Förderband glitten. Sie weckten Erinnerungen an Kran und Varnhagher-Ghynnst... Eigentlich doch schade drum.
    Plötzlich hielt das Förderband an.
    Gogha verstand das nicht. Er untersuchte die Anlage, konnte jedoch keinen Fehler finden. Er schritt das Förderband ab, bis er zum Auswurfschacht kam. Dieser hatte sich nicht geöffnet. Selbst das innere Schott der Luftschleuse war geschlossen, und das hatte das Förderband zum Stoppen gebracht.
    Er ging die technische Überprüfung noch einmal Punkt für Punkt durch. Aber so gewissenhaft er auch arbeitete, er konnte keinen Fehler finden.
    Blieb als letzte Möglichkeit nur, daß sich unter dem Müll irgend etwas befand, das als brauchbar eingestuft wurde und dessentwegen sich der Schacht weigerte, sich zu öffnen.
    Und so ähnlich war es auch.
    Gogha fand einen kranischen Raumanzug, der als „defekt" deklariert worden war, jedoch keinerlei Mängel auf wies.
    Und darin steckte eine Frau.
    Sie verschwand fast völlig in dem riesigen Raumanzug. Als sie sich entdeckt sah, kam sie heraus.
    Gogha kratzte sich am Hinterkopf und meinte mit unsicherem Grinsen: „Das ist ja noch einmal gutgegangen."
    „Wenn du mich fragst, es konnte nicht gut gehen", sagte die Frau zu dem verhinderten „Ballastabwerfer". Sie fuhr fort: „Ich komme vom Generationenschiff SOL. Ich spreche im Namen von Atlan, ehemaliger Lordadmiral der USO ... So ähnlich hätte meine Botschaft an die Keilschiff-Flotte gelautet, hätte Atlans Plan geklappt. Aber SENECA war offenbar schlauer als der Arkonide."
    Gogha verstand die Welt nicht mehr.
     
    *
     
    Gesil zeigte kein Erstaunen, als Skiryon in Begleitung von Maer Argard, der erklärten Kontrahentin Gesils, und zwei Wachrobotern in ihre Kabine eindrang.
    Sie blickte von Perry Rhodans Bildnis auf und sah den Eindringlichen

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