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1072 - Karawane nach Magellan

Titel: 1072 - Karawane nach Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewußt?"
    Sie schüttelte den Kopf, daß ihr das schwarze Haar um den Kopf wehte.
    „Ein Dämon beherrschte sie, ein Ungeheuer, das den Geist frißt", sagte Gesil mit entrückter Stimme. „Ich habe seine Krallen selbst schon gespurt ..."
    Gesils Worte erinnerten Atlan an einige Vorfälle, die bereits zwei Monate zurücklagen.
    Damals war Gesils Kabine verwüstet worden, sie selbst hatte Verletzungen abbekommen. Einer ihrer Verehrer, der junge Melborn, Skiryons Sohn, hatte das harmlose Haustier eines Betschiden dafür verantwortlich gemacht und es getötet. Atlan selbst hatte angenommen, daß Gesil die Kontrolle über ihre Fähigkeiten vorübergehend eingebüßt und sich derart ungewollt selbst so zugerichtet hatte. Und nun deutete Gesil an, daß die Macht, die die Spoodies manipuliert und umprogrammiert hatte, sie beeinflußte ...
    „Hat dieses Ungeheuer einen Namen?" erkundigte sich Atlan, Gesils bildhafte Sprache übernehmend.
    Gesil sagte etwas, das Atlan nicht verstehen konnte.
    „Was hast du gesagt?" wollte er wissen.
    Sie schreckte hoch.
    „Habe ich etwas gesagt?"
    Mit einem Schulterzucken wollte sie sich abwenden. Aber Atlan hielt sie zurück. Sie drehte den Kopf und sah ihn mit einer seltsamen, hungrigen Neugierde an. Er schloß die Augen, ohne das Züngeln der schwarzen Flammen dadurch verscheuchen zu können.
    Sie erwartet zuviel von mir, dachte der Arkonide. Sie suchte nach etwas, das er ihr nicht geben konnte. Aber vielleicht war sie bereit, auch etwas zu geben.
    „Ich möchte dich um deine Hilfe bitten, Gesil", sagte er.
     
    5.
     
    „Hier ist das Fernraumschiff SOL!"
    Dieser Funkspruch sorgte für große Aufregung in der Kommandozentrale der KOLLORED. Aber das war nur allzu verständlich. Nicht nur, daß diese Nachricht in klarem Interkosmo aus dem Lautsprecher klang, was Überraschung genug war, identifizierte sich das fremde Raumschiff unter dem Namen der irdischen Sonne.
    Randalf Hume, als Blinder Passagier in seinen Schrein eingeschlossen, hätte viel darum gegeben, in der Kommandozentrale sein zu können. Aber andererseits konnte er froh sein, die Geschehnisse wenigstens auf dem kleinen Monitor beobachten und mithören zu können.
    Irgendwie kam ihm der Schiffsname SOL bekannt vor. Doch so sehr er sich auch anstrengte, er konnte sich nicht erinnern, in welchem Zusammenhang er ihn schon einmal gehört hatte. Er bereute es jetzt, daß er sich nie besonders für Weltraumgeschichte interessiert hatte.
    SOL - Randalf wollte die Bedeutung dieses Schiffsnamens nicht einfallen.
    Die Aufregung in der Kommandozentrale hatte sich noch nicht gelegt, als die verzerrt und etwas unpersönlich klingende Stimme fortfuhr: „Mein Name ist Atlan, und ich spreche im Namen von zehntausend Solanern."
    Atlan!
    Dieser Name war es, der auf Randalf wie der Schlüssel zu einem Gedächtnisblock wirkte und eine wahre Flut von Erinnerungen in ihm auslöste.
    An das genaue Datum erinnerte er sich immer noch nicht, aber es mußte irgendwann kurz vor Einführung der Neuen Galaktischen Zeitrechnung gewesen sein, daß der Arkonide, der so großen Einfluß auf die Menschheitsgeschichte gehabt hatte, verschwand. Also vor über 425 Jahren - noch vor Gründung der Kosmischen Hanse!
    Was für eine lange Zeitspanne.
    Und Randalf fiel in diesem Zusammenhang auch plötzlich wieder ein, daß die SOL fast ein Jahr zuvor von Perry Rhodan verabschiedet worden und mit unbekanntem Ziel verschwunden war. Nun kehrte Atlan an Bord der SOL zurück. Wie war das möglich?
    Ähnliche Fragen mochte man sich auch in der Kommandozentrale stellen, denn Anja Pygnell fragte ungläubig: „Du willst der Arkonide Atlan sein, der vor über vierhundert Jahren an Perry Rhodans Stelle von den Kosmokraten hinter die Materiequelle geholt wurde?"
    „Es war am 10. 11. 3587, wenn du das genaue Datum wissen willst", erklang die Stimme des Mannes aus dem Funksprechgerät, der sich als Atlan bezeichnete. „Und die SOL wurde am 24. Dezember des Vorjahrs von Perry Rhodan an die Solaner übergeben. Aber erst zweihundert Jahre später gelangte ich an Bord dieses Generationenschiffs. Und es dauerte nochmals so lange, bis wir den Weg in die Milchstraße nehmen konnten. Ich muß gestehen, daß ich mir einen etwas freundlicheren Empfang erwartet habe. Sind alle Raumschiffskommandanten der Kosmischen Hanse so mißtrauisch und unhöflich?"
    „Ich bin nur überrascht", erwiderte Anja Pygnell unsicher. „Natürlich heiße ich dich im Namen der Kosmischen Hanse in der

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