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1072 - Karawane nach Magellan

Titel: 1072 - Karawane nach Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Milchstraße machen. Wegen des gestörten Bordcomputers SENECA wurde daraus eine Irrfahrt, die ein halbes Erdenjahr dauerte.
    „Wir haben sechs Monate vergeudet - aber nun sind wir endlich zu Hause", endete Atlan.
    „Willkommen in der Milchstraße", sagte Anja Pygnell feierlich. „Wenn ich dir den Willkommensgruß der Kosmischen Hanse auch reichlich spät übermittle, so darfst du mir glauben, daß er uns allen aus dem Herzen kommt. Ich werde auch sofort das Versäumte nachholen und über die Relaisstationen das Hauptquartier der Hanse auf Terra verständigen. Perry Rhodan wird ..."
    „Nein, das darfst du nicht tun!" fiel ihr Atlan ins Wort. „Das möchte ich mir selbst vorbehalten. Ich habe mir die ganze Zeit ausgemalt, wie es sein wird, nach einigen Jahrhunderten unvermutet vor Perry hinzutreten und mit ihm Wiedersehen zu feiern.
    Diese Überraschung möchte ich mir nicht entgehen lassen."
    „Das kann ich gut verstehen", erwiderte Anja Pygnell.
    „Allerdings wäre mir danach, wieder einmal Terraner zu sehen", sagte Atlan. „Für meine Solaner wäre das auch ein Erlebnis. Sie brennen darauf, die Menschen der Erde kennenzulernen."
    „Für mich wäre es auch eine große Ehre, dich persönlich kennenzulernen", sagte Anja Pygnell.
    „Dann schlage ich ein Treffen vor", sagte Atlan. „Am besten du kommst mit einer Abordnung deiner Vertrauensleute an Bord der SOL."
    „Ja, das will ich gerne tun."
    „Ich möchte an Bord noch einige Vorbereitungen für euren Empfang treffen", sagte Atlan abschließend mit immer noch nüchterner, emotionsloser Stimme, der man nichts von der Freude über ein Wiedersehen mit Terranern anmerkte. „Du kannst dich inzwischen mit den anderen Kommandanten beraten und mir dann einen Zeitpunkt für das Treffen nennen."
    „Ich werde mich bald wieder melden", versprach die Kommandantin der KOLLORED.
    Als das Gespräch beendet war, hatte Randolf das unbestimmte Gefühl, einer Unterhaltung zwischen zwei alten Bekannten beigewohnt zu haben und nicht der zweier Menschen, die einander noch nie gesehen hatten. Und das trotz Atlans unpersönlichen Tonfalls.
    Plötzlich wurde sich Randalf schlagartig der möglichen Gefahr bewußt, in der er schwebte.
    Vielleicht näherte sich der Seth-Apophis-Agent bereits seinem Versteck. Rasch schaltete er die Außenmikrophone ein und lauschte auf verdächtige Geräusche.
    Und er hörte jede Menge davon.
     
    *
     
    Es war unglaublich, wie viele Geräusche man in der Stille eines Lagerraums hören konnte, wenn man nur wollte. Und je länger und angestrengter man lauschte, desto mehr war zu hören.
    Da war auf einmal irgendwo ein Knistern wie von überspringenden Funken. Dann erklang ein Knacken, das sich wiederholte und das von einem Rascheln abgelöst wurde. Überhaupt wurde das Schweigen so laut, daß es Randalf wie ein Rauschen in den Ohren klang.
    Randalf schaltete die Außenmikrophone ab und beschränkte sich auf Beobachtungen durch die einseitig transparente Sichtscheibe in Augenhöhe. Aber bald klang ihm das eigene Atmen unheimlich, und die Geräusche, die bei der geringsten Bewegung entstanden, etwa wenn er sich in eine bequemere Lage brachte, waren ebenfalls dazu angetan, seine Sinne zu narren.
    Er versuchte sich abzulenken, indem er sich wieder in das Kommunikationsnetz einschaltete und an den Geschehnissen in der Kommandozentrale teilnahm.
    Dort war allerdings im Augenblick nichts los. Die Mannschaft diskutierte natürlich über das Zusammentreffen mit der mehr als vierhundert Jahre verschollenen SOL und Atlans Rückkehr. Fast alle kamen zu der Überzeugung, daß es sich dabei um einen geradezu unglaublichen Zufall handelte. Einige schwächten das allerdings ab, indem sie einwandten, daß die SOL irgendwann auf eine andere Hanse-Karawane gestoßen wäre, wenn sie noch länger im Leerraum gekreuzt wäre. Es meldeten sich aber auch Stimmen, die einen Zufall ausschlossen und auf die Tatsache hinwiesen, daß die SOL durch das Auftankmanöver auf die KOLLORED aufmerksam geworden war.
    Damit wurde das Thema auf mögliche Sabotage durch einen Seth-Apophis-Agenten gelenkt. Und es ergriff sofort Besitz von Randalfs Gedankenwelt.
    Er hielt in der Kommandozentrale vergeblich Ausschau nach der Kommandantin Anja Pygnell. Selbst Jasper Beys, der von der INTRORA anrief und sich anbot, sie bei dem Treffen auf der SOL zu begleiten, konnte nicht mit ihr sprechen. Niemand wußte, wo sie war. Randalf konnte aber auch den Kontorchef von Tolpex, Frem Samhagen, nirgends

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