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1072 - Karawane nach Magellan

Titel: 1072 - Karawane nach Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Ein Anruf in Sbarvors Kabine verlief ergebnislos.
    Wo trieb sich der Chamaelier herum?
    Randalf schaltete wieder die Außenmiprophone ein.
    Waren da nicht Schritte? Kaum hörbare, vorsichtige Schritte?
    Er starrte angestrengt durch seine Sichtscheibe, die von außen nicht als solche zu erkennen war. Und auf einmal bildete er sich ein, einen Schatten gesehen zu haben.
    Die Schritte kamen näher. Die Mikrophone waren so empfindlich, daß sie jede Reibung von Schuhsohlen auf dem Boden verstärkt übertrugen - und unter der Anspannung von Randalfs Sinnen verstärkten sie sich nur noch mehr.
    Jetzt waren die Geräusche ganz deutlich von links zu hören. Sie hatten seinen Schrein erreicht. Randalf stockte der Atem, als auf einmal eine geduckte Gestalt an seiner Sichtscheibe vorbeihuschte. Er hätte am liebsten geschrieen, obwohl niemand ihn gehört hätte - nicht einmal der Agent, der, höchstens eine Armeslänge von ihm entfernt, sein Gesichtsfeld kreuzte.
    Aber dann erkannte er das Schildkrötengesicht von Sbarvor und atmete auf. Der Chamaelier war gekommen, um ihn aus seinem Versteck zu lassen. Doch das war ein Trugschluß. Sbarvor verschwand wieder, die von ihm verursachten Geräusche verklangen.
    Dafür waren neuerlich Schritte aus größerer Entfernung zu hören. Und wieder näherten sie sich Randalf sVersteck.
    Er wußte, daß er dieser psychischen Belastung nicht mehr länger gewachsen war. Er wollte nicht mehr eingeschlossen sein, sondern sein Versteck verlassen können, ohne Rücksicht auf die Folgen.
    Zwischen den Containern tauchte ein Schatten auf.
    Randalf hielt den Atem an. Die Schritte verhielten, der Schatten kam zum Stillstand.
    Nach kurzer Zeit setzte sich der Unbekannte wieder in Bewegung, nur um nach wenigen Schritten wieder anzuhalten.
    Der S-A-Agent suchte etwas Bestimmtes, das zeigte sein Verhalten ganz deutlich.
    Und Randalf wußte auch, wonach er suchte. Er sah ihn förmlich vor sich, wie er mit dem Prüfgerät die Containerstapel abschritt und nach der Lagernummer ZBV 51 suchte.
    Nach dem „Magellanschen Meditations-Sarkophag", den er für einen S-A-A-Spürer hielt.
    Und dann tauchte er auf.
    Randalf stockte der Atem, als er in dem vermeintlichen Seth-Apophis-Agenten Anja Pygnell erkannte. Die Schiffskommandantin und Karawanenführerin hatte nun den Schrein entdeckt und kam geradewegs darauf zu. Durch die Sichtscheibe schien es Randalf, als würde sie ihm geradewegs in die Augen blicken. Aber sie konnte ihn nicht sehen, das mußte er sich nur immer wieder vorsagen, denn von außen wirkte die Hülle des Schrein wie aus einem Guß und undurchsichtig. Dennoch stand er tausend Ängste aus, und das Herz pochte ihm bis zum Hals.
    Drei Schritte vor seinem Versteck blieb Anja Pygnell stehen. Sie betrachtete den Schrein prüfend. Plötzlich fuhr sie zusammen.
    Randalf hatte die Geräusche im Hintergrund ebenfalls gehört. Er entdeckte hinter der Kommandantin, die sich nun umgedreht hatte, eine Bewegung, und dann hörte er sie erstaunt einen Namen rufen.
    „Frem Samhagen! Was machst du hier?"
    „Ich habe auf dich gewartet", sagte der Kontorchef von Tolpex eisig. Randalf sah, daß er einen Paralysator in der Hand hatte.
    „Auf mich?" wunderte sich die Kommandantin. Dann, lachte sie gekünstelt. „Ach so, ich verstehe. Du wolltest wohl den S-A-A-Spürer unschädlich machen und wurdest dabei von mir überrascht."
    „Du weißt, daß es gerade umgekehrt ist, Anja Pygnell", erwiderte Samhagen mit gefährlicher Ruhe. „Sbarvor war leider so unvorsichtig, die Existenz des Spürgeräts öffentlich bekanntzugeben. Für mich bot sich dadurch allerdings die Möglichkeit, mich hier auf die Lauer zu legen und auf den Saboteur zu warten. Es war ja nicht schwer, zu erraten, als was der S-A-A-Spürer getarnt ist, nicht wahr, Anja Pygnell?"
    „Laß das Versteckspielen, Frem Samhagen", erwiderte die Kommandantin. „Für wen führst du das Theater auf? Es gibt keine Zeugen. Für mich. Wirst du mich nun beseitigen?"
    Diese Kaltblütigkeit verblüffte selbst Frem Samhagen. Aber er faßte sich sofort wieder.
    „Ich hatte dich schon seit einiger Zeit im Verdacht, Anja Pygnell", sagte er. „Nun hast du dich verraten und wirst einen Test mit dem S-A-A-Spürer über dich ergehen lassen müssen."
    „Und du ebenfalls!"
    Die beiden standen einander gegenüber, in lauernder, feindseliger Haltung. Und wieder wußte Randalf nicht, wem er seine Sympathien schenken sollte. Er fürchtete nur, daß die Kommandantin

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