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1072 - Karawane nach Magellan

Titel: 1072 - Karawane nach Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Milchstraße willkommen, Atlan. Aber deine Angaben müssen erst überprüft werden. Nach so langer Zeit... Wieso haben wir keinen Bildempfang?"
    „Leider ist die Bildübermittlung ausgefallen", sagte Atlan bedauernd. „Daran ist eine Funktionsstörung SENECAS Schuld."
    Der Name SENECA war Randalf kein Begriff.
    Inzwischen hatte Anja Pygnell die angeforderten Daten aus den Speichern erhalten, und Randalf konnte sie auf seinen Monitor überspielen. Dort stand es deutlich in Computerschrift zu lesen: Die SOL besaß eine Gesamtlänge von 6500 Metern. Sie bestand aus einem Mittelzylinder, auch „Mutterschiff" genannt, mit einem Durchmesser von 1500 Metern und ebensolcher Länge. Die beiden angeflanschten Kugelschiffe, mit der Bezeichnung „Kombinations-Trägerschiff der UNIVERSUM-Klasse", besaßen je einen Durchmesser von 2500 Metern und wurden SOL-Zelle 1 und SOL-Zelle 2 genannt.
    Jede SOL-Zelle besaß an Beibooten 50 Leichte Kreuzer, 50 Korvetten, 100 Space-Jets und 300 Lightning-Jets...
    Die Daten verschwanden vom Monitor, und Randalf hörte Anja Pygnell fragen: „Wie kommt es, daß eine SOL-Zelle fehlt?"
    „Die SZ-2 liegt als Wrack auf einem Planeten der fernen Galaxis Vayquost, aus der wir kommen", antwortete Atlan. „Von dort sind wir vor vielen Monaten aufgebrochen und mußten eine aufreibende Irrfahrt über uns ergehen lassen, bevor wir die Milchstraße fanden. Diese Verzögerung haben wir ebenfalls dem funktionsgestörten SENECA zu verdanken."
    „Ich sehe, daß SENECA euer Bordcomputer heißt", stellte Anja Pygnell fest. Sie räusperte sich verlegen und fügte hinzu: „Aber solche Details sind nicht von Belang. Es ist nur... Mir wird erst allmählich bewußt, was für ein historisches Ereignis das ist. Deine Rückkehr mit der längst in Vergessenheit geratenen SOL nach über vierhundert Jahren!
    Du verschwandest noch vor der Gründung der Kosmischen Hanse, Atlan. Du bist längst zur Legende geworden.
    Und deinen Namen hat niemand vergessen."
    „Das schmeichelt mir", ließ sich Atlan mit einem etwas gekünstelt wirkenden Lachen vernehmen. „Das erleichtert die Sache natürlich. Ich befürchtete schon, daß ich in Vergessenheit geraten sei und Schwierigkeiten bei der Rückkehr haben könnte. Doch andere Dinge beschäftigten mich noch mehr. Als ich die Milchstraße verließ, gab es das Orbiter-Problem noch nicht. Und ich habe nur dürftige Informationen über diese Geschehnisse von den Kosmokraten erhalten. Mich interessiert es natürlich, zu erfahren, wie damals die Gefahr gebannt wurde und wie es zur Gründung der Kosmischen Hanse kam. Ist das eine Organisation, ähnlich den früheren Freihändlern?"
    „Du kennst die Kosmische Hanse nicht?" wunderte sich Anja Pygnell. „Wie kommt es dann, daß du unsere Flotte sofort dieser Handelsorganisation zuordnen konntest?"
    „Ganz einfach, wir haben euren Funkverkehr abgehört", kam die lapidare Antwort.
    „Aber bevor ich Fragen stelle, sollte ich euch über die Geschichte der SOL und mein Schicksal informieren."
    Anja Pygnell war ein wenig betreten (Randalf erkannte das selbst auf dem winzigen Monitor deutlich), weil sie Atlan die Antwort auf nur all zu verständliche Fragen vorenthielt. Aber noch bevor sie das nachholen konnte, begann der Arkonide mit ruhiger, fast unbeteiligter Stimme zu erzählen.
    Randalf lauschte gebannt. Er vergaß darüber sogar die Gefahr, in der er schwebte, falls der Seth-Apophis-Agent die Gelegenheit nützen sollte, seinen Schrein zu untersuchen.
    Atlan schilderte die seltsame Zivilisation, die sich auf dem Generationenschiff SOL im Lauf von zwei Jahrhunderten gebildet hatte. Die verschiedenen Gruppen, die um die Vorherrschaft an Bord kämpften, die Entstehung der Weltraummenschen, der „Gläsernen", die das Vakuum des Weltraums zum Überleben brauchten und aus dem „Weltraumbaby" namens Buhrlo hervorgegangen waren.
    Nach dieser Einleitung erzählte der Arkonide, wie er an Bord gekommen war und zwanzig Jahre auf dem Schiff verlebt hatte, bevor die SOL in das Sternenreich der „Herzöge von Krandhor" gelangte, wo beide - der Arkonide und das Generationenschiff - eine neue Bestimmung fanden.
    Atlan wurde zum beratenden Orakel für das Volk der Kranen, und die SOL wurde in ein Transportschiff umfunktioniert. Erst nach weiteren 200 Jahren, in denen Atlan als anonymer Ratgeber dem Imperium der Kranen zu Macht und Größe verholfen hatte, bekam er seine Freiheit zurück - und die SOL - und durfte sich auf die Heimreise in die

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