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1073 - Das rotierende Nichts

Titel: 1073 - Das rotierende Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werde ihm zeigen, daß ich mir nicht alles gefallen lasse, dachte er. Hatte Prol ihm nicht geraten, sich mit irgend etwas zu beschäftigen?
    Er lachte sarkastisch.
    Warum nicht mit einem Mordplan? Warum sich nicht rächen, wenn er nicht zu fürchten brauchte, daß selbst ein Mord Konsequenzen für ihn hatte?
    Trückl machte sich auf den Weg, jenen Gerjok umzubringen, dem er die Schuld für den Zusammenbruch seiner Karriere gab.
    Er eilte über den Gang bis zu einem Quergang, der schräg in die Höhe führte. Von hier aus konnte er einen Teil der Anlage überblicken. Er verharrte einige Minuten auf der Stelle, als er beobachtete, daß ein turmartiges Gebäude unter der Einwirkung der Erschütterungen schwankte und danach in sich zusammenstürzte. Der Hals wurde ihm plötzlich eng.
    Es dauert nicht mehr lange, dann bricht hier alles zusammen, dachte er. Die Frist läuft ab. Wenn ich es Phrüll zeigen will, dann jetzt.
    Er rannte mit weit ausgreifenden Schritten durch einen Verbindungsgang in eine benachbarte Kuppel, in der der verhaßte Wissenschaftler arbeitete.
    Phrüll stand mitten in seinem Büro an einem Block aus schwarzer Materie, an dem allerlei Sonden und Klammern hafteten. Er blickte auf, als Trückl sein Labor betrat.
    „Du?" sagte er überrascht. „Du hast mich schon lange nicht mehr aufgesucht. Ich dachte schon, du hättest mich vergessen."
    „Ich hatte zu tun", erwiderte Trückl. „Mich wundert, daß du ruhig weiterarbeiten kannst, während die Anlage in Schutt und Asche versinkt."
    Die Augen Phrülls leuchteten auf.
    „Ich werde bis zum Schluß hier bleiben", erklärte er, „denn ich bin einem Geheimnis auf der Spur. Ich will einige Fragen beantwortet haben."
    „Was hat das für einen Sinn? Die Anlage bricht auseinander. In einigen Stunden ist alles vorbei. Und du setzt deine Forschungen fort, als hättest du noch Jahre Zeit?"
    Phrüll verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Ich bin Wissenschaftler, und solange ich die Möglichkeit habe, einem der kosmischen Rätsel auf die Spur zu kommen, so lange werde ich arbeiten. Ich will wissen, was das Geheimnis ist. Verstehst du?"
    „Nein. Was hast du schon davon, wenn du doch sterben mußt und niemandem deine Erkenntnisse weitergeben kannst?"
    „Vielleicht fällt mir das Sterben dann nicht so schwer? Möglicherweise sterbe ich leichten Herzens, wenn es soweit ist, weil sich mir der Kosmos geöffnet hat."
    Phrüll deutete auf den schwarzen Block.
    „Ich bin dem Geheimnis der Molekularverdichtung lebender Wesen auf der Spur", erläuterte er. „Wie du weißt, gibt es Wesen, die in der Lage sind, ihre Molekularstruktur zu verändern. Sie werden dann zu praktisch unangreifbaren Kämpfern. Einige von ihnen sind absolut unverletzbar. Es heißt, daß es sogar Wesen geben soll, denen man einen Energiestrahl auf den Pelz brennen kann, ohne sie damit verletzen zu können."
    „Ja - und?" fragte Trückl. „Was willst du mit deinen Forschungen erreichen?"
    „Ich werde in etwa einer Stunde wissen, wie man solche Wesen überwältigen und besiegen kann", eröffnete ihm Phrüll.
    „Aber wie du deine eigene Molekularstruktur verändern und dich damit verstärken kannst, das weißt du nicht?"
    „Natürlich nicht."
    „Das höre ich gern, Phrüll, ich bin nämlich hier, um dich dafür zu bestrafen, daß du mich verraten hast. Um es kurz zu machen - ich werde dich umbringen."
    Er griff in eine der Taschen seines Raumanzuges und holte ein langes Messer daraus hervor.
    Phrüll wich erschrocken vor ihm zurück.
    „Hast du den Verstand verloren?" fragte er. „Wieso sollte ich dich verraten haben?"
    „Du hast dafür gesorgt, daß nicht ich Kommandant geworden bin, sondern Prol."
    „Er ist besser als du. Das mußt du doch einsehen."
    „Du bist ziemlich anmaßend", sagte Trückl zornig. „Es freut mich, daß du mit deinen Forschungsarbeiten noch nicht am Ende bist, denn nun wirst du die letzte Antwort auf deine Fragen nicht mehr erhalten. Du wirst nicht so ruhig sterben, wie du gerne möchtest."
    „Nein!" schrie Phrüll. „Das darfst du nicht tun! Bitte - laß mich noch eine Stunde leben."
    „Eben das will ich nicht", entgegnete Trückl, stürzte sich auf ihn und tötete ihn mit dem Messer, obwohl Phrüll sich erbittert gegen ihn wehrte.
    Trückl lachte wie von Sinnen, als er die Tat vollbracht hatte.
     
    *
     
    Icho Tolot erwartete, daß sich irgendein Disput zwischen Topue und Loudershirk entwickeln würde. Immerhin war der Sawpane geflüchtet und hatte

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