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1073 - Das rotierende Nichts

Titel: 1073 - Das rotierende Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lösen?"
    „Weil das rotierende Nichts dich ebenso erwischen wird wie uns, wenn du nichts unternimmst."
    „Bevor ich euch helfe, will ich, daß ihr alles tut, was in eurer Macht steht, um Bruke Tosen zu helfen."
    Topue schüttelte den Kopf, und in seinen Augen blitzte es feindselig auf.
    „Du unterschätzt meine Macht. Ich kann nichts für deinen Freund tun. Der mentale Schlag hat ihn getroffen. Damit wird der eine fertig, der andere nicht. Bruke Tosen hat es den Verstand geraubt. Ich kann es nicht ändern. Sei froh, daß es dich noch nicht getroffen hat. In jeder Sekunde kann es soweit sein, und dann kann es dir ergehen wie deinem Freund."
    Die Augen Topues verengten sich, und jetzt schlug dem Haluter unverhohlene Abneigung entgegen.
    „Wenn du meinst, daß du mir Schwierigkeiten machen kannst, Schwarzer, dann überlege dir einmal, wie es um dich stehen würde, wenn du allein in dieser Anlage zurückbliebst. Das rotierende Nichts ist mit Sicherheit nicht so freundlich zu dir, wie ich es bin."
    Icho Tolot wollte ihm in seiner Weise antworten, doch plötzlich spürte er jenen Funken in sich, den Seth-Apophis in ihm entzündet hatte und der jederzeit zu einem umfassenden und alles verzehrenden Feuer aufflammen konnte, das ihn zum willenlosen Sklaven degradierte. Er hatte nicht nur den Widerspruch des Gerjoks provoziert, sondern auch den der Superintelligenz, und da er nicht wollte, daß er erneut in einen Zustand völliger Abhängigkeit geriet, schwieg er lieber, so daß Topue den Eindruck gewinnen mußte, er beuge sich seiner Drohung.
    „Na also", sagte der Kommandant von XERPHON befriedigt. „Du hast die Aufgabe, die Flugplattform abzusichern. Niemand darf damit starten, der nicht meine ausdrückliche Genehmigung dazu hat."
    „Ist gut", antwortete der Haluter. „Wie du willst."
    Topue reckte den Hals. Er triumphierte, da er meinte, sich wirkungsvoll durchgesetzt zu haben.
    „Ihr verlaßt den Hangar", rief er der nach wie vor wartenden Menge zu. „Sobald das erste Raumschiff von XERPHON da ist, beginnt die Evakuierung der Station. Ich bitte mir Disziplin aus."
    Zögernd setzten sich die Gerjoks, Jauks, Sawpanen und Phygos in Bewegung. Icho Tolot schätzte ihre Zahl auf annähernd hundert, und er wunderte sich, daß es nicht mehr waren.
    In der Anlage YERPHON sind wenigstens fünfhundert Vertreter aller möglichen Völkerschaften, dachte er. Möglicherweise sind es sogar doppelt soviel. Wieso haben so wenige versucht, mit der Plattform zu fliehen? Warum nicht mehr? Wo halten sich die anderen auf, und warum kommen sie nicht hierher?
    Er spürte, daß irgend etwas nicht stimmte mit YERPHON und daß sich mehr hinter dem Geschehen in dieser Anlage verbarg, als auf den ersten Blick zu vermuten war.
    Als sich der Hangar etwa zur Hälfte geleert hatte, vernahm der Haluter Geräusche, die ihn an die Ereignisse im Schwingenschiff Loudershirks erinnerten. Nicht weit von ihm entfernt krachte es, als ob die Wände von mehreren Räumen eingerannt würden.
    Das Objekt! schoß es ihm durch den Kopf. Sollte es Traah gelungen sein, uns zu folgen? Ist er das Objekt, das in die Station eingedrungen ist?
    Die Menge schrie panikartig auf, und ein Teil der Gerjoks, Jauks, Phygos und Sawpanen flüchtete schreiend in den Hangar zurück. Die meisten von ihnen konnten sich zumindest vorübergehend in Sicherheit bringen, aber nicht alle. Traah stürmte durch den Eingang herein und trampelte alle zu Boden, die ihm im Wege waren.
    Icho Tolot erschrak.
    Allzu deutlich stand ihm das Geschehen in dem Schwingenschiff Loudershirks noch vor Augen. Nur durch einen Zufall war es gelungen, das Vogelwesen abzuschütteln.
    Jetzt hatte es sich an ihre Fersen geheftet und war ihnen durch den Weltraum bis in die Station gefolgt.
    Sicherlich nicht aus Anhänglichkeit, dachte er, während er mit den anderen bis zu einem Schott flüchtete.
    Er fragte sich, wie es möglich war, daß Traah ohne technische Hilfsmittel im Weltraum leben und agieren konnte.
    Er muß von Materiebrocken zu Materiebrocken gesprungen sein, überlegte er.
    Vielleicht hat er sich auch von einem Trümmerstück mitnehmen lassen, das in unsere Richtung geflogen ist.
    An der Wand neben dem Schott blieb er stehen, während die anderen hinausliefen und in einen anderen Hangar überwechselten. Traah tänzelte mit eigentümlichen Schritten um die Weltraumpritsche herum. Sie schien es ihm angetan zu haben. Hin und wieder schlug er seinen scharf gekrümmten Schnabel wuchtig auf den Boden, so

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