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1073 - Das rotierende Nichts

Titel: 1073 - Das rotierende Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Durchmesser von fast zwei Metern gehabt. Das frei schwebende Gebilde hatte sich langsam um seine Längsachse gedreht, und daher hatten Tosen und der Haluter die beiden blau leuchtenden Höhlungen am Kopfende des Steinkörpers erst bemerkt, als sie unmittelbar davor gewesen waren.
    Icho Tolot erinnerte sich deutlich daran, daß ihn ein Gefühl ungeheurer Kälte durchdrungen hatte. Sein Raumanzug schien plötzlich ohne jegliche Isolation gewesen zu sein. Bruke Tosen und er hatten sich abwenden wollen, aber das war ihnen erst möglich gewesen, als das Gebilde sich weitergedreht hatte, so daß die „Augen" nicht mehr in ihrem Sichtbereich gelegen hatten.
    Der Haluter hatte diese seltsame Erscheinung danach vergessen, weil er genügend andere Probleme gehabt hatte, mit denen er sich zu befassen hatte.
    Jetzt mußte er erkennen, daß er sich gründlich getäuscht hatte. Das geheimnisvolle Gebilde war nicht aus Stein gewesen. Es hatte nur so ausgesehen. Das stand nun zweifelsfrei fest, denn das, was Tolot und Tosen zunächst für eine Skulptur gehalten hatten, betrat mit dumpf dröhnenden Schritten den Hangar!
    Traah reckte den Kopf in die Höhe und stieß eine Reihe von Lauten aus, die wie das Gurren einer Henne klangen.
    Eine erstaunliche Wandlung ging mit dem Fremden vor.
    Er hatte zunächst ausgesehen wie ein aus eckigen und unregelmäßig gezackten Felsen zusammengesetztes Standbild, das zufällig eine annähernd humanoide Form hatte. Nun veränderte sich das äußere Bild. Die Gestalt wurde kleiner und schrumpfte auf eine Höhe von etwa fünf Metern zurück. Zugleich verlor sich das Eckige und Kantige. Die Formen rundeten sich. Hier bildeten sich farbenprächtige Federn aus, dort Arme, die in eigentümlichen Flossen endeten. Der Rumpfkörper wurde tonnenförmig und färbte sich grün wie bei den Phygos.
    Er sieht aus, als wäre er eine Mischung aus Gerjok, Jauk, Phygo und Sawpane, dachte der Haluter, als schleierförmige Auswüchse an den Schultern entstanden, in denen sich kräftige Knötchen bildeten. Das einzige, was geblieben ist, sind diese blauen Augen!
    Er war froh, daß diese Augen sich nicht auf ihn richteten, denn er wußte, daß ein Blick aus ihnen ihn willenlos machen würde. Allzu deutlich erinnerte er sich daran, wie es bei seiner ersten Begegnung mit diesem Geschöpf gewesen war.
    Ich konnte mich nicht bewegen! fuhr es ihm durch den Kopf. Ich war wie gelähmt.
    Durch das Schott drängten Sawpanen, Phygos, Gerjoks und Jauks herein. Sie fürchteten sich nicht vor dem Giganten. Still und scheu gingen sie an ihm vorbei hin zu Traah, der sich friedlich verhielt.
    „Auerspor", rief einer der Jauks und warf sich demütig zu Boden. „Wie lange haben wir auf dich gewartet. Endlich bist du da."
    „Schnell", flüsterte Topue. „Wir verschwinden. Wenn sie uns erwischen, ergeht es uns schlecht."
    „Sie beachten uns nicht", erwiderte der Haluter.
    „Noch nicht - aber ich glaube nicht, daß es lange dauert, bis sie auf uns aufmerksam werden."
    Der Riese, der von dem Jauk Auerspor genannt worden war, schritt gemächlich zu der zertrümmerten Raumfähre hin. Er besaß eine ungeheure Ausstrahlung, die auch den Haluter beeindruckte.
    Als Icho Tolot sah, daß die Gerjoks, Jauks, Sawpanen und Phygos sich vor ihm auf den Boden warfen, zog er es vor, mit Topue den Hangar zu verlassen. Niemand hielt sie auf.
    „So etwas hätte ich nie für möglich gehalten", stöhnte der Gerjok, als sich das Schott hinter ihnen geschlossen hatte. „Wir sind gründlich hereingelegt worden."
    „Ich verstehe das nicht", antwortete der Haluter. Er folgte Topue zu einem abwärts gepolten Antigravschacht. Auf der einen Seite war er neugierig und wollte wissen, was sich im Hangar tat, auf der anderen Seite war er vorsichtig und erfahren genug, sich aus der Nähe der offenbar fanatisierten Menge zu entfernen.
    „Ich war blind", entgegnete der Gerjok. „Bis eben. Meine Agenten haben mir schon vor einigen Wochen gesagt, daß es einen religiösen Faktor gibt, der unsere Arbeit beeinträchtigen oder gar unmöglich machen kann. Ich habe ihnen nicht geglaubt, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, daß sich jemand so töricht verhalten kann wie die da drinnen im Hangar, und weil ich nicht wahrhaben wollte, daß es Geschöpfe gibt, die mein Vorstellungsvermögen übersteigen."
    Er blickte Icho Tolot an.
    „Du hattest recht. Traah kann nur ein ultimates Geschöpf sein. Aber Auerspor ist es auch. Er ist aus dem Weltraum gekommen."
    „So

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