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1073 - Das rotierende Nichts

Titel: 1073 - Das rotierende Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß der ganze Hangar dröhnte. Zugleich reckte er sein Hinterteil in die Höhe und stellte seine Schwanzfedern zu einem Rad auf.
    Als sich das Schott hinter dem letzten Jauk schloß, der davongerannt war, hämmerte Traah energischer auf den Boden, warf den Kopf danach in die Höhe und wandte ihn abwechselnd ruckartig nach links und rechts, als halte er nach irgend jemandem Ausschau. Danach hieb er den Schnabel erneut auf den Boden und sah sich abermals um. Er bemerkte den Haluter, schenkte ihm jedoch zunächst keine Beachtung.
    Plötzlich aber änderte sich sein Verhalten.
    Er stürzte sich schrill kreischend auf die Weltraumplattform, bohrte die Krallen wütend hinein und riß die Maschine auf. Während Icho Tolot noch überlegte, ob er das Vogelwesen von seinem Zerstörungswerk abhalten sollte, traf Traah einen der Energiespeicher. Ein sonnenheller Blitz zuckte bis an die Decke des Hangars hinauf, wobei er deutlich erkennbar den Kopf des Vogels durchschlug, ohne jedoch Wirkung zu zeigen. Traah tat, als sei nichts geschehen. Mit kräftigen Schnabelhieben zertrümmerte er das Fluggerät, und mit den Krallen riß er die technischen Innereien heraus. So verwandelte er die Flugmaschine innerhalb weniger Sekunden in ein Wrack.
    Danach flaute seine Kampfeslust ab. Traah umrundete den Trümmerhaufen einige Male, reckte den Kopf in die Höhe und stieß einen schrillen Schrei aus. Dann kauerte er sich neben den Resten der Plattform auf den Boden, plusterte sein Gefieder auf und blickte den Haluter gleichgültig an.
    Das Schott neben Icho Tolot öffnete sich, und Topue trat ein. Bestürzt blieb er neben ihm stehen.
    „Warum hast du das zugelassen?" fragte er zornig.
    „Wie hätte ich es denn verhindern können?"
    „Das ist Sabotage", warf ihm der Kommandant von XERPHON vor. „Du hast es absichtlich geschehen lassen, um uns in unserer Arbeit zu behindern. Dafür wirst du hier zurückbleiben. Wir werden dich nicht mitnehmen."
    Icho Tolot lachte dröhnend.
    „Sieh dich vor, Topue", erwiderte er, „sonst bist du derjenige, der bleibt. Wenn uns nicht irgend etwas einfällt, wie wir dieses Monstrum vertreiben können, dann werden wir die Anlage vielleicht gar nicht evakuieren können. Wer sagt uns denn, daß Traah nicht auch gegen die Raumschiffe vorgeht?"
    „Du bist wahnsinnig."
    Icho Tolot schüttelte den Kopf.
    „Vorläufig noch nicht", sagte er, „aber ich habe das Gefühl, daß hier ein Wahnsinniger am Werk war."
    „Willst du mich beleidigen?" Die Hand Topues glitt in eine seiner Taschen und kam mit einem Energiestrahler wieder hervor. Er richtete die Waffe auf den Haluter.
    „Du Narr! Ich rede nicht von dir", fuhr dieser ihn an. Er deutete auf Traah. „In meinen Augen ist das ein ultimates Wesen, obwohl es nicht sonderlich intelligent ist."
    „Ein ultimates Wesen? Wovon sprichst du überhaupt?" Topue war verwirrt. Er schien nicht mehr sicher zu sein, daß Icho Tolot tatsächlich noch geistig gesund war.
    „Dies ist das erstemal in meinem Leben, daß mir ein solches Wesen begegnet", erwiderte der Haluter. „Doch ich habe schon viel davon gehört. In den alten Legenden von Halut ist öfter die Rede davon. Und warum sollte es nicht ein ultimates Wesen geben, wenn es ein ultimates Metall und eine ultimate Energie gibt? Traah jedenfalls hat die Eigenschaften, von denen in den alten Berichten gesprochen wird. Er Kann im Weltraum ebenso leben wie unter unseren Bedingungen. Er kann vom Weltraum zu uns hereinwechseln, ohne auf die veränderten Druckverhältnisse Rücksicht nehmen zu müssen. Er ist ein wahrhaft kosmisches Wesen, denn ich bin überzeugt davon, daß er nicht nur im Weltraum und auf Sauerstoffplaneten existieren kann, sondern auch auf Methan- und anderen Welten. Er hat umfassende Möglichkeiten. Deshalb wäre es sinnlos, gewaltsam gegen ihn vorzugehen. Wir würden doch nichts ausrichten. Wir müssen einen anderen Weg suchen, wenn wir ihn endgültig abschütteln wollen."
    Topue schwieg lange und dachte über die Worte Icho Tolots nach. Sie schienen ihm einzuleuchten.
    „Vielleicht hast du recht", sagte er schließlich. „Traah ist uns in vielen Belangen überlegen, nicht jedoch hinsichtlich seiner Intelligenz. Die aber könnte unsere wirksamste Waffe gegen ihn sein."
    Das Schott, aus dem Traah gekommen war, öffnete sich, und dann begann Icho Tolot an seinem Verstand zu zweifeln. Er glaubte, seinen Augen nicht trauen zu dürfen.
    Topue stöhnte laut auf. Er griff sich mit beiden Händen an den

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