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1073 - Das rotierende Nichts

Titel: 1073 - Das rotierende Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dich nicht begleiten, und niemand wird mich dann zwingen, Tosen zu verlassen."
    Topue reckte den Kopf in die Höhe, so daß sich seine beiden Hälse streckten. Mit blitzenden Augen blickte er Icho Tolot an.
    „Wir können also doch starten?" fragte er. „Du wolltest deinen Freund nur beruhigen und hast deshalb gesagt, daß du bleibst?"
    Icho Tolot stöhnte leise.
    „Tatsächlich, Topue. Du hast es kapiert. Ich hätte es nicht für möglich gehalten."
    Das Vogelwesen stieß einen schrillen Pfiff aus und drängte den Haluter zur Eile.
    Icho Tolot folgte ihm zum Hangar. Er hatte schon wieder vergessen, was Bruke Tosen gesagt hatte. Ihm war nur wichtig, daß es nun einen kleinen Hoffnungsschimmer für den Jarvith-Jarver gab.
    Er ist noch nicht verloren, dachte er. Er kann sich noch erholen.
     
    *
     
    Loudershirk schrie entsetzt auf. Er konnte nicht fassen, daß das gefiederte Wesen den hochenergetischen Strahl förmlich in sich hineingefressen und dann über seine Krallen an den Boden abgeleitet hatte. Jedes andere Lebewesen, das er kannte, wäre bei einem solchen Treffer tot umgefallen.
    Dieses Wesen aber stürzte sich auf Frol und warf ihn mit fürchterlichen Schnabelhieben zu Boden. Mit den Krallen zerfetzte es den schillernden Schutzanzug, und als das schwarze Sawpanengespinst daraus aufstieg, stürzte es sich kreischend darauf, als wisse es genau, daß dieses schwebende, zarte Etwas der Schütze war.
    Von Panik erfaßt, rannten die anderen Sawpanen in allen Richtungen davon.
    Loudershirk blieb an einem Türschott stehen, das sich nicht schnell genug öffnete, und blickte furchtsam zu dem Vogelwesen zurück. Er sah, daß von Frol und seinem Lebenssystem nur eine Wolke von Fasern übriggeblieben war, in der das fremde Wesen wie irrsinnig umhertobte.
    Das Türschott glitt zur Seite, und Loudershirk eilte kopflos davon. Er kam erst wieder zur Besinnung, als er die Hauptleitzentrale des Schiffes erreichte.
    Er war allein.
    Zum erstenmal bereute er, daß er aus der Anlage von Seth-Apophis geflohen war.
    Doch jetzt war es zu spät. Die Entscheidung, die er getroffen hatte, war nicht mehr rückgängig zu machen.
    Zitternd vor Angst ging er zum Steuerleitpult und schaltete die Kommunikationssysteme ein. Augenblicklich erhellten sich die Bildschirme vor ihm. Sie wurden von den noch laufenden Notaggregaten gespeist. Loudershirk nahm nun das zentrale Kraftwerk in Betrieb, um genügend Energie für alle eventuell notwendigen Maßnahmen zur Verfügung zu haben.
    Dann wandte er sich dem Hauptbildschirm zu. Nachdem er einige Tasten berührt hatte, erschien dort das Bild des fremden Wesens, das sich nach wie vor in dem Hangar aufhielt, in dem es Frol getötet hatte. Mit majestätischen Bewegungen schritt es darin auf und ab, den Kopf mit dem scharf gebogenen Raubtierschnabel hoch erhoben.
    Loudershirk hörte, wie die Krallen der vier Füße über den Boden scharrten.
    Obwohl er mit eigenen Augen gesehen hatte, wie dieses Wesen Frol zerfetzt hatte, konnte er sich nicht vorstellen, daß es wie eine Granate durch eine Panzerwand gerast war.
    Es ist einfach unmöglich, überlegte er. Ein lebendes Wesen kann dazu nicht fähig sein. Es muß noch ein Roboter oder etwas Vergleichbares an Bord sein. Das Ding muß zusammen mit diesem Wesen gekommen sein.
    Das Schott öffnete sich. Erschrocken fuhr Loudershirk herum, atmete dann jedoch erleichtert auf, als er Pashtha erkannte.
    „Was ist mit unserem Schiff geschehen?" fragte Pashtha. „Wie konnte dieses Wesen an Bord kommen?"
    Der Wissenschaftler setzte sich in einen der Sessel und wartete, bis Pashtha neben ihm stand. Da der Assistent nur etwa 1,50 Meter groß war, Loudershirk aber annähernd 3 Meter maß, wirkte er klein und fast kindlich neben ihm.
    „Ich habe keine Ahnung", erwiderte er. „Und ich kann es mir auch nicht erklären. Irgendwo muß das Raumfahrzeug sein, mit dem es sich dem Schiff genähert hat. Ich bin gerade dabei, die verschiedenen Schleusen und Hangars zu durchsuchen. Die Positronik benötigt dazu jedoch noch einige Zeit."
    „Wir müssen dieses Wesen aus dem Schiff entfernen."
    Loudershirk hielt es nicht im Sessel. Er sprang auf.
    „Wie denn?" fragte er. „Mit dem Energiestrahler geht es nicht."
    „Wir haben Roboter an Bord. Die könnten wir einsetzen."
    „Wir könnten es versuchen", stimmte der Wissenschaftler zu. „Wenn wir genügend Roboter zugleich aufbieten, schaffen wir es möglicherweise."
    Loudershirk blickte nachdenklich auf den Hauptbildschirm, auf

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