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1073 - Das rotierende Nichts

Titel: 1073 - Das rotierende Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stunden in das unübersehbare Gewirr von Materiebrocken aller Größen hinein, ohne auch nur einmal die Geschwindigkeit zu drosseln. Dennoch kam es höchst selten zu Kollisionen mit kleineren Bruchstücken, die aber vom Energieschirm abprallten oder darin verbrannten.
    Dann aber mußte er doch mit der Geschwindigkeit heruntergehen. Die Plattform schwebte durch ein Gebiet, in dem sich riesige Materiestücke ballten. Die meisten von ihnen hatten einen Durchmesser von mehreren Kilometern, und alle befanden sich in taumelnder Bewegung. Immer wieder kam es zu Zusammenstößen zwischen ihnen, wobei kleinere Gesteinsmassen abgesprengt wurden.
    Mit erhöhter Aufmerksamkeit steuerte der Gerjok das Raumfahrzeug durch enge Lücken und Schluchten, die sich plötzlich vor ihnen auftaten. Es schien, als habe er ein untrügliches Gespür dafür, wohin er fliegen mußte, um nicht zwischen zwei Trümmerstücke zu geraten und dort zermalmt zu werden.
    Am Ende einer Kluft zwischen zwei solchen Brocken schwebten zwei kleinere, flache Trümmerstücke, die sich an ihrer einen Kante berührten und so das Bild eines riesigen, weit geöffneten Rachens boten.
    Unwillkürlich richtete der Haluter sich auf. Er wollte Topue warnen, diesem Gebilde allzu nahe zu kommen. Doch dann ließ er sich wieder zurücksinken, da er sich sagte, daß es unsinnig sei, sich ausgerechnet vor diesen Materiestücken zu fürchten.
    Gleichzeitig aber wurde ihm kalt. Er fühlte sich an jenen Klumpen in der Anlage erinnert, der zur absoluten Kälte erstarrt zu sein schien.
    Beunruhigt überprüfte er die Aggregate seines Kampfanzuges und stellte fest, daß sie einwandfrei arbeiteten.
    Er hätte nicht frieren dürfen!
    Irgend etwas war nicht so, wie es sein sollte.
    Icho Tolot verkrampfte sich. Seine vier Hände ballten sich zu Fäusten, und unwillkürlich stemmte er sich gegen die Sicherheitsgurte.
    Von den Trümmerstücken kann keine Gefahr ausgehen, sagte er sich. Sie bestehen aus lebloser Materie.
    Doch seine Unsicherheit steigerte sich von Sekunde zu Sekunde. Und schließlich brach es aus ihm heraus: „Nein! Nicht dort entlang. Ändere den Kurs. Du mußt ausweichen."
    Topue blickte ihn jedoch nur verwundert an und flog auf dem bisherigen Kurs weiter.
    Und dann war es zu spät.
    Die beiden Trümmerstücke klappten zusammen wie die Kiefer eines Raubtierrachens und umschlossen die Plattform.
     
    *
     
    Loudershirk war überzeugt, daß er Traah aus dem Schiff vertreiben konnte, als er erfuhr, daß sich mehr als sechzig Roboter aller Art an Bord befanden.
    „Damit kreisen wir ihn ein und werfen ihn hinaus", sagte er zu den Assistenten, die sich in der Zentrale eingefunden hatten. „Kommt. Helft mir. Wir müssen die Aktion koordinieren, wenn wir Erfolg haben wollen."
    Die sechs Helfer, die ihm geblieben waren, setzten sich rasch an die verschiedenen Pulte.
    „Wir versuchen es zunächst mit zehn Kampfrobotern", entschied Loudershirk. „Mehr einzusetzen hat wohl wenig Sinn. Sie würden sich nur im Wege stehen und sich gegenseitig behindern."
    „Warum haben wir den Roboter des Vogelwesens noch immer nicht gefunden?" fragte Asshard. „Funktioniert die positronische Anlage nicht?"
    „Offenbar nicht so, wie sie es eigentlich sollte", erwiderte Loudershirk.
    „Wir sind soweit", meldete Pashtha. „Die Roboter sind auf ihren Positionen."
    Loudershirk wandte sich um und blickte auf den Hauptbildschirm. Die Bordpositronik hatte Traah ausgemacht. Das Vogelwesen befand sich in einem Lagerraum im unteren Bereich des Schiffes. Es hatte einige Ballen eines weichen Stoffes aus den Schränken gerissen, auf dem Boden ausgebreitet und ruhte nun darauf wie in einem Nest.
    Symbole zeigten an, in welchem Sektor des Schiffes es sich aufhielt und wo die Roboter sich bewegten.
    „Angreifen!" befahl der Wissenschaftler.
    Einige Tasten auf den Schaltpulten klickten, und die Schotte zu dem Lagerraum öffneten sich. Zehn Kampfroboter marschierten auf Traah zu, der in seinem Nest verharrte, als ginge es nicht um ihn. Doch als der erste der Roboter ihn berührte, plusterte er sein Gefieder auf, senkte den Kopf, hämmerte mit dem Schnabel auf den Boden und warf die Schwanzfedern zu einem leuchtenden Rad auf.
    „Die Roboter sollen ihn rauswerfen", rief Loudershirk. „Sie sollen keine halben Sachen machen, sondern hart zupacken."
    Die anderen Sawpanen gaben den Befehl an die Automaten weiter, und nun stürzten sich alle zehn auf das Vogelwesen. Sie packten es an den Armen, am Kopf und an den

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