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1074 - Das Templerkreuz

1074 - Das Templerkreuz

Titel: 1074 - Das Templerkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zeigte.
    Es war den beiden nur eine kurze Pause vergönnt gewesen. Sie hatten alles richtig gemacht, aber das Schicksal dabei nicht bedacht. Mit ihm war eben kein Bund zu flechten.
    Sie lauschten den Schritten. Verändert hatten sie sich nicht. Sie näherten sich mit einer schon erschreckenden Regelmäßigkeit. Es würde nicht lange dauern, dann mußte der andere sie sehen.
    Sheila tippte Bill an. »Komm, noch haben wir Zeit. Wir müssen nach unten.«
    Es war im Prinzip egal, was sie taten. Wichtig war nur, daß sie entwischten.
    Diesmal gingen sie schneller. Sie hatten nicht mehr viele Stufen zurückzulegen, zwei Drittel der Treppe hatten sie schon geschafft. Jetzt kam es darauf an.
    Die letzte Kehre. Das Licht sahen sie jetzt deutlicher. Es hatte sich wie ein heller Teppich ausgebreitet, in den hinein sich plötzlich der Umriß einer menschlichen Gestalt schob. Überdeutlich erkannten sie die Gestalt und sahen auch, daß der Mann in der rechten Hand seine verdammte Maschinenpistole trug.
    Von oben her näherten sich die Schritte, wurden auch lauter.
    Sie steckten wieder in der Falle!
    ***
    Raoul hatte dem Stoß nicht ausweichen können. In einem letzten Reflex hatte er noch den Finger gekrümmt, aber die Kugeln aus der Waffe waren in die Decke gejagt.
    Dabei war sein Tritt ins Leere gekommen.
    Es ging abwärts.
    Er hatte sich nicht halten können. Für ihn war die Welt zu einem wirbelnden Kreis geworden. Der Killer wußte nicht mehr, wo oben noch unten war. Er rutschte, er überrollte sich, er tickte mal auf, wurde dann in die Höhe geschleudert, landete wieder auf den Stufen oder auf den Kanten, spürte die Schmerzen in seinem Körper brennen, schlug einmal bei einer Drehung mit dem Gesicht auf, so daß Blut aus seiner Nase schoß, und er war auch nicht in der Lage, sein Gesicht zu schützen, da er die MPi noch immer festhielt.
    Sie schrammte ebenfalls mit ihm nach unten. Er konnte nicht stoppen. Nach jeder Stufe schien sich sein Fall noch zu beschleunigen, und immer wieder prallte er noch von der Wand ab, so daß er dabei öfter die Richtungen änderte.
    Und plötzlich ging die Flamme aus.
    Raoul hatte es nicht gemerkt. Er stieß mit dem Kopf an einen harten Gegenstand. Es war wie ein Detonation. Etwas riß in seiner Welt entzwei. Der Kopf schien zu explodieren, und Raoul wußte nichts mehr. Er sah die Welt nicht mehr als Schatten, er sah keine Bilder, und er spürte auch nicht, wie er die letzten Stufen nach unten glitt, als wäre er zu einem menschlichen Surfbrett geworden.
    Schließlich blieb er liegen.
    Direkt vor der Treppe, noch vom Lichtschein erfaßt. Ein Mann, der aussah wie tot. Zumindest war er bewußtlos. Er lag auf dem Bauch wie ein großer Käfer.
    Aber er spürte schon sehr bald, daß etwas in ihm war. Eine andere Macht hatte Besitz über ihn bekommen, und sie meldete sich auf ihre Art und Weise.
    In seiner Brust spürte er das Brennen. Zugleich eine seltsame Kälte, die durch seinen Körper kroch.
    Stimmen oder eine Stimme hallte durch seinen Kopf.
    Jemand rief nach ihm…
    Er hörte den Ruf, nur verstand er die Worte nicht. Dann vernahm er das kalte Lachen der Stimme.
    Sie schien dicht bei ihm zu sein und war trotzdem weit entfernt. Mit diesem Paradoxon kam der Killer nicht zurecht. Er wußte auch nicht, was mit ihm war, konnte nicht feststellen, ob er einen Körper besaß oder nicht. Es konnte sein, daß er körper- und auch seelenlos durch eine andere Dimension schwebte, aber die Stimme trommelte weiter auf ihn ein.
    Raoul war in der Lage, eine verständliche Botschaft zu empfangen. Zuerst hörte er seinen Namen klar und deutlich.
    Aber wer war der Rufer?
    Dann wieder. »Raoul!«
    Der Mann versuchte, eine Antwort zu geben. Es war nicht möglich. Nur ein Gedanke fiel ihm ein, und ihn formulierte er in eine Frage um. »Was ist denn?«
    »Raoul, du bist bei mir. Du hast mein Zeichen, denke immer daran. Ich sorge für dich…«
    Noch immer wußte der Killer nicht Bescheid, doch er erhielt auf eine andere Art und Weise mehr Informationen.
    Das Brennen auf der Haut!
    Nie hatte er es so stark gespürt wie in diesen Augenblicken. Und der scharfe Schmerz schaffte es, ihn aus seiner Lethargie zu reißen. Ein neuer Kraftstrom durchfuhr seinen Körper und sorgte bei ihm für Bewegung.
    Er drehte sich zur Seite.
    Keine Schmerzen mehr.
    Dann stand er auf.
    Auch das klappte.
    Ihm war, als wäre er nie die lange Treppe hinabgefallen. Jemand mußte seine schützende Hand über ihn gehalten haben, und dieser

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