1075 - Die Waffe der Porleyter
auf. Gucky konnte seine Gedanken nicht lesen. Er konnte auch nicht teleportieren oder telekinetisch in das Geschehen eingreifen. Der Terraner hätte nie gedacht, daß ihn diese Gewißheit jemals so sehr erleichtern könnte.
„Ihr habt mir viel von dem Geheimnis erzählt, dem Perry Rhodan auf der Spur ist", sagte er langsam. „Hier, in Neu-Moragan-Pordh, sollen die Porleyter die Daten über den Frostrubin aufbewahren. Ihr alle habt betont, daß Rhodan diese Daten so schnell wie möglich bekommen sollte. Nun, wir haben jetzt die Chance, ihm den Weg zu ebnen, also sollten wir es auch tun."
Er sah ihre skeptischen Gesichter und fügte hinzu: „Natürlich wäre es einfacher, zu warten, bis die Kärraxe stirbt und der Porleyter außer Gefecht gesetzt ist. Wenn wir jetzt hinausgehen, müssen wir in jeder einzelnen Sekunde damit rechnen, daß die Bestie uns angreift. Aber, verdammt noch mal, ist es die Sache an sich denn nicht wert, daß wir ein solches Risiko eingehen? Außerdem ist die Kärraxe sehr hart im Nehmen. Es kann noch Monate, sogar Jahre dauern, bis sie tatsächlich stirbt. Wollt ihr etwa so lange warten? Glaubt ihr, daß Rhodan damit einverstanden wäre?"
„Wir dürfen den Porleyter nicht töten!" sagte Saedelaere ruhig.
„Müssen wir ja auch nicht", meinte Callamon leichthin. „Wir werden Paralysatoren mitnehmen. Sie richten zwar nicht viel gegen diese Bestie aus, aber es sollte reichen, um sie uns vom Leibe zu halten. Wenn erst die Barriere gefallen ist, werden Rhodan und die übrigen Porleyter kommen. Sie können entscheiden, was mit Turghyr-Dano-Kerg geschehen soll."
Die anderen dachten darüber nach.
„Also gut", sagte Alaska Saedelaere schließlich. „So werden wir es machen."
„Na endlich!" seufzte Callamon und stand auf. „Dann wollen wir mal!"
„Nicht so hastig", sagte Saedelaere gedehnt. „Wir lassen uns da auf ein nicht ganz ungefährliches Unternehmen ein. Wir alle haben jedoch seit langer Zeit nicht mehr geschlafen. Übermüdete Menschen begehen sehr leicht Fehler, und wir können uns keine erlauben. Abgesehen davon hat die Sonne den höchsten Stand bereits überschritten. Wir alle werden uns gründlich ausruhen, bevor wie hinausgehen."
„Aber wir verlieren Zeit!" protestierte Callamon.
„Das ist nicht so wichtig", wehrte Saedelaere ab.
„Ich dachte, ihr hättet es eilig!"
„Das haben wir auch", versicherte der Mann mit der Maske gelassen. „Aber wenn wir jetzt einfach losrennen, werden wir binnen weniger Stunden zu müde sein, um dort draußen zu bestehen."
„Ich denke, Sie tragen einen Zellaktivator?"
„Nicht nur ich - Gucky auch. Zugegeben, wir beide könnten noch einiges durchstehen, und für Sie gilt das zweifellos auch. Aber Nuru Timbon und Cerai Hahn sind fast am Ende ihrer Kräfte angelangt. Sie würden binnen kürzester Frist eine Pause benötigen."
„Dann legen wir eben eine ein."
„Dort draußen?" fragte Alaska sanft. „Das ist mir zu riskant. In der SODOM sind wir im Moment noch am sichersten aufgehoben. Cerai, sichere die Schleusen!"
Callamon gab es auf. Vielleicht wollte Alaska Saedelaere wirklich nur dafür sorgen, daß Nuru Timbon und Cerai Hahn sich etwas ausruhen konnten - vielleicht mißtraute er aber auch dem ehemaligen Raumadmiral Clifton Callamon. Wie dem auch sein mochte - der Mann mit der Maske hatte eine Entscheidung getroffen, und die anderen stimmten ihm zu. Callamon kam zu dem Schluß, daß diese Entwicklung für ihn sogar recht günstig war.
*
Die SODOM war still wie ein Geisterschiff. Clifton Callamon fühlte sich unbehaglich, als er durch die leeren Korridore schlich. Er dachte an die Männer, die einst dieses Schiff mit Leben erfüllt hatten, und ihm wurde wehmütig zumute. Es würde nie wieder so sein - das wußte er. Zu viel Zeit war vergangen.
Die anderen schliefen. Er hatte sich wohlweislich über die Bordkommunikatoren davon überzeugt.
Er ahnte, daß Dano noch nicht am Ziel seiner Suche angelangt war. Er hatte noch eine Chance, und er war entschlossen, sie zu nutzen.
Eine seltsame Sicherheit erfüllte ihn, und er fühlte sich stark und nahezu unbesiegbar.
Er spürte die Reaktionen seines Körpers. Er hatte sich stets fit gehalten, aber ihm waren Grenzen gesetzt gewesen. Jetzt dagegen - er legte einen Spurt ein, und sein Pulsschlag beschleunigte sich, kehrte aber sofort wieder zum normalen Wert zurück, als er innehielt. Dann entdeckte er ein geöffnetes Schott, und dahinter einen Maschinenraum.
Er ging
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