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1075 - Die Waffe der Porleyter

Titel: 1075 - Die Waffe der Porleyter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ziemlich weiter Weg, denn er mußte in die gelbe Zone gelangen.
    Callamon fand in seinem Gedächtnis Hinweise auf bestimmte Geländemarken vor, nach denen er sich richten konnte. Er hatte diese Informationen schon vorher entdeckt, sie jedoch für wertlos gehalten. Dano hatte zwar behauptet, daß die Zeit den Werken der Porleyter nichts anhaben könne, aber Callamon hatte allen Grund, an dieser Behauptung zu zweifeln. Schließlich war Dano selbst ein deutlicher Beweis dafür, daß auch die Porleyter einem Zeitraum von rund zwei Millionen Jahren nicht immer gewachsen waren.
    Zu seinem Erstaunen fand er jedoch keine Spuren von Zerfall. Die Anlagen von Zhruut waren vielleicht sogar noch besser erhalten als die von Yurgill, denn hier gab es weder Flora noch Fauna, die sich der Bauwerke bemächtigen konnten. Die Gebäude waren offenbar auf eine unbekannte Weise konserviert worden, so daß auch Sturm und Regen ihnen nichts anhaben konnten - sofern es beides auf diesem vollendet kontrollierten Planeten überhaupt gab. Jedenfalls waren sowohl die Wände der Gebäude, als auch die Oberflächen der Straßen und Rampen mit einer sehr dünnen, glatten Schicht überzogen, die allem Anschein nach schier unzerstörbar war.
    Es war geradezu unheimlich still. Ein leichter Wind strich durch die Schluchten zwischen den Gebäuden, aber er war zu schwach, um irgendwelche Geräusche zu erzeugen. Nur selten hörte Callamon ein sanftes Seufzen oder ein leises Sausen. Kein Tier ließ sich hören, und nirgends raschelten Laub oder Gräser. Es war eine unnatürliche Stille - wie in einem riesigen Grab. Als Callamon eine der tieferen Straßen betrat und das Echo seiner Schritte von den uralten Wänden widerhallte, schrak er zusammen, und er brauchte Sekunden, um sich daran zu gewöhnen.
    Links von ihm ragten hohe Säulen auf, hinter denen es sehr dunkel war. Ihm kam der Gedanke, daß es für den Porleyter leicht sein mochte, ihm an einem solchen Ort aufzulauern. Schließlich mußte Callamon notgedrungen genau jenen Weg einschlagen, den Dano ihm genannt hatte. Diese Anlagen waren das reinste Labyrinth. Der Porleyter kannte sich mit der Bauweise seiner Artgenossen gewiß gut genug aus, um sich auch auf anderen Wegen dem Depot zu nähern, Callamon aber durfte es nicht wagen, nach Abkürzungen oder Umwegen zu suchen - schon gar nicht, solange es Nacht war.
    Callamon blieb unwillkürlich stehen. Er spähte in die Schatten unter den Arkaden, konnte jedoch nichts erkennen. Nach einiger Zeit gewöhnten sich seine Augen an das Halbdunkel, und er glaubte, eine gekrümmte Gestalt erkennen zu können, die regungslos auf dem Boden kauerte. Die Gestalt rührte sich nicht. Callamons Augen begannen vor Anstrengung zu tränen, und er sah tanzende Funken in der Dunkelheit.
    Ärgerlich fuhr er sich mit der Hand über die Augen, griff nach dem Impulsstrahler und schlich vorsichtig, jede Säule als Deckung nutzend, an den Schatten heran.
    Das gekrümmte Ding rührte sich immer noch nicht. War es wirklich die Kärraxe? Und wenn sie es war - wartete sie auf Callamon, oder war sie etwa schon tot?
    Callamon mochte nicht daran glauben, daß er seinen Gegner auf so einfache Weise loswerden sollte. Andererseits hatte er mittlerweile die kritische Distanz erreicht. Er kannte die Fähigkeiten der Kärraxe - ihre Sprungkraft, aber auch die Sicherheit, mit der sie ihren Giftstrahl verschleuderte.
    Sekundenlang zögerte er noch. Dann glaubte er ganz deutlich zu sehen, wie die gekrümmte Gestalt sich noch enger zusammenzog.
    Er riß den Strahler hoch und schoß - und begriff im gleichen Augenblick, daß er sich von seinen überreizten Nerven hatte hereinlegen lassen. Es gab überhaupt keine gekrümmte Gestalt unter den Arkaden. Er hatte lediglich zwei schmale, kurze Rampen vor sich, die ganz schwach das Licht der Sterne widerspiegelten. Die beiden Reflexe und die dazwischenliegende Dunkelheit hatten ihm den geschwungenen Körper der Kärraxe vorgegaukelt.
    Er stieß einen Fluch aus und warf sich nach rückwärts. Er rutschte ein kurzes Stück über den glatten Boden, kam wieder auf die Füße und sprang ein paar Meter nach rechts. Dann tastete er sich lautlos an der Wand entlang, verharrte und wartete regungslos.
    Es war immer noch still. Oder doch nicht?
    Da - ein leises Schaben, ein hauchfeines, sehr hohes Quietschen, wie es entstehen mochte, wenn stahlharte Krallen über den glatten Boden glitten, dann ein röchelnder Atemzug.
    Callamon nahm keine Rücksicht mehr auf die

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