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1075 - Die Waffe der Porleyter

Titel: 1075 - Die Waffe der Porleyter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinein. Ein hohes Gitter ragte vor ihm auf. Er spannte seine Muskeln an, kletterte hinauf, so schnell er konnte, und dann wieder hinunter. Es machte ihm nichts aus.
    Callamon blieb stehen und betrachtete das Gitter aufmerksam. Natürlich wäre er auch früher mit einem solchen Hindernis fertig geworden, aber er spürte den Unterschied. Er war jetzt seit mindestens achtundvierzig Stunden auf den Beinen und spürte nicht die leiseste Müdigkeit. Die Belastbarkeit seines Körpers war ungleich größer als früher.
    Er wußte, was der Porleyter mit seinem Körper getan hatte, und er spürte keinen Funken Dankbarkeit dafür, denn Dano hatte niemals die Absicht gehegt, Callamon zu helfen. Dano hatte es lediglich auf diesen Körper abgesehen, und er wollte eine starke, leistungsfähige Hülle übernehmen.
    Wenn Turghyr-Dano-Kerg versagte, würde Callamon über einen unbegrenzt leistungsfähigen, unsterblichen Körper verfügen. Callamon fragte sich, ob Dano diese Möglichkeit jemals einkalkuliert hatte.
    Aber die Veränderungen betrafen nicht nur Callamons Körper. Dano hatte Teile seines Bewußtseins in dem Terraner deponiert. Der ehemalige Raumadmiral - Callamon wußte, daß es diesen Rang längst nicht mehr gab - war kein reiner Terraner mehr.
    Geistig war er zu einem geringen Teil zu einem Porleyter geworden.
    Würde ihm das etwas nutzen?
    Im Kampf gegen Dano gewiß, denn er stand dieser fremden Welt nicht ganz so ahnungslos gegenüber, wie es ohne seine Umwandlung der Fall gewesen wäre. Alles, was darüber hinausging, entzog sich seiner Kenntnis. Er wußte zu wenig über die Porleyter.
    Was man ihm gesagt hatte, reichte ihm nicht. Irgendwie erschienen ihm die Darstellungen seiner neuen Begleiter als recht einseitig.
    Sie alle, von Gucky bis Nuru Timbon, schilderten die Porleyter als absolut positive Wesen, die nur den Frieden in diesem Universum wollten. Callamon dagegen kannte nur einen Porleyter, den jedoch um so genauer. Er war durchaus nicht so mordgierig, wie die anderen vermutlich dachten, sondern er wollte lediglich überleben - das galt sowohl Clifton Callamon als auch für Turghyr-Dano-Kerg. Es war eine durchaus natürliche Reaktion, wenn Callamon es vorzog, derjenige zu sein, der dieses Ziel erreichte.
    Er verließ den Maschinenraum und erreichte schließlich die Hauptschleuse. Insgeheim lächelte er über die Naivität seiner Begleiter. Cerai Hahn hatte die Schleuse gesichert - aber nur nach außen hin. Sie hatte dafür gesorgt, daß die Kärraxe keinesfalls unbeobachtet in die SODOM zurückkehren konnte, aber sie hatte offensichtlich nicht damit gerechnet, daß jemand heimlich dieses Schiff verlassen wollte.
    Callamon öffnete das Schott. Nachdenklich sah er hinaus.
    Die blauen Gebäude türmten sich vor ihm auf. Die SODOM war am Rand des Tales gelandet. Nur eine kurze Strecke von den Landetellern entfernt begann das Labyrinth der Straßen, Treppen und Rampen.
    Irgendwo dort draußen steckte Turghyr-Dano-Kerg. Aber hielt sich der Porleyter noch immer - oder schon wieder - in der Nähe des Schiffes auf? Das in der Kärraxe hausende Wesen mochte mittlerweile festgestellt haben, daß es nicht so leicht an die Kardec-Schilde herankam. Callamon wußte, daß es da einige Schwierigkeiten zu überwinden galt, denn Dano hatte die entsprechenden Informationen in ihm verankert.
    Immerhin war es ihnen ja auch nicht gelungen, in einem der gelben Sektoren zu landen - schon gar nicht in jenem, in dem laut Dano das Depot liegen mußte. Das war eine beruhigende Tatsache, dachte Callamon, denn die Kärraxe war geschwächt, und so würde Dano Mühe haben, die weite Distanz zu überwinden.
    Oder hatte Dano ihm falsche Informationen übermittelt? Hatte er ihn in bezug auf den Zustand seines Wirtes getäuscht, um Callamon in Sicherheit zu wiegen?
    Der Terraner schob diese Fragen beiseite. Er betrat den Energiesteg und vergewisserte sich, daß sich die Schleuse hinter ihm schloß. Es gab Augenblicke, in denen er seine neuen Gefährten nicht verstand, und manchmal wünschte er diese Leute zum Teufel, aber er mochte sie trotzdem. Auf keinen Fall wollte er sie in Gefahr bringen. So leise wie möglich eilte er davon.
     
    5.
     
    Clifton Callamon hatte sich die Richtung eingeprägt, in die er gehen mußte. Die Informationen, die Turghyr-Dano-Kerg im Gedächtnis des Terraners verankert hatte, waren deutlich genug gewesen, um Callamon in unmittelbarer Nähe des fraglichen Depots landen zu lassen. Allerdings war es doch noch ein

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