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1075 - Die Waffe der Porleyter

Titel: 1075 - Die Waffe der Porleyter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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klarzumachen versucht hatten. Er hatte sich schon früher eingebildet, alles bestens zu durchschauen und die Lage beurteilen zu können. Jetzt kamen ihm gewisse Zweifel.
    Er konnte sich durchaus vorstellen, daß es möglich war, ein Gebäude für eine halbe Ewigkeit zu konservieren - und zwei Millionen Jahre waren eine halbe Ewigkeit. Vielleicht mochte das auch bei einem ganzen Planeten gelingen, sofern er nicht belebt war. Aber wie stand es bei einem lebendigen Wesen?
    Das ist unmöglich! dachte er. Das geht weit über die relative Unsterblichkeit hinaus. Es kann nicht funktionieren!
    Aber gleichzeitig wußte er, daß er sich irrte. Dano war mindestens so alt wie die porleytischen Bauwerke von Zhruut - und Dano war kein Einzelfall.
    Der Flug der SODOM wurde ruhiger. Das Schiff sank langsam und stetig der Oberfläche des Planeten entgegen. Je tiefer sie kamen, desto deutlicher wurde in Callamon das Gefühl, es mit einem sehr kalten Planeten zu tun zu haben. Unwillkürlich warf er einen Blick auf die Kontrollen. Die Temperaturen von Zhruut waren für menschliche Begriffe durchaus erträglich. Sie würden sich ohne besondere Schutzvorkehrungen im Freien bewegen können.
    Und doch - die Kälte, die er durch die Schiffswände hindurch zu spüren glaubte, ließ Callamon erschauern.
    Als sie noch tiefer kamen, erkannte Callamon auch die farbigen Muster, die die Oberfläche von Zhruut prägten. Alle Anlagen der Porleyter schienen durch bestimmte Farben gekennzeichnet zu sein. Es gab Zonen in allen Farben des Spektrums, und zunächst fand Clifton Callamon es schwierig, in dieser verwirrenden Vielfalt eine Ordnung zu erkennen. Aber dann war es, als glitten die Teile eines riesigen Puzzles ganz von selbst an ihren Platz.
    Er erkannte ringförmige Strukturen. Sie waren vielfältig verzerrt und unregelmäßig ausgebuchtet, aber bei genauerem Hinsehen konnte man sie deutlich ausmachen. Im Mittelpunkt befand sich stets eine Zone von reinem Gelb.
    Er griff geradezu instinktiv nach den Kontrollen und versuchte, die SODOM in eine der gelben Zonen hineinzudirigieren. Aber das Schiff bockte und trieb immer wieder ab.
    „Gib es auf!" empfahl Gucky schließlich. „Wir müssen außerhalb eines solchen Zentrums landen."
    „Was macht der Porleyter?" fragte Callamon verbissen.
    „Die Kärraxe liegt noch immer in der Hauptschleuse", berichtete Cerai Hahn. Schaudernd fügte sie hinzu: „Sie sieht aus, als wäre sie tot."
    „Schön wäre es", murmelte CC und ignorierte die strafenden Blicke der anderen. Er war zu erleichtert angesichts der, Tatsache, daß zumindest Dano nicht dafür verantwortlich war, daß die SODOM sich so schwer auf Kurs halten ließ. Aus irgendeinem Grund tauchte immer wieder eine blauschimmernde Fläche unter ihnen auf, und Callamon hatte nicht die geringste Lust, in einem See zu landen.
    Erst als sie noch tiefer kamen, erkannte er, daß sie alle sich geirrt hatten: Es gab überhaupt keine Seen auf Zhruut. Das, was sie bisher dafür gehalten hatten, waren lediglich in Blau gehaltene Gebäudezonen.
    Fast gleichzeitig erkannte er tief unten eine offenbar künstlich geschaffene Mulde, ein sanftes, schüsselförmiges Tal, das nicht bebaut, aber von Gebäuden aller Art umsäumt war. Es war ein fast idealer Landeplatz.
    Von dem Augenblick an, in dem Callamon das einsah, bereitete es ihm keinerlei Schwierigkeiten mehr, die SODOM nach unten zu bringen. Das Schiff sank leicht wie eine Feder und setzte sanft auf. Callamon atmete tief durch. Sekundenlang nahm ihn das, was die Schirme ihm zeigten, völlig gefangen.
    Draußen lag eine fremde Welt. Türme, Kuppeln, rechteckige Bauten, Säulengänge, Treppen, seltsam gewundene Straßen und Rampen, flache Hallen - sie alle waren miteinander verbunden und verschachtelt, und sie alle leuchteten in einem sanften Blau. Dennoch wirkte das Bild keineswegs eintönig. Der Himmel über diesem Teil der Anlage war fast wolkenlos, und Aerthan stand im Zenit. Ihr Licht verlieh den Gebäuden plastische Gestalt, ließ einzelne Flächen grell aufleuchten und füllte die tiefen Schatten zwischen den Gebäuden und unter den Bändern der Straßen mit nebelhaften, violetten Schatten.
    Callamon hatte für einige Augenblicke das Gefühl, in eine Märchenwelt gelangt zu sein, und unwillkürlich richtete er seine Blicke auf das Kontrollpult, vor dem er saß. Er hätte sich nicht gewundert, wenn er auch dort nur noch blaue Töne wahrgenommen hätte.
    Aber in der SODOM hatte sich nicht das geringste

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