Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1075 - Die Waffe der Porleyter

Titel: 1075 - Die Waffe der Porleyter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
jüngsten Ereignissen allergisch auf die Annäherung der Maschinen reagieren", behauptete Cerai Hahn ernsthaft. „Wir sollten uns lieber um die SODOM kümmern. Wir haben Zhruut fast erreicht. Es wird Zeit, daß wir das Landemanöver einleiten."
     
    4.
     
    Zu Callamons Erleichterung fand Cerai Hahn auch während des Anflugs auf Zhruut Zeit, die Kärraxe zu beobachten. Die Auskunft, daß das Wesen, in dem der Porleyter hauste, sich zur Hauptschleuse begab, beruhigte CC ein wenig. Zumindest brauchte man nun nicht mehr damit zu rechnen, daß man mit den vielfältigen organischen Waffen dieser Bestie unliebsame Bekanntschaft machte, sobald man nur die Nase zum Schott hinaussteckte. Allerdings rechnete Callamon damit, daß Dano sich irgendeine Teufelei einfallen lassen würde, die es den Terranern schwer machte, die betreffende Schleuse zu benutzen. Er nahm sich daher vor, von vornherein einen anderen Weg zu benutzen.
    Cerai Hahn behauptete zwar, daß die Bestie so schwer verletzt sei, daß Turghyr-Dano-Kerg schon froh sein müsse, wenn es ihm überhaupt gelang, seinen Wirtskörper am Leben zu erhalten, aber Callamon traute dem Frieden nicht.
    Als die SODOM in die oberen Schichten der Atmosphäre von Zhruut eintrat, vergaß er diese Sorgen. Das Schiff reagierte heftig, es bockte und rüttelte, als scheue es vor einer Landung auf diesem Planeten zurück. Callamon nahm das als schlechtes Omen. Er kannte seine SODOM in- und auswendig. Es war ein gutes Schiff, und die lange Zeit der Ruhe konnte ihm nicht so sehr geschadet haben, daß eine einfache Landung ihm Schwierigkeiten bereitete.
    Aus der Ferne war Zhruut ein Planet wie jeder andere - eine zum größten Teil von Wolkenfeldern verhüllte Kugel, auf deren Oberfläche sich kaum Einzelheiten ausmachen ließen. Als sie jedoch näher heran waren und schließlich gar die obersten Wolkenschichten durchstießen, stellten sie fest, daß Zhruut das genaue Gegenteil von Yurgill darstellte.
    Auf Yurgill hatte sich die Architektur der Natur angepaßt. Auf Zhruut dagegen hatte die Architektur sich die Natur so gründlich unterworfen, daß von dem, was es früher einmal auf diesem Planeten gegeben haben mochte, so gut wie nichts mehr übriggeblieben war. Zhruut war der Gestalt gewordene Alptraum aller KosmoÖkologen - eine rundherum einbetonierte Welt, kalt und abweisend, ohne jedes sichtbare Leben.
    „Einfach phantastisch", bemerkte Callamon sarkastisch. „Eure Porleyter müssen wirklich ungeheuer hochstehende Leute sein, daß sie es fertiggebracht haben, einen Planeten so gründlich zu ruinieren!"
    „Diese Welt dürfte auch vorher kaum Leben getragen haben", sagte Alaska Saedelaere ruhig. „Sie liegt am Rand der Ökozone. Es gibt viel zu wenig Wasser dort unten - und ich vermute, daß die wenigen Seen auch nur künstlichen Ursprungs sind."
    Aber Callamon war noch immer nicht beruhigt. Er dachte an den Mars, und an andere Wüstenwelten. Er wußte, daß man solche marsähnlichen Welten zu neuem Leben erwecken konnte. Und wenn man es nicht tat, dann waren derartige Planeten immer noch eindrucksvoll genug. Es waren Welten, deren Landschaften vom Wind und vom krassen Temperaturwechsel geprägt wurden, Welten, auf denen bei Tag der Fels glühte, um in der Nacht bei Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt zu zerbröckeln. Solche Planeten besaßen normalerweise keine atembare Atmosphäre und erst recht keine Wolkenfelder. Der ewige, rastlose Wind, wachgehalten durch die ständigen krassen Temperaturunterschiede, schliff sie langsam aber sicher zu mehr oder weniger perfekten Kugeln aus Fels und Sand zusammen.
    Auf Zhruut hatte man diesen Vorgang angehalten. Man hatte dem Planeten eine atembare Atmosphäre gegeben und das Klima reguliert. Man hatte sogar den Wind zum Tiefschlaf verurteilt. Oder wie anders ließ es sich erklären, daß all die vielen Gebäude noch immer nicht vom Zahn der Zeit zerfressen waren?
    Seit rund zwei Millionen Jahren standen sie dort unten, und doch wirkten sie wie neu - zumindest sah es aus einiger Entfernung so aus, und Clifton Callamon zweifelte nicht daran, daß sich dieser Eindruck bestätigen würde. Zwei Millionen Jahre! Jedes andere Gebäude, gleich, welcher Zivilisation es seine Existenz verdankte, wäre nach dieser Zeit zu Staub versunken. Die architektonischen Werke der Porleyter dagegen trotzten den Naturgewalten.
    Callamon spürte eine Gänsehaut auf seinem Rücken. Zum erstenmal dachte er ernsthaft über das nach, was seine neuen Begleiter ihm

Weitere Kostenlose Bücher