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1076 - El Toros Totentanz

1076 - El Toros Totentanz

Titel: 1076 - El Toros Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Torero glich nur noch einem Häufchen Elend. Sie mußten ihn malträtiert und fertiggemacht haben, anders konnte sich Juana seinen Zustand nicht erklären.
    Dicht vor ihr blieben sie stehen und ließen Vicente dann los. Er sackte zusammen, fiel nicht in den Staub, sondern stützte sich mit beiden Händen ab. In dieser Haltung blieb er zunächst, bis er seinen gesenkten Kopf anhob.
    Er schaute auf den Pfahl, und Juana schaute zurück. Ihre Blicke trafen sich zwangsläufig, und Juana sah die Qual auf den Zügen ihres Verlobten.
    »Vicente«, flüsterte sie.
    Trotz seiner schlechten Lage versuchte er ein Lächeln. Er wollte ihr vielleicht Mut machen, weil er sah, daß es ihr noch schlechter erging als ihm.
    »Dumm, aber ich muß fragen. Wie geht es dir? Was haben sie mit dir gemacht?«
    »Das ist schon in Ordnung. Mach dir keine Sorgen. Warum hat man dich gefesselt? An diesen verdammten Pfahl und…«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Du wirst es gleich erleben, Torero, glaub es mir. Sie soll zuschauen. Sie soll nicht weglaufen können, wenn du versuchst, den Stier zu besiegen. Er wird kommen. Er wartet schon auf dich. Er ist heiß darauf, dich auf seine Hörner zu nehmen. Oft genug hast du gewonnen, zu oft. Aber das ist nun vorbei. Du wirst kein Sieger mehr sein, Vicente, das schwöre ich dir.«
    Ortega kniete noch immer im Staub und hielt seinen Kopf jetzt wieder gesenkt. »Ja, ich verstehe, um was es geht. Es ist mir klar. Ich habe einen Fehler begangen. Aber warum sie? Warum meine Verlobte? Warum haltet ihr euch nicht an mich?«
    »Will sie nicht Freuden und auch Leiden mit dir teilen?«
    »Hör auf, verdammt!«
    »So ist es aber, Vicente. Sie wird zuschauen, wie du in deinen letzten Kampf gehst. Was danach passiert, weiß ich nicht. Der Stier könnte sich deine Freundin vornehmen. Er könnte sie auch verschonen, falls seine Rache befriedigt ist. Aber das können wir dir nicht genau sagen. Das entscheidet das Schicksal.«
    »Ihr seid Mörder!«
    Da lachte der Anführer. »So etwas muß ich mir von dir sagen lassen. Hast du nicht auch gemordet? Und hattest du nicht vor, den Stier aus Ägypten zu töten? Sollte das nicht dein ganz großer Tag werden? Der Sieg des Menschen über den Stier?«
    »Es ist etwas anderes, ob ich einen Menschen töte oder nur ein Tier!«
    »Hör auf, dich zu verteidigen. Für dich mag es zwar etwas anderes sein, nicht aber für uns. Der Stier ist uns heilig. Er ist das Wahrzeichen der Kraft. Er hat etwas von dem Ur-Apis in sich, den schon unsere Vorfahren vergötterten. Wir haben uns an die alten Riten erinnert und eine neue Gruppe ins Leben gerufen. Wir sind die Diener des Stiers, der uns heilig ist. Denn wir allein werden von seiner gewaltige Kraft profitieren. Niemand darf uns unser Heiligtum nehmen.«
    Der Torero hob noch einmal den Kopf. Mit seinem Blick versuchte er herauszufinden, ob er noch etwas retten konnte, aber das war nicht möglich.
    Die Gesichter der Ägypter zeigten finstere Entschlossenheit. Einer aus der Gruppe entfernte sich und ging dorthin, woher Vicente geholt worden war.
    Er selbst mußte aufstehen. Diesmal war niemand da, der ihm half. Und so quälte er sich auf die Füße, immer das Gesicht seiner Freundin im Auge behaltend, an dem er einfach nicht vorbeischauen konnte.
    Er sah die Qual in den Zügen. Er sah die starke Angst, die vom Weinen geschwollenen Augen, das Zucken der Lippen, den hilflosen Blick. Und er sah auch, wie sich Juana vom Pfahl her weg und nach vorn beugte, als wollte sie einen Versuch starten, um ihn zu verlassen.
    Aber die Fesseln waren zu stramm. Sie schaffte nicht einmal eine Lockerung.
    Der Anführer schaute lächelnd zu. Dann griff er unter seinen Umhang und holte einen Stoßdegen hervor, wie ihn die Toreros auch beim Kampf benutzten.
    »Hier, das kennst du ja!«
    Ortega schaute auf die Waffe, die ihm gereicht wurde. Er faßte sie noch nicht an und schüttelte den Kopf.
    »Nimm sie!«
    »Nein!«
    Der Ägypter war überrascht. »Du willst mit bloßen Händen gegen den Stier kämpfen?«
    »Nein!«
    »Was willst du dann?«
    So gut wie möglich reckte sich der Torero. »Ich werde überhaupt nicht gegen ihn kämpfen. Nicht jetzt, nicht hier, niemals. Ich kämpfe nicht. Habt ihr das verstanden?«
    »Ja«, erwiderte der Anführer leise lachend. »Das haben wir verstanden. Sogar sehr gut. Aber was bringt es dir? Soll dich El Toro wehrlos auf die Hörner nehmen und dich durchbohren? Ist es das, was du willst, mein Freund?«
    »Es ist mir egal. Ich rühre den

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