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1076 - El Toros Totentanz

1076 - El Toros Totentanz

Titel: 1076 - El Toros Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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man ihn gestohlen, weil man seine Kraft erkannte und ihn gern gegen einen Menschen antreten lassen wollte. Er wäre der Stier aller Stiere geworden, aber man beging einen Fehler. Man wußte nicht, wie mächtig er war. In ihm steckte eine Urkraft, wie man sie kaum beschreiben kann. Man muß sie einfach wahrnehmen, und das wurde vergessen. Er ist heilig, und er ist magisch. Dieser Stier ist nicht normal.«
    Juana hatte alles gehört, aber wenig begriffen. Sie versuchte es mit Worten, sie wollte den anderen darauf hinweisen, daß der Kampf auch abgesagt werden konnte, denn noch war es nicht zu spät.
    Dazu ließ man sie nicht kommen. »Der Stier will Opfer, damit er noch mächtiger wird«, erklärte man ihr. »Noch hat er seine größte Kraft nicht erreicht. Wir haben ihm Menschen geopfert. Es waren nicht genug, aber es werden genug werden, und zwar heute in dieser Nacht. Das kann ich dir versprechen. Du wirst zuschauen, und wenn der erste Teil vorbei ist, dann bist du an der Reihe.«
    Auch jetzt hatte Juana zugehört, aber sie wollte nicht darauf eingehen. Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich habe ihm nichts getan. Ich will nur wissen, wo Vicente ist.«
    »Oh, du wirst ihn gleich zu Gesicht bekommen, keine Sorge. Es ist alles gerichtet.« Der Chef nickte den beiden Männern zu, die ihm am nächsten standen. »Holt ihn.«
    Sie gingen weg, ohne ein Wort zu sagen. Juana konnte ihnen nur nachschauen. Sie sah, wie sie die Arena durchquerten und ein Tor dort weiter aufzogen, hinter dem der Gang und auch die Ställe für die Stiere lagen.
    Das Tier selbst sah und hörte sie nicht. Aber die beiden waren schnell wieder zurück.
    Diesmal zu dritt.
    Juana verkrampfte sich, als sie sah, wen sie zwischen sich herzogen. Es war Vicente Ortega, ihr Verlobter, und er sah aus, als hätten sie ihn gefoltert…
    ***
    Plötzlich saß uns die Zeit im Nacken. Und das ausgerechnet im Urlaub. Doch den hatten wir uns abschminken können. Die Zeit der Entspannung war dahin. Jetzt ging es um den reinen Kampf und wieder einmal den Horror, denn der Stier war kein normaler Gegner, sondern ein dämonischer.
    Wir hatten unsere Waffen geholt. Ob es etwas brachte, die Beretta gegen den Koloß einzusetzen, wußten wir beide nicht. Aber an seiner Seite standen Helfer, und sie würden uns sicherlich nicht in die Nähe des Stiers lassen.
    Zum Glück hielten wir uns schon einige Zeit auf der Insel auf. Die Arena hatten wir zwar nicht besucht, aber wir kannten den Weg dorthin. Immerhin ein Vorteil, der wieder etwas Zeit brachte. Zu schnell durften wir auch nicht sein. Vor allen Dingen nicht zu unvorsichtig, denn ein zu frühes Eintreffen konnte Juanas Leben gefährden. Deshalb hatten wir auch ausgemacht, nicht zu dicht an die Arena heranzufahren und den Wagen in einer gewissen Entfernung abzustellen.
    Es lief alles bestens. Niemand hielt uns auf. Mit dem relativ wenigen Verkehr kamen wir auch zurecht, und schließlich war die Arena auch in der Dunkelheit nicht zu übersehen. Als ein kolossales Bauwerk erhob sich das Rund in die Höhe, als wollte es beweisen, daß nur hier die großen Siege gefeiert werden.
    Das mochte oft genug zutreffen, denn der Stier verließ die Arena nie lebend. In dieser Nacht sollten sich die Vorzeichen umdrehen, und das mußten wir verhindern.
    Als wird den Wagen abstellten und ausstiegen, schaute Jane Collins auf die Uhr.
    »Genau zwei Stunden nach Mitternacht!«
    »Eine gute Zeit, um nicht gestört zu werden.«
    »Auch für uns, John.«
    Da hatte sie recht, denn gestört wurden wir nicht. Wir waren allein am Rand des Parkplatzes, an dem wir das Auto abgestellt hatten. Der Arena selbst konnten wir uns recht gut nähern, da brauchten wir nur die Deckung der Buden und Stände auszunutzen, die allesamt geschlossen waren.
    Wir mußten uns wirklich beeilen, aber wir waren auch vorsichtig. Ich konnte mir vorstellen, daß die Ägypter den einen oder anderen Aufpasser aufgestellt hatten, aber noch war von ihnen nichts zu sehen. Niemand bewegte sich auf dem Terrain zwischen uns und den Außenmauern der Arena.
    Zu sprechen brauchten wir nichts. Jane und ich waren ein eingespieltes Team. Da wußte jeder genau, wie er sich zu verhalten hatte. Im Schatten der Arena kamen wir uns ziemlich klein vor. Palmas Lärm war hier nicht zu hören. Das Gelände glich einer Insel, über der die Nacht ihre Schwingen ausgebreitet hatte.
    Ich hatte mich von Jane etwas abgesetzt, so konnten wir den Bereich von zwei verschiedenen Seiten unter Kontrolle halten.

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