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1077 - Aura des Schreckens

Titel: 1077 - Aura des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte; überdies stand zu erwarten, daß es risikoreich und gefährlich wurde. Fachliches Können und psychische Standfestigkeit waren deshalb in gleichem Maß besonders gefordert, und die Zusammenstellung aller Merkmale zu einer optimalen Einsatzgruppe bewerkstelligte der Rechner sicherer und genauer, als es ein Mensch vermocht hätte.
    Dennoch - Rhodan fragte sich plötzlich, ob sie nicht manchmal zuviel Perfektion verlangten, noch dazu auf einem Gebiet, auf dem es keine absolute Perfektion geben konnte. Wie sich ein Mensch in Extremsituationen verhielt, würde niemals jemand voraussagen können, auch eine Maschine nicht.
    Vielleicht, überlegte Rhodan, hätte man das Team auf andere Weise zusammenstellen sollen - so, wie es üblich war, wenn es um weniger wichtige Dinge ging.
    Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, als der Rechner seinen Vorschlag auf dem Sichtschirm ausdruckte.
     
    *
     
    Von der Zentrale aus beobachtete Perry Rhodan die vier Menschen. Das Team, das der Bordrechner auf der Grundlage der Empfehlung der Kommission vorgeschlagen hatte, war von Carfesch ohne personelle Änderungen akzeptiert worden. Der Sorgore, als Gesandter der Kosmokraten einhellig zum Expeditionsleiter ernannt, befand sich mit den anderen in der unteren Polschleuse der RAKAL WOOLVER und bereitete sich auf den Ausstieg vor.
    Abermals, wie so oft in den letzten Stunden, verspürte Rhodan das drängende Bedürfnis, selbst an dem Unternehmen mitzuwirken. Er war nicht der Mann, der zusehen konnte, wenn andere den Kopf für etwas hinhielten. Nur dem dauernden Zureden seiner Freunde war es zu verdanken, daß er nicht ebenfalls nach draußen ging, um sich an der Suche nach den Porleytern zu beteiligen. Durch den Zellaktivator schien er nach den Mutanten am meisten gefährdet. Das hatte er schließlich eingesehen.
    „Es kann losgehen", ließ sich Carfesch vernehmen. „Drückt uns die Daumen."
    „Alles klar", bestätigte Tekener, der neben Bradley von Xanthen am Kommandostand saß. „Meldungen wie abgemacht alle dreißig Minuten." Er lächelte säuerlich und fügte hinzu: „Damit wir euch notfalls heraushauen können."
    „Verstanden", gab der Sorgore förmlich zurück.
    Rhodan biß die Zähne aufeinander. Nicht nur ihm war bewußt, daß die Gruppe zu einem Unternehmen aufbrach, von dem es vielleicht kein Zurück mehr gab. Wenn ihnen etwas zustieß, würde selbst die schnellste Rettungsaktion keine Hilfe mehr bringen können.
    Als das Team, von einem Antigravstrahl getragen, dem Boden des Planeten Zhruut entgegenschwebte, wandte Rhodan sich ab. Dabei wäre er um ein Haar Geoffry Waringer in die Arme gelaufen. Neben dem Wissenschaftler stürmte Clifton Callamon auf ihn zu.
    „Seid ihr von Sinnen? Was soll das?"
    Waringer machte eine wegwerfende Handbewegung und deutete auf den Bildschirm, der die mittlerweile leere Polschleuse zeigte.
    „Du mußt sie zurückholen!" rief er atemlos. „Sie laufen in ihr Verderben!"
    Rhodan ergriff den Wissenschaftler am Arm und führte ihn zu einem Konferenztisch.
    Callamon folgte ihnen auf den Fuß.
    „Der Reihe nach", forderte Rhodan, als sie sich gesetzt hatten. „Welche Laus ist euch über die Leber gelaufen?"
    Waringer machte eine Kopfbewegung zu Callamon hin.
    „Ich habe mich ausgiebig unterhalten mit ihm. Nach allem, was ich von seinen Erlebnissen weiß, besteht höchste Gefahr für die Einsatzgruppe."
    „Du erzählst mir nichts Neues", meinte Rhodan ruhig. „Es ist ein Risikounternehmen, und jeder weiß das."
    Er wirkte gelassen, obwohl seine Nerven zum Zerreißen gespannt waren. Waringer hingegen machte sich erst gar nicht die Mühe, seine Aufregung zu verbergen.
    „Du verstehst nicht, was ich meine", sprudelte es aus ihm hervor. „Ich hege den Verdacht, daß die Porleyter darauf aus sind, sich neue Körper zu besorgen...!"
    Er sprach so laut, daß man ihn bis zum Kommandostand hören konnte. Fast gleichzeitig wirbelten Bradley von Xanthen und Ronald Tekener mit ihren Sesseln herum.
    Dann war Stille. Eine seltsame, spannungsgeladene Starre bemächtigte sich der Menschen. Für einen winzigen Moment schien die Zeit angehalten zu sein.
    „Ich sage das nicht einfach daher", fuhr Waringer fort. „Ich habe lange darüber nachgedacht, insbesondere über das, was Clifton Callamon auf Yurgill widerfahren ist."
    Rhodan erweckte den Eindruck, als hörte er gar nicht hin. Er musterte den Wissenschaftler mit reglosem Gesicht. Nur allmählich schien er sich darüber klar zu werden,

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