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1077 - Die Voodoo-Frau

1077 - Die Voodoo-Frau

Titel: 1077 - Die Voodoo-Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich werde mich wieder bei dir melden, wenn du perfekt bist. Such dir einen Vertrauten, der dir zur Seite steht, denn allein wird es sehr schwer für dich sein, an all das heranzukommen, das wichtig für dich ist. Hast du bis jetzt alles verstanden, Coco?«
    »Ja, ja… das habe ich.«
    »Sehr gut.« Mallmann bückte sich wieder. Diesmal setzte er sich vor das Geschöpf. »Dann werde ich jetzt zu den Einzelheiten meines Plans kommen…«
    ***
    Die Gedanken verschwanden. Die Bilder tauchten unter. Coco fand sich in der Gegenwart wieder und damit in diesem alten Keller, auf dem fast schachbrettartigen Boden aus Stein.
    Es war nur ein kurzer Ausflug in die Vergangenheit gewesen. Doch diese gedankliche Reise hatte sich für sie gelohnt. Viele Erinnerungen strömten noch auf sie ein. Sie allerdings waren weniger intensiv als die Begegnung mit ihm, mit ihrem Herrn und Meister. Mit ihrem König, an dessen Anordnungen sie sich gehalten hatte, denn sonst sähe sie nicht so aus wie jetzt.
    »Ja«, flüsterte sie und schaute an sich herab. »Ich bin perfekt. Ich habe all das zurückbekommen, was ich längst verloren gewähnt hatte. Jetzt werde ich mein drittes Leben beginnen.«
    So zufrieden und optimistisch Coco auch war, etwas störte sie. Sie hatte nicht damit gerechnet, im Stich gelassen worden zu sein. Dabei hatte ihr Mallmann versprochen, sie wieder zu besuchen, wenn sie perfekt war. Das war jetzt der Fall. Es gab keine Verbesserung mehr, und doch ließ er sich nicht blicken. Sie hätte ein Lob erwartet, einen weiteren Hinweis für die nächsten Taten. Deshalb hatte sie auch allein bleiben wollen. Mr. Jobb war nicht mehr da, der hätte stören können. Mallmann konnte kommen, aber sie wartete vergebens.
    Dennoch wollte sie nicht verschwinden. Sie ging auf den alten Steinen unruhig hin und her. Sie sehnte sich nach neuer Nahrung, aber sie würde diese nicht mehr in einem Versteck zu sich nehmen, sondern sich unter die Menschen mischen.
    Das Lachen ließ sie erstarren!
    Es war irgendwo in der Dunkelheit aufgeklungen, und es hatte sich hämisch angehört. Zugleich auch triumphierend und zufrieden.
    Coco fuhr herum. Nicht nur das, denn sie drehte sich im Kreis, um jede Richtung zumindest für einen Moment unter Kontrolle zu haben. Zu sehen war nichts. Trotzdem war der andere da. Sie spürte seine Aura, sie merkte, daß etwas Bekanntes in sie hineinströmte und ihr Inneres durchfloß.
    Es war die Aura der Vergangenheit. Der Geist der Erinnerung. Damals in der Hütte inmitten des Regenwaldes hatte sie es ebenso gespürt. Da gab es nur eins.
    ER war da!
    Noch sah sie ihn nicht, aber in der Finsternis war es leicht, sich zu verbergen. Plötzlich sah sie den blutroten Buchstaben in der Schwärze.
    Das D!
    Sein Zeichen. Ein Gebilde wie aus Blut. Grausam und doch markant.
    »Dracula zwei«, hauchte sie.
    Er hatte sie gehört und schickte wieder sein Lachen durch die Finsternis. »Ja, ich bin gekommen, denn ich habe mein Versprechen nicht vergessen…« Das blutige D auf seiner Stirn bewegte sich, als er auf sie zukam. Es schaukelte im Rhythmus seiner Schritte, und Coco, die sich so schnell vor nichts fürchtete, spürte plötzlich die Beklemmung in sich hochsteigen.
    Er war ein Vampir. Er war gierig nach Blut. Auch in ihr floß Blut, wenn auch nicht das eines normalen Menschen. Aber würde er darauf Rücksicht nehmen?
    Mallmann blieb dicht vor ihr stehen. Er hatte sich jetzt aus der Dunkelheit gelöst, sah aber noch immer aus wie ein erstarrter Schatten. Er hob die Arme an, bevor er seine Hände auf ihre Schultern legte und ihr in die Augen schaute.
    Sein Blick war kalt, aber zufrieden. Dann beugte er seinen Kopf vor. Gleichzeitig bewegten sich die Hände von der Schulter weg, faßten ihr Gesicht und nahmen es dazwischen.
    Seine Lippen öffneten sich. Nur so weit, wie es nötig war. Coco sah die Spitzen der Zähne, nicht mehr.
    Er beugte sich vor.
    Wollte er sie beißen?
    Sie, die sich sonst vor nichts fürchtete, verkrampfte sich. Aber die plötzliche Furcht war unbegründet. Er spielte mit ihr und liebkoste sie auf seine Art und Weise.
    Dracula II hatte seine Zunge hervorgeschoben und kreiste mit der Spitze über ihr Gesicht. Coco sah die Zunge nicht. Sie spürte sie nur feucht und schwer auf ihrer Haut, und sie merkte auch, daß sie weiter auf ihrem Gesicht entlangwanderte, als wollte sie die Schweißtropfen von der Haut lecken.
    Mallmann sprach, ohne das Spiel seiner Zunge zu unterbrechen. »Es ist alles so eingetroffen, wie ich

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