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1078 - Die Seth-Apophis-Brigade

Titel: 1078 - Die Seth-Apophis-Brigade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lichtsignalen.
    Dann begann die Stimme von neuem - die vertraute, seit über vierhundert Jahren nicht mehr gehörte Stimme: „Kristallprinz an den Barbaren von Terra ..."
     
    *
     
    Seit dem Start von Urma West waren zwei Tage vergangen. Atlan starrte auf die Bildfläche des Datengeräts und musterte die einzelnen Bausteine des Simulationsspiels, mit dessen Hilfe er die Schritte, die ans Ziel führten, zu definieren hoffte. Es gab noch immer, trotz des umfangreichen Datenmaterials, das aus dem Speicher des Funkrelais geborgen worden war, eine Fülle von Unbekannten. Sie manifestierten sich darin, daß die Simulation für die mittel- und langfristige Zukunft eine Reihe gleichwertiger Alternativen anbot. Bezüglich der nahen Zukunft, der nächsten zehn bis fünfzehn Tage, gab es solche Unklarheiten nicht.
    Perry Rhodan hielt sich mit einer Expeditionsflotte im Bereich des Kugelsternhaufens M3 auf. Das war die wichtigste Information, die der Speicher von sich gegeben hatte.
    Der Arkonide hatte die Bedeutung dieses Umstands sofort erkannt. Sein Einzug auf Terra würde sich um so triumphaler gestalten, wenn er an der Seite Perry Rhodans zurückkehrte. Bisher war sein Plan gewesen, die SOL so unbemerkt wie möglich in die Nähe des Solsystems zu steuern und eines Tages unversehens über Terra aufzukreuzen. Die Idee hatte Schwächen, das war ihm in den vergangenen Stünden deutlich geworden. Er hatte die Kommandantin der Hanse-Karawane gebeten, die Begegnung mit der SOL geheimzuhalten. Aber welche Garantie hatte er, daß seine Bitte erfüllt wurde? Er mußte damit rechnen, daß die sensationelle Nachricht irgendwie in Richtung Terra durchsickerte. Man würde ihn erwarten, anstatt vom plötzlichen Auftauchen der SOL überrascht zu sein.
    Und man würde ihn fragen, wo er sich in den vier Wochen seit der Begegnung mit der hanseatischen Karawane herumgetrieben habe.
    Dieser Frage mußte er selbstverständlich auch dann gewärtig sein, wenn er Perry Rhodan irgendwo in der Umgebung von M3 begegnete. Aber eine Erklärung ließ sich leicht fabrizieren, und sie würde nicht vor aller Öffentlichkeit abgegeben werden müssen, sondern im engen Kreis zur Sprache kommen. Es war undenkbar, daß Rhodan im Überschwang der Wiedersehensfreude dem alten Freund mit Mißtrauen begegnete. Die Rückkehr nach Terra würde zu einem phänomenalen Triumphzug werden. Nicht Atlan, sondern Perry Rhodan würde die notwendigen Erklärungen zum Verbleib der SOL während der vergangenen vierhundert Jahre abgeben; es konnte keine nennenswerte Mühe kosten, ihn dazu zu bewegen. Abermals waren kritische Fragen ausgeschlossen.
    Ja - so würde es gehen. Das Risiko war erheblich vermindert. Atlan war mit seinem Plan zufrieden. Er hatte großen Respekt vor der terranischen Öffentlichkeit, die selbst in Augenblicken planetarischer Euphorie Nachrichten mit kritischem Verstand beurteilte, Unstimmigkeiten aufdeckte und mit mächtiger Stimme nach deren Aufklärung verlangte. Freiheit der Information war einer der Eckpfeiler der Verfassung der Liga Freier Terraner. Wer die angeborene Neugierde der Menschheit und ihren Wunsch, über alles so rasch und so genau wie möglich informiert zu werden, unterschätzte, tat dies zu seinem eigenen Nachteil.
    Aber er hatte vorgesorgt. Mit Perry Rhodan an seiner Seite würde es keine Unstimmigkeiten geben. Es war Zeit, den nächsten Schritt zu tun.
    Er zog das Ringmikrofon zu sich heran. Die Kontrollaggregate des Hypersenders aktivierten sich selbsttätig. Er las die Winkelkoordinaten der Abstrahlrichtung. Rhodans genauer Aufenthaltsort war ihm nicht bekannt. Um sicher zu sein, daß der Funkspruch ihn erreichte, mußte er ihn in einen Konus von bedeutendem Öffnungswinkel abstrahlen.
    Die Sendung würde nicht nur von Rhodan, sondern darüber hinaus von einer Reihe Unbeteiligter empfangen werden. Er hätte das gerne vermieden, aber es ließ sich nicht anders einrichten.
    Er legte sich die Worte zurecht, die er sagen wollte. Einen Augenblick lang zögerte er und versuchte, sich vorzustellen, wie der Freund reagieren würde, wenn er den Spruch hörte, den ungläubig staunenden Ausdruck seines Gesichts, das Leuchten in den Augen, wenn er die Stimme erkannte ... Eine Sekunde lang war Atlan er selbst, unbeeinflußt von der finsteren Ausstrahlung des Spoodies.
    Die Sekunde verstrich. Seth-Apophis machte ihren Anspruch geltend. Er begann zu sprechen: „Kristallprinz an den Barbaren von Terra ..."
     
    *
     
    Minuten verstrichen, nachdem

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