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1078 - Die Seth-Apophis-Brigade

Titel: 1078 - Die Seth-Apophis-Brigade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er die Nachricht zweimal wiederholt hatte. Der Bildempfänger meldete sich. Tanwalzen erschien auf der Videofläche.
    „So bald schon?" sagte der Arkonide.
    Tanwalzen winkte ab. Er sah besorgt aus.
    „Wir haben Schwierigkeiten", erklärte er. „Die Monitorantenne, die das Relais Urma West überwacht, empfängt merkwürdige Signale."
    „Wie merkwürdig?"
    „Es hört sich an, als mache sich jemand am Übertragungsmechanismus zu schaffen.
    Jemand, der sein Geschäft versteht. Soweit ich mich in der Materie auskenne, ist ein Relais auf automatische Funktion getrimmt und so gut wie unmöglich zu manipulieren.
    Im Augenblick empfangen wir eine Menge Mist. Aber es gibt eine Tendenz, die erkennen läßt, daß der Unbekannte in wenigen Tagen in der Lage sein wird ..."
    „Der Unbekannte! Welcher Unbekannte? Worauf willst du hinaus?"
    „Ich meine, daß sich jemand auf Urma West aufhält und das Relais benutzen will, um einen Hilferuf abzustrahlen."
    Tanwalzen hielt dem nachdenklichen, prüfenden Blick des Arkoniden unbeeindruckt stand.
    „Du meinst, es gab tatsächlich einen dritten?" fragte Atlan.
    „Es sieht so aus", antwortete Tanwalzen knapp.
    „Warum wären die beiden anderen ohne ihn abgeflogen?"
    „Ich weiß es nicht. Vielleicht hat die Pfropfung ihre Erinnerung an das dritte Mitglied ihrer Gruppe gelöscht."
    Atlan starrte vor sich hin. Die Lage war kritisch. Wenn Tanwalzens Vermutung sich als richtig erwies, dann spielte es keine Rolle, ob der dritte Ingenieur eine sinnvolle Manipulation des Relais tatsächlich bewerkstelligte oder nicht. Ein artikulierter Hilferuf würde eine rasche Rettungsaktion in Gang setzen. Aber auch der „Mist", von dem Tanwalzen sprach, konnte nicht unbeachtet bleiben. Wenn das Relais eine Fehlfunktion entwickelte, tauchte in nächster Zukunft ein Reparaturschiff über Urma West auf. In beiden Fällen wurde der dritte Ingenieur gefunden. Eine unmittelbare Auswirkung würde sein, daß den beiden anderen, die mit ihrem Spezialboot unterwegs waren, ein paar peinliche Fragen gestellt wurden. Wie hatte es geschehen können, daß sie ein Mitglied ihrer Gruppe im Stich ließen? Die Bewußtseinspfropfung konnte so spät nicht mehr nachgewiesen werden, aber es mußte eine Menge Mißtrauen entstehen.
    Andererseits war das Problem nicht unlösbar. Im Gegenteil: Wenn man es geschickt anfing, ließen sich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Er sah auf. Tanwalzen starrte ihn entgeistert an, als sei ihm ein Gespenst über den Weg gelaufen.
    „Die Antwort... die Antwort kommt herein", stotterte er. „Perry Rhodan meldet sich!"
    Der Arkonide machte eine beruhigende Geste.
    „Ich spreche mit ihm", sagte er. „Um Urma West mach dir keine Sorgen. Ich weiß, wie die Sache gehandhabt werden muß."
     
    *
     
    Staunend, noch immer wie im Traum, lauschte Perry Rhodan der fernen, vertrauten Stimme. Die Verbindung war gut, wenn auch von Störgeräuschen untermalt. Die Distanz zwischen der SOL und dem von der WEECKEN geführten Verband war inzwischen zu 4300 Lichtjahren ermittelt worden. Nur hier draußen, in der leeren Weite des Halos, war eine direkte Hyperfunkverbindung, ohne Zwischenschaltung eines Relais, über eine solch gewaltige Distanz hinweg möglich. Für eine Echtzeit-Bildübertragung reichte die Bandbreite, auf die sich die beiden Sender beschränken mußten, jedoch nicht aus.
    „Es ist lange her", hörte Perry den Arkoniden sagen, „und wir haben einander viel zu berichten."
    Perry suchte nach Worten. „Wir haben dich vermißt", kam es ihm schließlich über die Lippen. „Ich ... wir ... waren nicht sicher, ob du ..." Mehr brachte er nicht hervor.
    „Ob ich nicht schon längst in die Hölle gefahren wäre", antwortete Atlan lachend.
    „Glaub mir, nahe daran war ich oft genug! Aber ich kehrte mit einem Auftrag, einem Amt aus dem Bereich der Kosmokraten zurück. Und wem das Schicksal ein Amt gibt, dem gibt es auch die Kraft zum Überleben."
    Ein Stichwort, endlich ein Stichwort!
    „Du hast die Kosmokraten gesehen?"
    „Ich weiß es nicht." Schwer fielen die Worte in die Stille des kleinen Funkraums. „Ich erinnere mich nicht daran. Es spielt auch keine Rolle. Ich kenne ihren Auftrag. Das genügt."
    Perrys Erregung wuchs. Kam ihm hier im entscheidenden Augenblick die Hilfe, deren er in dieser Stunde bedurfte? Kehrte Atlan mit Informationen von jenseits der Materiequelle zurück, die es möglich machten, das Porleyter-Dilemma zu entschärfen und die Abwehrmaßnahmen gegen

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