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1079 - Station der Freien

Titel: 1079 - Station der Freien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist unmöglich! dachte er. Wie konnte ich nur auf so etwas hereinfallen?
    Er spürte die Sauerstoffnot. Mit weit geöffnetem Mund versuchte er zu atmen, doch die Luft in seinem Anzug war verbraucht.
    In seiner Verzweiflung drückte er den Kopf nach vorn, und seine kegelförmigen Zähne zermalmten die positronischen Geräte, die ihn mit Informationen über seine Ausrüstung versorgten. Sie waren jetzt überflüssig geworden.
    Hastig schlang er die Bruchstücke herunter und wandelte ihre Molekularstruktur in seinem Magen um. Den daraus gewonnenen Sauerstoff führte er seinem Blutkreislauf zu und gewann auf diese Weise wieder ein paar Sekunden Leben.
    Viel zu langsam, wie es ihm erschien, näherte er sich der Anlage. Dabei sah er die seltsamen Gebilde, die ihn an Burgzinnen erinnerten, immer deutlicher, bis schließlich alle Zweifel schwanden.
    Es reicht nicht aus, dachte er. Selbst wenn ich es schaffe, bis zur Anlage zu kommen, habe ich nicht mehr die Kraft, eine Schleuse zu suchen, sie zu öffnen und zu betreten.
    Dazu benötige ich mehrere Minuten, und soviel Zeit habe ich nicht mehr.
    Diese Erkenntnis versetzte ihm einen derartigen Schock, daß sein Geist sich erneut verwirrte.
    Icho Tolot begann damit, seinen Raumanzug zu öffnen.
    Er hatte endgültig den Verstand verloren, und er konnte den Weg zurück aus eigener Kraft nicht finden.
    Mit unnatürlich geweiteten Augen blickte er auf seine Hände, und er sah, wie sie zu leuchten begannen.
    In einer instinktiven Reaktion wandelte er seine Molekularstruktur um, so daß aus dem Wesen aus Fleisch und Blut nunmehr wieder ein Gebilde aus einem Material wurde, das härter und widerstandsfähiger als Arkonstahl war.
    Der Haluter beobachtete, wie sich sein Raumanzug in roter Glut auflöste, und er lachte dröhnend, ohne zu begreifen.
    Dann richteten sich seine Blicke auf die rechte Hand, an welcher der geheimnisvolle Handschuh saß.
    Auch dieser glühte, jedoch nicht rot, sondern grün. Sekundenlang hielt dieses Glühen an, dann umzuckten rote Blitze den Körper des Haluters, und gleichzeitig hatte dieser das Gefühl, von etwas durchbohrt zu werden, das eisig kalt war.
    Icho Tolot erlitt einen psychischen Schock, der so heftig war, daß er vor Pein und Entsetzen schrie.
    Eine Welle von überaus harten mentalen Impulsen traf ihn. Ihr folgten weitere Wellenfronten, die seine beiden Gehirne zum Schwingen brachten und ihn immer wieder laut aufschreien ließen. Millionen glühende Nadeln schienen in jede seiner Nervenzellen vorzustoßen.
    Und das Wunder geschah!
    Danach schossen ihm eine Reihe von Gedanken durch den Kopf. Innerhalb von Bruchteilen von Sekunden erfaßte er die Zusammenhänge.
    Die burgartige Anlage schützte sich mit einer Art Energieschirm, der seinen Kampfanzug hatte verglühen lassen und der gleichzeitig mit einem mentalen Abwehrschirm kombiniert war. In dieser mentalen Barriere hatte er einen Schock erlitten, der ihn geistig gesunden ließ. Er hatte die kombinierten Schirme durchbrochen und flog jetzt auf eine der Kuppeln zu.
    Er erreichte und durchbrach sie, bevor er einen weiteren Gedanken fassen konnte.
    Wie eine Bombe schlug er ein.
    Mit dem Kopf voran zerschmetterte er die Außenhaut der Kuppel, durchraste mehrere Stockwerke und blieb schließlich fast an der Grundlinie in den Trümmern einer robotischen Maschine stecken, die gerade eine Mauer errichten wollte. Ein Teil der Stahlplastikmasse, die bereits mit einem Härter versehen war, blieb an ihm haften.
    Als Icho Tolot sich aus den Trümmern befreien wollte, erstarrte sie zu einem bizarren Klumpen.
    Der Haluter hörte, wie über ihm mehrere Sicherheitsschotte einrasteten. Er riß den Mund weit auf und atmete mehrere Male tief durch. Die Impulse aus seinem Zellaktivator kamen in rasender Folge und trafen ihn schmerzhaft heftig.
    Er brüllte triumphierend auf und zersprengte die Stahlplastikmasse, indem er die Luft tief in seine Lungen sog und seinen Brustkorb extrem erweiterte.
    Dann lachte er dröhnend.
    „Noch nicht", rief er. „Ich war knapp an der Grenze, aber noch ist es nicht so weit."
    Dann wurde er sich dessen bewußt, daß er frei und geistig gesundet war.
    Er horchte in sich hinein.
    War da nicht noch ein Rest von Geistesverwirrung? Konnte er überhaupt selbst feststellen, ob er wahnsinnig war oder nicht?
    Ich kann! sagte er sich voller Selbstbewußtsein, und er dachte an die Superintelligenz, die nun nicht mehr in der Lage war, ihm Befehle zu erteilen.
    Dann aber fielen seine Blicke auf

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