1079 - Station der Freien
den Handschuh an seiner Hand, und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken.
Das Werkzeug der Superintelligenz ist bei mir, erkannte er entsetzt. Jetzt kommt das, wovor ich mich schon immer gefürchtet habe. Der Handschuh wird mich töten. Seth-Apophis wird nicht zulassen, daß ich frei bleibe und gegen sie arbeite. Sie kann es gar nicht dulden. Sie muß etwas unternehmen, wenn sie sich nicht selbst schaden will.
Er versuchte, sich den Handschuh abzustreifen.
Es gelang ihm nicht.
Während er zu einer Tür ging und sie öffnete, dachte er daran, daß der Handschuh grün aufgeglüht war, als er den kombinierten Schutzschirm durchbrochen hatte.
Vielleicht wurde dabei etwas beschädigt? hoffte er. Es könnte doch sein, daß ich zumindest eine kleine Chance habe.
Er trat durch die Tür und kam in einen Raum, der eine Reihe von transparenten Vitrinen enthielt, in denen die präparierten Köpfe von verschiedenen Tieren ausgestellt waren.
Tiere? fragte der Haluter sich unwillkürlich. Es könnten auch die Köpfe von intelligenten Wesen sein.
Eine Tür öffnete sich, und zwei Phygos stürzten herein. Sie blieben erschrocken stehen, als sie ihn sahen. Dann ertönte ein wütendes Gebrüll hinter ihnen, und sie rannten auf Icho Tolot zu. Sie schleuderten Lanzen auf ihn.
Der Haluter richtete sich hoch auf und präsentierte ihnen die Brust, und er lachte laut, als die Stahlspitzen ihn trafen. Die Geschosse prallten wirkungslos von ihm ab.
„Ihr grünen Giftzwerge", rief er. „Wollt ihr euch wohl benehmen? Ich bin nicht hier, um mit euch zu kämpfen."
Unter seiner Stimmgewalt löste sich eine Leuchtplatte aus der Decke. Sie stürzte herab und landete krachend vor den beiden Phygos auf dem Boden. Die beiden stämmigen Wesen, von denen jedes einzelne kräftiger war als fünf ausgewachsene Terraner zusammen, ergriffen die Flucht.
Doch sie kamen nur bis zur Tür.
Zwei Lanzen flogen ihnen entgegen und durchbohrten sie.
Das Lachen erstarb auf den Lippen des Haluters.
Mit einer solchen Wende hatte er nicht gerechnet.
„Ihr verdammten Narren", brüllte er und raste auf die Tür zu. Mit einem gewaltigen Satz schnellte er sich über die beiden sterbenden Phygos hinweg.
Die Tür war nicht breit genug für ihn, doch das war kein Hinderungsgrund. Er brach mit elementarer Wucht hindurch und zerschmetterte dabei die Türpfosten.
Wie gelähmt verharrte ein Gerjok vor ihm auf dem Gang. In einer Hand hielt er eine Lanze, die er aus einem Waffenständer entnommen hatte, in der noch weitere Waffen dieser Art standen. Für Icho Tolot war klar, daß dieses Wesen die beiden Phygos getötet hatte.
„Warum kämpft ihr gegen mich?"
fragte er so laut und zornig, daß der offenbar geräuschempfindliche Gerjok wimmernd zusammenbrach.
Verdutzt beugte der Aktivatorträger sich über ihn. Er griff nach seinem Kopf und wendete ihn vorsichtig hin und her. Dabei stellte er fest, daß sein Gegner vor Schreck das Bewußtsein verloren hatte.
„Das auch noch", stöhnte er. „Erst fallt ihr über mich und euch selbst her, als hättet ihr den Verstand verloren, und dann liefert ihr mir noch nicht einmal einen vernünftigen Kampf."
Er eilte zur nächsten Tür weiter und versuchte, sie zu öffnen, doch irgend jemand hatte einen Sperrriegel davorgeschoben, so daß sie sich nicht bewegen ließ.
Kurzentschlossen zertrümmerte er die Tür.
Icho Tolot kam nun in eine Halle, in der Jagdtrophäen aller Art ausgestellt waren. Er sah gewaltige, vier- sechs- und achtbeinige Tiere, wie sie ihm noch nie zuvor begegnet waren. Einige hatten furchterregende Gebisse, andere waren mit Hörnern und Spießen bewehrt, die so groß waren, daß selbst er Mühe gehabt hätte, sie zu tragen. Die Tiere waren ausgestopft und zumeist in Angriffsposen dargestellt.
Icho Tolot ließ sich von ihnen nicht beeindrucken. Viel gefährlicher als alle diese Tiere zusammen erschien ihm ein muschelförmiger Roboter, der auf vier Rädern lief. Er befand sich auf der anderen Seite der Halle. Gerade jetzt fuhr aus der Muschel ein Rohr hervor, das der Haluter mühelos als Projektor eines Energiestrahlers identifizierte.
Er griff blitzschnell nach einer der Platten, die aus der Wand gefallen waren, als er die Tür zertrümmert hatte. Sie waren mehrere Zentimeter dick und bestanden aus einer Kunststoff-Stahl-Legierung, einer Komposition also, die alle Vorteile des Metalls mit denen des Kunststoffs in sich vereinigte und daher härter, widerstandsfähiger, belastbarer und
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