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108 - Die Werwölfe des Dr. Satanas

108 - Die Werwölfe des Dr. Satanas

Titel: 108 - Die Werwölfe des Dr. Satanas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Tonkrüge, die
irgendwer in einer wahren Schöpfungswut geschaffen hatte. Da hatte jemand
experimentiert. Ob Brenda Galley in ihren jungen Jahren oder die alte Dame des
Hauses, das entzog sich Mornas Kenntnis. Es waren schier unmögliche Gebilde
darunter, die mehr an Gurken erinnerten als an Krüge. Im Halbdunkeln in einer
Ecke stand ein Prachtstück eines Karussell-Pferdes, daneben aufrecht auf zwei Beinen
und die Pranken hocherhoben - ein Bär! Morna Ulbrandson fuhr unwillkürlich
zusammen. Das Pelztier war über zwei Meter groß, die großen Glasaugen waren
genau auf die Schwedin gerichtet, und der riesige Braunbär wirkte unglaublich
lebensecht ... als würde er lediglich den Atem anhalten. Morna bedauerte, dass
sie ihre Handtasche beim Betreten des Schlafzimmers der alten Mrs. Nelly
zurückgelassen und nur den Smith & Wesson Laser an sich genommen hatte. Nun
hätte sie die darin befindliche Taschenlampe gut gebrauchen können. Dort hinten
im Dunkeln versteckte sich die Bestie! Sie musste hier oben sein! Noch während
X-GIRL-C dies dachte und einen Schritt weiter in den Schattenbereich des
Dachbodens vorging, geschah es. Der Braunbär stürzte ihr entgegen. Der breite,
zottige Koloss schien plötzlich zu gespenstischem Leben zu erwachen. Seine
hocherhobenen Pranken zielten genau auf die Schwedin. X-GIRL-C registrierte die
Bewegung noch aus den Augenwinkeln. Instinktiv warf sie sich herum, ging in
Abwehrstellung und wich dem stürzenden Ungetüm aus. Es verfehlte sie um
Haaresbreite. Mit dumpfem Krachen schlug der präparierte schwere Körper auf den
Boden. Staub wirbelte auf. Im gleichen Augenblick, als Morna noch auswich,
erfolgte der Angriff aus der Finsternis hinter ihrem Rücken. Der umstürzende
Braunbär - war die Falle! Die wirkliche Todesgefahr - kam erst...
     
    ●
     
    Larry Brent
spürte, wie sein Herz schneller schlug. Die Augen hatten sich an das unruhige,
schwache Licht gewöhnt, in dem das Wolfsgesicht deutlich zu erkennen war. Maria
Lopez-Eduardos war am ganzen Körper mit zottigem Fell bedeckt. X-RAY-3 war auf
Abwehr eingestellt, aber instinktiv erfasste er, dass sie nicht nötig war.
Durch die Wolfsfrau erwuchs ihm keine Gefahr.
    „Ich habe
lange benötigt, diesen Weg zu finden.“ Jetzt, da er so dicht vor ihr stand,
berührte es Larry eigenartig, die sanfte, menschliche Stimme aus der Schnauze
eines Wolfes zu hören. „Durch Fasten und Beten ist es mir gelungen, den Fluch von
Vater wegzunehmen. Er verwandelt sich nicht mehr in Vollmondnächten in einen
Werwolf. Ich habe dies für ihn übernommen. Immer zur Vollmondzeit verwandle ich
mich, aber ohne die furchtbaren Symptome, die eine solche Metamorphose in der
Regel begleiten. Ich weiß, dass auch Manuela und Manolito frei sind vom Blut
unseres Vaters.
    Was speziell
Manuelas Schicksal anbelangt, Senor, kann ich Ihnen dazu leider nichts weiter
sagen. Manuela hat ihren eigenen Lebensweg begonnen. Was immer mit ihr
geschehen ist, mit dem Fluch, der durch die Vorfahren meines Vaters in unser
Leben kam, hat es auf keinen Fall zu tun ...“
    „Vielleicht
nicht direkt. Aber indirekt“, entgegnete Larry Brent nachdenklich. Professor
Coleman, der Leiter des Forschungslabors aus Salem, bekam Wind von der
Tiermensch-Gestalt Eduardos’. Und Dr. Satanas fand die ähnliche Spur. Er machte
sich an Manuela Lopez-Eduardos heran und war vielleicht ganz und gar für ihr
neues Leben im Chalakka verantwortlich. Er spielte sich als ihr Gönner auf,
erschlich sich ihr Vertrauen und erfuhr, dass Coleman eine Blutprobe ihres
Vaters testete. Da ging ihm ein Licht auf. Ein verbrecherisches Dämon-Genie vom
Kaliber Satanas’ sah sofort einen Weg, eine neue Schweinerei auszuhecken, die
sich gegen das Leben und die Freiheit des Einzelnen richtete. Die Ereignisse in
Salem ...
    Satanas und
Coleman wirkten zusammen. Ob bewusst oder unbewusst, würde sich noch
heraussteilen. Die Mission in Coyame hatte auf eine Weise Klarheit gebracht,
wie sie sich in dieser Form niemand wohl vorgestellt hatte.
    „Zwei- oder
dreimal in jedem Monat verliere ich meine menschliche Gestalt ohne jedoch für
irgendjemand zur Gefahr zu werden“, sagte Maria Lopez-Eduardos zum Abschied zu
ihm. „Jedes Mal wird der Einfluss des Bösen schwächer. In fünf, sechs oder
sieben Jahren wird es keine Angst vor der Vollmondnacht mehr geben ... Dann
wird die Metamorphose ein für allemal abgeschlossen sein.“
    Es deutete
sich jetzt schon an, und Larry wusste, dass Maria Lopez recht behalten würde.

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