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1084 - Operation Kardec-Schild

Titel: 1084 - Operation Kardec-Schild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausgefahren werden. Auf Zhruut haben wir Kardec-Schilde gesehen, die die Form einer Halbkugel und einen Radius von mehr als vierzig Metern besaßen. Die Wirkungsmodi des Schildes sind, soweit wir wissen, Telekinese, Teleportation und Hypno-Suggestion.
    Die Gefahr bei der Erprobung des Kardec-Schilds liegt nicht darin, daß wir nicht wissen, wie der Gürtel zu bedienen ist. Sie manifestiert sich in der Rückkopplung zwischen Generatoren und Bewußtsein. Jedes Bewußtsein enthält Spuren paranormaler Fähigkeiten. Mit diesen Spuren wird der Schild gesteuert. Der Träger will eine telekinetische Wirkung erzeugen, um ein Beispiel zu nennen, und moduliert mit seinem Willen die von den Generatoren zur Verfügung gestellte parapsionische Energie. Die Rückkopplung stellt eine ernsthafte Belastung des Bewußtseins dar. Wir sind noch nicht einmal sieher, ob ein menschliches Bewußtsein - im Gegensatz zu dem Bewußtsein, das einem porleytischen Aktionskörper innewohnt - überhaupt in der Lage ist, den Schild zu steuern. Wenn nicht, dann haben wir nichts zu befürchten. Die ganze Aktion war umsonst, aber du wirst mit Gewißheit keinen Schaden erleiden. Im entgegengesetzten Extremfall kann es geschehen, daß dein Verstand verzehrt wird, sobald du den Gürtel anlegst. Wir haben den Gürtel mit einem zusätzlichen Verschlußmechanismus ausgestattet, der auf Laufzeiten von zehn Mikrosekunden bis unendlich eingestellt werden kann. Es ist klar, daß wir mit den kürzesten Verschlußzeiten anfangen. Das Bewußtsein ist ein relativ träger Komplex. In zehn Mikrosekunden kann dir nicht viel passieren. Wir gehen dann stufenweise auf eine, zehn, einhundert Millisekunden und so weiter. Der Verschluß öffnet sich automatisch; du brauchst dich um ihn nicht zu kümmern. Im Notfall kann er durch Fernbetätigung vorzeitig geöffnet werden."
    Lepard Kiom nickte. „Auch wenn in der Zwischenzeit der Kardec-Schild bereits entstanden ist?" wollte er wissen.
    „Das bezweifle ich", antwortete Clifton Callamon ernst. „Wir wissen, daß der Schild von elektromagnetischen, gravitationsmechanischen und hyperenergetischen Wirkungen nicht durchdrungen werden kann. Ist der Schild aktiviert, werden wir den Verschlußmechanismus von außen her wahrscheinlich nicht mehr betätigen können.
    Dann bist du an der Reihe. Aber so weit wird es aufgrund der gestaffelten Aktivierungszeiten nicht kommen, verstanden?"
    „Alles klar", bestätigte Lepard Kiom. „Wo findet der Versuch statt?"
    „Brick Entel läßt ein Experimentiergelände draußen im Freien herrichten. Du brauchst Bewegungsfreiheit."
    Er sah sich nicht um, als er hörte, wie hinter ihm die Tür geöffnet wurde. Aber Kiom blickte an ihm vorbei, und ein freundliches Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
    „Sagen Sie mir noch eines", bat Kiom. „Ich bin ein wenig verwirrt. Brick hat mir aufgetragen, dich - ich meine Sie - ,Sie’ zu nennen, aber jetzt..."
    „Laß dich davon nicht beeindrucken", sagte hinter Callamon eine dunkle Stimme. „Die Verwirrung liegt auf der anderen Seite. Er macht jeden Tag eine neue Regel, weil er nicht weiß, was er will."
    Clifton Callamon stand auf und trat grinsend auf Gela Kannon zu.
    „Du verkennst die Sachlage", erklärte er. „Ich hatte ein erfrischendes Gespräch mit Brick Entel. Dabei ging mir auf, daß ich kein Recht habe, anderen meine Eigenart aufzuzwingen."
    „Ja", sagte sie. „Brick versteht es, seinen Standpunkt klarzumachen."
    „Und mir bietet sich der zusätzliche Vorteil, mit einer attraktiven Frau ohne den Ballast der Förmlichkeit kommunizieren zu können", strahlte Clifton. „So wolltest du es haben, nicht wahr?"
    „Das denken Sie!" konterte Gela mit blitzenden Augen. „Für mich sind Sie nach wie vor ein ... ein antikes Kuriosum, Sir!"
    Sie wandte sich um und schritt hoch erhobenen Kopfes hinaus.
     
    *
     
    „Es gibt vorläufig nichts" für uns zu tun", hatte Brick Entel gesagt. „Also gönnen wir uns ein paar Stunden der Entspannung. Die Psychophysik hat erst im Lauf der letzten zweihundert Jahre erkannt, wie wichtig wohldosierte Entspannungspausen für den geistkörperlichen Energiehaushalt des Menschen sind."
    So kam es, daß Clifton Callamon kurze Zeit später am Ufer eines Teiches hockte und eine Angelrute in der Hand hielt. Die Situation kam ihm nicht ganz wirklich vor. Es kostete Mühe, dem mißtrauischen Verstand klarzumachen, daß er tatsächlich im Innern eines ausgehöhlten Asteroiden der Beschäftigung des Fischens oblag. Die

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