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1084 - Operation Kardec-Schild

Titel: 1084 - Operation Kardec-Schild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schwierigkeit lag auf mentaler Ebene; denn seine Umgebung war real genug: duftendes Gras, warmer Sonnenschein, zwei Ameisen, die am rechten Bein emporkrabbelten. Brick Entel hatte seine Picknickausstattung mitgebracht und warf der Flasche, deren Hals durch den halb offenen Deckel des Korbs ragte, mitunter einen liebevollen Blick zu. Es hatte alles seine Ordnung, wie ein sommerlicher Angelausflug daheim auf der alten Erde. Nur wenn er den Kopf in den Nacken legte und ein paar hundert Meter über sich die gegenüberliegende Seite des Asteroiden sah - ein kleines Wäldchen, eine Wiese, einen See und drei kleine Wohnhäuser; und das alles wirkte, als habe es jemand sorgfältig dorthin geklebt, um es am Herabfallen zu hindern - nur dann wurde ihm ein wenig schwindlig.
    Haken, Köder und Gewichte waren im ruhigen Wasser des Teiches verschwunden.
    Die Angeln staken in den Halterungen. Brick Entel hatte sich auf den Rücken gelegt und die Hände unterm Kopf verschränkt. Clifton Callamon tat es ihm nach. Es war himmlisch still ringsum. Hin und wieder schnurrte mit behäbigem Brummen ein Insekt durch die warme Luft, und aus einem nahen Gehölz kamen Vogelstimmen. Drüben, auf der anderen Seite, kam ein Mensch aus seinem Haus. Er wirkte winzig aus solcher Entfernung. Callamon konnte nicht erkennen, ob es ein Mann oder eine Frau war. Er hing an der Decke, mit dem Kopf nach unten und ging auf das Nachbarhaus zu.
    Callamon schloß die Augen, bevor ihn der Schwindel packte.
    „Erzähl mir was über die Porleyter", forderte Brick Entel ihn auf. „Wir sind hier von aller Welt abgeschnitten. Nicht nur liegen wir viel zu weit vom Schuß, wir haben außerdem Kommunikationsbeschränkung. Man funkt uns nur an, wenn es unbedingt nötig ist. Du verstehst schon - Geidnerd soll geheim bleiben."
    „Damit hängt unter anderem zusammen, daß die Porleyter euch noch nicht gefunden haben", antwortete Callamon. „Sie sind dabei, systematisch einem Stützpunkt der Hanse nach dem anderen ihren Willen aufzuzwingen. Je mehr Installationen ihnen verborgen bleiben, desto besser für uns. Ihr seid hier mit ziemlich fortgeschrittenen Dingen beschäftigt, nicht wahr?"
    „So könnte man's nennen", gab Entel zu. „Wir arbeiten an Grigoroff-Projektilen und versuchen, Paralleluniversen zu erreichen. Ich selbst befasse mich mit Schwarzen Minioder besser Mikrolöchern."
    „Was ist daran so interessant?" wollte Callamon wissen.
    „Schwarze Mikrolöcher sind hochgradig instabil. Sie zerfallen infolge Masseverlust in kürzester Zeit - in ein paar milliardstel Pikosekunden. Da ihre Masse sich anhand der Zerfallsprodukte haargenau bestimmen läßt, fordert die Lybargsche Unschärfebeziehung, daß über ihre Strangeness nur ungenaue Angaben gemacht werden können. Mit anderen Worten: ein Schwarzes Mikroloch genau bekannter Masse kann ebenso gut diesem wie einem anderen Universum angehören. Nach einem solchen Ding suche ich."
    „Wirst du wissen, wenn du es gefunden hast?"
    „Oh, ja. Unsere Nachweismethoden sind recht verläßlich."
    Er wandte den Kopf und warf dem Flaschenhals einen begehrenden Blick zu.
    „Ich wette, ich weiß, was ein Markenologe ist", sagte Callamon vergnügt.
    „Du wärst der erste."
    „Du kennst dich in alten, teuren Weinmarken aus. Du hast eine Etikettensammlung, die auf dem Sammlermarkt etliche zehntausend Solar... äh, Galax wert sein müßte."
    „Alles Nachdrucke", murmelte Brick Entel bescheiden.
    „Markenologie ist das Verständnis der Weinmarken, nicht wahr?"
    „Warm, warm", schmunzelte Entel, „aber du schießt immer noch eine Handspanne weit am Ziel vorbei. Vergiß nicht, du wolltest mir über die Porleyter erzählen."
    Clifton Callamon berichtete von seinen Erlebnissen in M3. Die Vergangenheit berührte er dabei nur am Rand. Er konzentrierte sich auf die Ereignisse, die sich abgespielt hatten, nachdem er von Gucky und Alaska Saedelaere aus dem Tiefschlaf geweckt worden war.
    „Über zwei Millionen Jahre der Einsamkeit und Gefangenschaft", schloß er seinen Bericht, „haben die Mentalität der Porleyter offenbar grundlegend verändert. Sie waren einst von einer Organisation, die Perry Rhodan die Kosmokraten nennt, beauftragt worden, den ordnenden Kräften des Universums gegen die Kräfte der Unordnung beizustehen. Diesen Auftrag kennen sie auch heute noch. Sie sind bereit, die Ritter der Tiefe als ihre Nachfolger anzuerkennen, aber einen Ritterorden, der nur aus zwei Mitgliedern besteht - Perry Rhodan und Jen Salik -

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