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1084 - Stätte der Verdammnis

1084 - Stätte der Verdammnis

Titel: 1084 - Stätte der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nacht wurde zum Teil durch das kalte Mondlicht vertrieben. An seinen Schein hatte sich Suko gewöhnt, nicht aber an die neue Farbe, die plötzlich entstand. Sie webte sich in das andere Licht hinein. Sie schien aus dem Himmel gefallen zu sein wie ein grünliches Gespinst. Eine hauchdünne Decke, durchsichtig und trotzdem unzerstörbar, denn sie war überall zu sehen und wies keinerlei Lücken auf.
    Die gesamte Umgebung erlebte diese Veränderung. Der Schein erwischte die Baumwipfel, er wehte leicht über den Boden hinweg, er trieb in die Höhe, er streichelte die Pflanzen an den Seiten des Wegs. Er liebkoste die Gräser, und er veränderte auch den Himmel, indem er ihm einen leichten Grünton gab.
    Die normale Nacht war dabei, sich zu verwandeln. Sie mußte den Mächten des anderen Landes weichen. Der Atem des Gespenstischen nahm von der Welt Besitz.
    Und über allem wachte das Mondschein-Monster. Er hatte den Wald ebenfalls verlassen und stand dort, wo sich bereits im Hintergrund der Umriß des Hauses abzeichnete. Es sah aus wie eine Säule, in deren obere Hälfte jemand zwei Löcher gebohrt hatte, um sie danach mit Licht zu füllen.
    Wie ein Wächter, wie ein Portier stand es da. Es hatte sich schräg hingestellt, den Blick zum Haus hin gerichtet, um dort alles unter Kontrolle zu halten.
    Und auch Suko sah das Haus!
    Er kannte es nicht. Man hatte es ihm auch nicht beschrieben, doch er wußte, daß es so eigentlich nicht aussehen konnte. Natürlich sah es für ihn grau aus, aber an ihm oder mit ihm war auch etwas anderes geschehen, das er nicht begreifen konnte.
    Es stand nicht mehr richtig frei. Von verschiedenen Seiten her waren die Schleier darauf zugewachsen, aber sie hatten sich auch verändert. Sie waren fester geworden. Sie waren mutiert.
    Aus ihnen hervor wuchsen plötzlich lange Farne und biegsame Zweige. Sie hielten das Haus fest wie mit Tausenden von Armen. Sie drangen überall durch. Sie krochen an der Hauswand hoch, sie schlängelten sich über das Dach hinweg, sie suchten ihren Weg an den Fenstern vorbei oder reckten sich bis hoch über den Dachfirst.
    Das Haus war gefangen!
    Aibon hatte reagiert. Mit seinem bleichgrünen Licht waren die Boten der anderen Welt hinein in das normale Leben gesickert, um es, kontrollieren zu können.
    Damit kam Suko nicht zurecht, obwohl er es hinnehmen mußte. Er bewegte sich weiter und versuchte dabei, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen. Sein Blick war starr auf das Ziel gerichtet. Die Luft vor ihm sah er grau an, tatsächlich konnte er sich vorstellen, daß sie von einem grünlichen Schein durchweht worden war.
    Auch wenn es sich verändert hatte, sein Ziel war und blieb das Haus. Um es zu erreichen, mußte er den unheimlichen Wächter an der linken Seite passieren.
    Kalik, das Mondschein-Monster wirkte wieder wie aus Stein gehauen. In und an ihm bewegte sich nichts. Der Blick war starr nach vorn gerichtet. Auch als Suko in seinen Sichtweite geriet, tat er nichts. Stur schaute er auf das Haus, wie jemand, der es hypnotisieren will. Nach wie vor hatten sich seine Augen nicht verändert. Die kalten Lichter bewegten sich nicht. Starre Laternen, die nur nach vorn leuchteten und sich auf das Haus eingependelt hatten.
    Suko setzte den Weg fort. Er mußte den Eingang erreichen, um das Haus betreten zu können. Dann muß ich die Tür öffnen, dachte Suko. Dann erst kann ich hineingehen. Dann bin ich bei meinen Freunden. Dann wird alles anders.
    Er ging die einzelnen Vorhaben durch wie ein Kind, das sich den Inhalt eines Einkaufszettels einprägen sollte. Er selbst hatte es nicht gewollt, es war einfach so gekommen.
    Dann sah er die Autos. Drei standen dort.
    Sie waren vor dem Haus geparkt. Einer von ihnen war ein Rover. Suko runzelte die Stirn, als er über den Begriff nachdachte. Etwas in seiner Erinnerung funkte auf. Irgendwas in seinem Leben mußte mit einem Rover in Verbindung stehen, doch er wußte nicht genau, was es war. Nach dem Verlassen des Waldes und dem Eintauchen in das andere, neue Licht, hatte sich auch in seinem Kopf etwas verändert. Das Erinnerungsvermögen kam nicht mehr nach. Es gab Lücken. Das Gehirn schien nicht mehr kompakt zu sein wie sonst.
    Etwas war mit ihm geschehen. Suko dachte nicht darüber nach. Ein Fachmann hätte bei ihm möglicherweise den Beginn der Alzheimerkrankheit diagnostiziert, aber das konnte es auch nicht gewesen sein. Suko war einfach in den Bann des Aibon-Lichts geraten, das immer noch durch den am Himmel stehenden

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