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1084 - Stätte der Verdammnis

1084 - Stätte der Verdammnis

Titel: 1084 - Stätte der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erste.
    Kalik, das Mondschein-Monster, schaute ihn an. Es tat nichts. Es wollte nur seinen Blick in den des Menschen brennen, und das mit aller Gewalt. Suko dachte auch nicht daran, den Kopf zu drehen. Er war nicht in der Lage, einen Finger zu krümmen. Das Monstrum hatte ihn tatsächlich geschafft, und rein geistig in die Knie gezwungen. Sukos mentale Kraft war stärker als die der meisten Menschen, aber in diesem Fall hatte er passen müssen. Da ging nichts mehr. Der andere hatte voll und ganz die Kontrolle übernommen. Suko war zu einem Spielball geworden.
    Er versuchte es trotzdem. Er wollte sich wehren und den anderen nicht zu tief an ihn heranlassen. Er baute sich etwas auf oder versuchte es. Eine geistige Mauer mußte her, die den anderen davon abhielt, ihn völlig in seinen Bann zu bekommen.
    Er schaffte es nicht. Das, worauf er sich sonst immer hatte verlassen können, war in diesem Fall so gut wie nicht mehr vorhanden. Die Macht der Augen, in der auch die Kraft des Mondes steckte, war einfach zu stark.
    Suko wehrte sich mit aller Kraft.
    Er mußte es. Es war die einzige Möglichkeit. Er wollte sich noch einmal aufbäumen, er dachte auch an seine Waffen, die man ihm gelassen hatte. Aber es waren nur flüchtige Augenblicke, die nichts brachten. Der andere war stärker.
    Das Licht, das den grünlichen Schimmer einer anderen Welt in sich trug, war plötzlich auch in Suko. Er sah es nicht, er spürte es nur. Und es war auch schwer zu beschreiben. In ihm steckte eine Kraft, die ihn so anders werden ließ. Er spürte sie in den Adern, auf der Haut, er wollte herausfinden, ob sie auch eine gewisse Wärme oder Kälte ausstrahlte, aber da irrte er.
    Sie war einfach nur da, und sie war neutral. Nicht mehr und nicht weniger.
    Suko kam es vor, als hätte sie ihm das eigentliche Menschsein weggenommen. Er war Mensch geblieben, er konnte denken, er nahm gewisse Dinge auf, aber er brachte es nicht fertig, sie umzusetzen wie er es noch als Mensch gewollt hatte.
    Da waren nur die Augen.
    Groß, viel größer als normal. Zwei Monde aus kaltem Licht, das ihn an Eis erinnerte. Sie bewegten sich nicht, denn die Augen glotzten ihn einfach nur an. Aber Suko wußte auch, daß sie ihn übernommen hatten.
    Das Licht hatte sich in seinem Körper längst freie Bahn geschaffen. Es hatte ihn zu einer Marionette des Mondschein-Monsters gemacht, so daß er wie hergeschoben durch die Welt gehen würde. Wo immer er hinging, er würde sein Ziel nicht selbst bestimmen können.
    Noch immer schaute er in die Augen hinein. Er tat es nicht freiwillig, man zwang ihn dazu. Die andere Kraft war einfach zu stark, und die beiden hellen Augen hatten sich um ein Vielfaches vergrößert. Sie waren zu regelrechten Rädern geworden oder zu kalten Steinen, die näher und näher kamen.
    Daß seine Beine ihn kaum noch tragen konnten, das spürte Suko zuerst. In den Knien begann das Zittern, und der Mann, der so stark war und sich vor kaum einem Gegner fürchtete, wurde hier behandelt wie ein kleines Kind und sank zusammen.
    Er fiel auf den Boden, drehte sich auf die Seite und blieb in dieser Haltung liegen.
    Kalik aber war zufrieden. Der Mächtige schaute noch einmal auf ihn herab, bevor er sich drehte und davonging.
    Für das Mondschein-Monster gab es noch genug zu tun…
    ***
    Auf der Oberfläche des kreisrunden Pools schwammen die beiden Toten!
    Noch trennte mich eine Glaswand von ihnen. Ich stand dahinter, ich schaute auf das Wasser und natürlich auf die Leiche des Mannes und die der Frau.
    Sie lagen auf dem Rücken. Das Wasser trug sie, und sie hielten die Augen offen. Genau das war es gewesen, das mich als zweites so gestört hatte. Die Augen waren nicht mehr normal. Es gab keine Pupillen, es gab keine Iris, es war eigentlich gar nichts mehr da, das an normale Augen erinnert hätte.
    Es gab nur das Licht!
    Das kalte und grelle, auf die Augen fixierte Licht, das nicht von dieser Welt stammte und von den beiden Toten Besitz ergriffen hatte. Ein Erbe des Mondschein-Monsters, das Suko und ich jagten, wobei wir uns getrennt hatten.
    Ich war in diese Wald-Sauna, das im Wald versteckte Bordell, gegangen, während sich Suko draußen umschauen wollte. Er glaubte, das Monster gesehen zu haben, denn kurz vor dem Erreichen des Ziels waren ihm die beiden hellen Augen im Wald aufgefallen.
    Ich stand noch immer vor der Scheibe und konnte meinen Blick nicht abwenden. Das Wasser trug die beiden Toten wie eine Schaukel, wobei ich mich jetzt noch fragte, ob sie

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