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1085 - Der Symbionten-Träger

Titel: 1085 - Der Symbionten-Träger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und hellblond war, und der in einer neuen Kombination steckte. Auch die Gesichtszüge hatten kaum noch etwas mit denen des Saboteurs in den Speicherkammern des Archivs gemeinsam.
    Alles das nahm Quiupu kaum richtig wahr. Er hatte ja schon mit Pleharisch gesprochen, nachdem dieser seine Maske entfernt hatte.
    Quiupu hatte Mühe, seine aufwallenden Gefühle unter Kontrolle zu halten. In diesen Sekunden war er bereit, an bisher unentdeckt in ihm schlummernde Fähigkeiten des Voraussehens zu glauben. Weshalb sonst hatte er gezögert, Pleharisch von sich aus aufzusuchen?
    Der Mann, der dort vor ihm stand, trug etwas unter der Kopfhaut - etwas, das nicht zu sehen war, aber Quiupus Instinkt, Viren jeder Art auf Anhieb zu spüren, keine Sekunde verborgen blieb.
    Endlich kam Bewegung in ihn. Er wurde sich seines törichten Betragens bewußt. Alles war klar. Es war nur zu überraschend gekommen. Quiupu hatte keinen Grund zur Angst, ganz im Gegenteil. Viren waren überall um ihn herum, in der Luft, in lebenden Organismen. Doch Superviren...!
    Er hatte sie zusammengefügt. Der Mann, den er vor den Porleytern gerettet hatte, trug eines von ihnen.
    Quiupu trat auf ihn zu, erregt. Er wollte das kleine Maschinchen fühlen, das sich auf Pleharischs Schädeldecke festgesetzt hatte. Er richtete sich freudig erregt auf. Sein rechter Zeigefinger fuhr über die Stirn des Menschen und teilte die borstigen Haare dicht über dem Ansatz. Er ertastete das Supervirus und ...
    Pleharischs Aufschrei warf ihn mit gleicher Wucht zurück wie die blitzschnell vorstoßenden Fäuste. Quiupu stürzte und schlug zwischen seinem Sitz und der Arbeitsplatte zu Boden. Fassungslos sah er, wie Pleharisch einen kleinen Handstrahler aus einer Tasche der Kombination zog und auf ihn richtete.
     
    *
     
    Alles ging viel zu schnell. Quiupu konnte nicht begreifen, was den Mann zu dieser heftigen Reaktion veranlaßt hatte. Er sah nur eines: Pleharisch spaßte nicht. Er war im Begriff zu schießen.
    Das kurze Aufblitzen in seinen Augen war Warnung genug. Quiupu rollte sich kreischend unter die Tischplatte, als ein nadelfeiner Strahl den Boden dort, wo er eben noch gelegen hatte, zerfraß. Fast von Sinnen vor Entsetzen, kam Quiupu auf der anderen Seite der Platte wieder auf die Beine. Der Strahl folgte ihm und traf einen Bildschirm, der mit dumpfem Knall implodierte.
    Quiupu handelte instinktiv. Er registrierte das kurze Erschrecken des offenbar Wahnsinnigen und erkannte die Chance, die sich ihm bot. Bevor Pleharisch den Strahler wieder auf ihn richten konnte, hatte er einen Kontakt berührt und ließ die Tischplatte auf den Gegner zuschweben. Pleharisch wich fluchend aus, um nicht an der Wand zerdrückt zu werden. Dabei entfiel ihm die Waffe.
    Quiupu sprang danach, als die Platte gegen die Wand stieß und schräg zu Boden fiel.
    Für Augenblicke war der Raum in Lichtblitze und Funkenregen getaucht. Der Viren-Forscher warf sich hin und streckte eine Hand nach dem Strahler aus. Ein schwerer Fuß setzte sich auf seine Finger. Pleharisch war schneller, bückte sich und stieß ihn abermals roh zurück.
    „Warte!" schrie Quiupu in das Knistern und Krachen der Entladungen, als noch zwei, drei Bildschirme barsten. Die Blitze warfen gespenstische Schatten auf Pleharischs hartes Gesicht. Quiupu sah zum zweitenmal in die Mündung der Waffe und streckte abwehrend beide Hände von sich. Er lag auf dem Rücken, hilflos und ohne jede Deckung. „Warte doch! Ich will nichts von dir! Kennst du mich nicht? Wir waren doch beide auf Lokvorth!"
    Pleharisch nahm den bereits gekrümmten Finger vom Auslöser. Die Implosionen hörten auf. Das Gesicht des Mannes zeigte Verwirrung.
    „Auf ... wo?"
    „Auf Lokvorth, im Sumpftal! Ich bin Quiupu, aber das weißt du doch! Ich habe die Superviren zusammengefügt, von denen du eines unter der Kopfhaut trägst! Ich kenne dich nicht aus der Forschungsstation, aber mich mußt du doch..."
    Er richtete sich vorsichtig auf und wich bis zur gegenüberliegenden Schaltwand zurück, sorgsam darauf bedacht, den anderen durch keine zu hastige Bewegung erneut zu reizen.
    Pleharischs freie Hand fuhr zum Kopf und strich über den Haaransatz. Die andere mit dem Strahler sank endgültig herab. Quiupu atmete auf, obwohl er noch an allen Gliedern zitterte.
    „Auf Lokvorth", sagte Pleharisch gedehnt. Er nickte. „Natürlich. Die Station war groß.
    Ich habe dich nie gesehen. Ich mußte blind gewesen sein, dich nicht anhand der Beschreibung zu erkennen, die mir die

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