1085 - Der Symbionten-Träger

und Karel Mystein auftauchten und beim Anblick der Verwüstungen die Hände, über dem Kopf zusammenschlugen.
    „Deshalb hast du nicht geantwortet!" fuhr Mystein Quiupu an. „Weil du sämtliche Kommunikationsgeräte zerstört hast! Du bist nicht nur ein ständiges Ärgernis, sondern eine Gefahr für die Station!"
    „Langsam", wehrte Pleharisch ab. „Laß ihn in Ruhe. Ich war zu neugierig und berührte einen Schalter, bevor Quiupu mich warnen konnte. Außerdem entdeckte er den Strahler, den ich euch auszuhändigen vergaß. Da ist er. Es war alles meine Schuld."
     
    5.
     
    Knapp eine Minute nachdem Gesil gegangen war, materialisierte Gucky bei Perry Rhodan. Bevor Rhodan überhaupt zu Wort kam, sagte der Ilt schnell: „Warte, Perry, nicht aufregen! Sie ist doch weg, oder? Du kannst mir also nicht vorwerfen, in deine Intimsphäre einzudringen. Ich störe dich höchstens beim Grübeln darüber, wie du den Schild zurückbekommst. Und dafür solltest du mir dankbar sein."
    Rhodan schüttelte den Kopf und seufzte.
    „Und du hast mir zu meinem Glück noch gefehlt. Das meinst du doch, oder was soll diese lange Eröffnung?"
    „Oh, ich weiß, daß du nur noch ein Glück kennst, seitdem ..."
    „Ich wünsche nicht, daß du Gesil angreifst!" unterbrach ihn der Unsterbliche eisig.
    Gucky tat überrascht.
    „Hatte ich das vor? Ich würde ja doch nur gegen den Wind reden. Nein, lieber lasse ich zwei alte Böcke sich die Hörner abrennen, wie eines unserer alten Sprichwörter heißt.
    Naja, jedenfalls so ähnlich."
    „Was willst du?" fragte Rhodan schroff. „Ich denke, für euch gibt es alle Hände voll zu tun."
    „Gibt es auch", versetzte der Mausbiber ungerührt. Er stützte sich auf den breiten Schwanz, als könnte er kein Wässerchen trüben. „Zum Beispiel in Irland."
    „Wie kommst du jetzt darauf?"
    „Durch Fellmer. Er hat mir gesagt, was da geschehen ist. Und von Bully weiß ich, daß Koro nicht zufrieden ist. Ich bin es auch nicht."
    „Was will er noch? Wir haben keine Rebellen gefunden. Spiddle ist verlassen. Soll er doch eine Strafaktion gegen ein paar leerstehende Häuser durchführen, wenn ihm danach ist."
    „Eben daran kann ich nicht glauben, Perry. Und wenn du nicht nur Augen für Gesil und Gedanken für diesen Schild hättest, wäre auch dir schon ein Licht aufgegangen. Ihr wurdet doch angegriffen, oder?"
    „Wenn ein Steinwurf ein Angriff ist..."
    „Jemand warf diesen Stein. Jemand, den Fellmer eigentlich hätte espern müssen. Das tat er aber nicht, und das läßt ihm und mir keine Ruhe. Denke nur an diesen ‚Herrn der Tiger’. Wir haben Berichte, daß immer mehr Menschen sich von dieser Figur faszinieren lassen. Vielleicht gibt es eine Verbindung zwischen seiner Gruppe und den Widerständlern in Irland. Es dürfte sich bei ihnen um Einheimische handeln, und gerade du müßtest noch wissen, welche Hitzköpfe die Insel schon immer hervorgebracht hat. Diese Parolen schmierten sie nicht zum Spaß an die Wände. Sie meinen es ernst, und der Steinwerfer, der sich nicht espern ließ, beweist mir, daß es sich bei ihnen um eine gutorganisierte Bande handelt."
    „Menschen, die für ihre Freiheit zu kämpfen bereit sind, sind keine Bande", sagte Rhodan hart.
    „Nein, aber sie sind verzweifelt und verbittert. Inzwischen weiß jeder von Koros Ultimatum. Dieser psychologische Druck kann sehr schnell aus Besorgten Radikale machen.
    Die Bürger des Solsystems haben Angst, Perry! Kennst du überhaupt die Gerüchte, die schon überall kursieren? Die Menschen glauben, daß sie alle bestraft werden, wenn Koro den Schild nicht zurückbekommt - und nicht nur du." Gucky schlug die Augen nieder. „Entschuldige. So war das nicht gemeint."
    „Schon verstanden."
    Rhodan kam hinter dem riesigen Arbeitstisch hervor und legte dem Ilt eine Hand auf die Schulter.
    „Du möchtest dich in Spiddle umsehen. Vielleicht hast du recht. Schaden kann es sicher nicht. In Ordnung, und wenn du dann schon einmal dort oben bist, kannst du dich gleich um ein weiteres Problem kümmern."
    „Um welches?"
    „Koro beschwerte sich bei Tiff darüber, daß ein Anschlag auf die Speicher des Zeitgeschichtlichen Archivs in Aarhus verübt wurde. Der Attentäter konnte entkommen und ist noch nicht gefaßt. Die beiden Porleyter, die der Sache nachgingen, verdächtigen die Kybernetische Schaltstation Kopenhagen der Hilfeleistung."
    Gucky stieß einen Pfiff aus.
    „Wo Quiupu ist?"
    „Darum geht es. Sie haben sich zwar zurückgezogen, aber Valensen,