1085 - Der Symbionten-Träger
sich von dem Gürtel zu befreien.
Als er wieder zu sich kam, war zwar der Arkonide an Bord seiner Space-Jet, aber die porleytische Waffe verschwunden gewesen.
Rhodan ließ Fellmers - und damit Callamons - Worte auf sich wirken. Eine weitere Hoffnung hatte sich jäh zerschlagen. Es hatte den Anschein, als sollten Menschen niemals dazu in der Lage sein, die Macht der Schilde zu brechen. Dennoch war Rhodan nicht dazu bereit, die Hoffnung zu begraben. Das Experiment war nicht nur ein Fehlschlag gewesen. Auch das Wissen um die Gefahren im Umgang mit den Geräten war ein Schritt nach vorne.
Das aber war es letztlich nicht, das den Terraner hier hergeführt hatte.
Ein viel wichtigeres Problem brannte ihm auf der Seele.
„Wir wissen, welche Folgerungen man auf Geidnerd nach dem Verschwinden des Gürtels gezogen hat", sagte er. „Ich möchte von Clifton wissen, wie er darüber denkt - seine ganz persönliche Meinung."
„Du willst immer noch nicht daran glauben, daß der Gürtel ein für allemal verschwunden ist", stellte Lloyd fest.
Rhodan winkte ab.
„Frage ihn."
Callamons schwache telepathische Gabe reichte aus, um Fellmer zu verstehen. Nach einer Minute erklärte dieser: „Er räumt ein, daß die Möglichkeit besteht, daß der Gürtel sich zerstörte, nachdem das robotische Bewußtsein erkennen mußte, daß es einem Fremden in die Hände gefallen war. Er denkt aber auch, daß er nicht atomisiert sein muß, sondern sich ebenso gut an einen anderen Ort versetzt haben könnte. Perry, er stellt schon wieder Überlegungen an, wo dieser Ort sein könnte und wie wir ihn finden."
„Er soll das gefälligst bleiben lassen!" warnte Rhodan. „Sag ihm, daß er nichts unternehmen soll, bis ich weitere Anweisungen für ihn habe."
Lloyd kam der Aufforderung nach, während Perry Rhodan einen Kiesel aufhob und ihn in die schäumende Brandung schleuderte.
Nicht aufgelöst, sondern fortteleportiert...
Er hatte gehofft, durch Callamon seine eigenen Überlegungen bestätigt zu finden.
Doch gewonnen war nichts. Noch zwei Wochen blieben bis zum Ablauf des Ultimatums.
Rhodan konnte den Porleytern nicht sagen, der Schild hätte sich aufgelöst - damit hätte er den Diebstahl zugegeben.
Zwei Wochen, um ihn wieder herbeizuschaffen, - vielleicht in der ganzen Galaxis zu suchen ...
Vergeblich suchte Rhodan nach einem Anhaltspunkt. War der Schild zu einem Porleyter gelangt, und Koro wußte längst davon und schwieg sich ihm gegenüber aus, nur um ihn weiter unter Druck setzen zu können?
Lag er auf einer unbewohnten Ödwelt oder trieb in der Glut einer Sonne?
Rhodan erhob sich und gab Fellmer das Zeichen zum Aufbruch. Auf dem Weg zum wartenden Gleiter sprach keiner der beiden ein Wort. Und als sie vor dem am Ortsrand von Spiddle geparkten Fahrzeug standen, war mit roter Farbe auf die Hülle gesprüht: „Verschwinde, Rhodan!"
Lloyd fuhr herum und sah einen Schatten zwischen den Häusern untertauchen. Im nächsten Moment flog ein Stein heran, der Perry Rhodan nur um Zentimeter verfehlte und mit einem hellen Ton gegen den Gleiter prallte.
„Warte!" rief Fellmer. „Den Burschen hole ich mir!"
Rhodan hielt ihn zurück.
„Es ist doch sinnlos. Wir müssen diese für uns alle bittere Zeit durchstehen. Wie sollen wir der Porleyter Herr werden, wenn wir uns schon gegenseitig bekämpfen!"
Damit war längst nicht alles gesagt. Rhodans schwelender Zorn auf Koro und dessen Anhänger wuchs, und er wußte nicht, wie lange er dieses unwürdige Spiel noch würde mitspielen können. Er war ein Ritter der Tiefe und damit den Kosmokraten verpflichtet.
Aber er war auch ein Mensch, der auf der Erde geboren war und die Geschicke seines Volkes so lange geleitet hatte. Beiden Interessen gerecht zu werden, konnte auf die Dauer nicht funktionieren.
Zurück in Terrania, waren diese Grübeleien mit einem Schlag vergessen, als er Gesil in seinem Arbeitsraum vorfand. Ganz kurz nur erschrak er vor der Wucht der dunklen Flammen, die bei ihrem Anblick in seinem Bewußtsein entstanden. Gesils Lächeln löschte sie aus.
Gesil schien noch stärker, noch dominanter geworden zu sein, doch gleichzeitig auch noch anziehender. Rhodan nahm sie in seine Arme und konnte für wertvolle Augenblicke alles beiseite schieben, was ihn sorgte und quälte.
Als sie sich von ihm löste, war ihr Lächeln verschwunden. Fast glaubte er, eine gewisse Besorgnis aus ihrer Miene herauszulesen.
„Quiupu", sagte sie. „Ist er noch in Kopenhagen?"
„Ja" antwortete er
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