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1085 - Der Symbionten-Träger

Titel: 1085 - Der Symbionten-Träger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überrascht davon, daß er noch lebte. Er versuchte vergeblich, die Eingangstür zu öffnen. Dabei hörte er, wie sich auf dem Korridor Schritte und aufgeregte Stimmen näherten. „Ich will dich nicht umbringen, sondern dir helfen!"
    Pleharischs Antwort war ein Fluch. Wieder stürzte er sich auf den Forscher, dem es nicht mehr gelang, sich schnell genug in Sicherheit zu bringen. Pleharisch rang ihn zu Boden. In gegenseitiger Umklammerung wälzten die ungleichen Kämpfer sich bis zur Mitte des Raumes. Abermals spürte Quiupu die Daumen des Rasenden in seiner Kehle, und diesmal würde er kaum eine Chance bekommen, den anderen noch einmal von sich zu stoßen.
    Weitere Stichflammen zeugten davon, daß die einmal ausgelöste Kettenreaktion in den empfindlichen Geräten jetzt nicht mehr zu stoppen war. Die Beleuchtung erlosch.
    Quiupus Kopf war zur Seite gedreht. Er hörte Pleharischs schweren Atem und dann die Rufe der Männer und Frauen hinter der Tür.
    Beeilt euch! dachte Quiupu verzweifelt, während er mit den Händen versuchte, Pleharischs Schädel von sich zu drücken. Es gelang ihm nur, ihn gerade so weit zu drehen, daß der Gegner sehen mußte, wie die Tür nun an einer Stelle dunkelrot, dann heller zu glühen begann.
    „Wenn du mich hörst, Quiupu, dann halte aus, bis wir bei euch sind! Bringe dich in Sicherheit!" Das war Valensens Stimme!
    Pleharisch ließ von ihm ab, fluchte und warf sich flach hin. Quiupu blieb liegen, nur den Kopf erhoben. Ein Energiestrahl fraß sich durch das schwere Metall der Tür und schweißte ein Stück aus ihr heraus, groß genug, um einen Menschen durch die entstehende Öffnung schlüpfen zu lassen. Bevor es sich löste, glühte auch die Wand neben der Kontaktplatte auf. Eine leichte Explosion erfolgte. Die Tür fuhr auf.
    „Ihr bekommt mich nicht!" knurrte Pleharisch. Vom plötzlich vom Korridor hereinfallenden Licht fast geblendet, sah Quiupu ihn als Schemen in eine Ecke eilen und sich mit dem Rücken gegen die Wand pressen.
    Valensen, Tarla Mangold und einige andere Mitarbeiter stürmten in den Raum. Quiupu rief ihnen zu spät eine Warnung zu. Im Halbdunkel für Sekunden orientierungslos, sahen sie die Gestalt erst, als sie sich von der Wand abstieß und hinter ihnen durch den Ausgang warf. Auf dem Korridor bahnte sie sich mit den Fäusten eine Gasse. Völlig überrumpelt, wichen die Männer und Frauen, die dort noch standen, vor Pleharisch zur Seite.
    Tarla war bei Quiupu und half ihm, sich aufzurichten. Valensen forderte seine Leute auf, Pleharisch nachzusetzen. Paralysatorschüsse fauchten auf, doch an den Verwünschungen erkannte Quiupu, daß sie ihr Ziel nicht mehr gefunden hatten.
    „Ich muß hinter ihm her", keuchte der Viren-Forscher. „Ich muß wissen, was mit seinem Supervirus..."
    „Du bist viel zu schwach", wehrte Tarla energisch ab. „Überlasse das uns. Er kann nicht aus der Station entkommen."
    „Er kann es! Er hat den Symbionten!"
    „Quiupu, du hattest zweimal Glück! Willst du das Schicksal unbedingt herausfordern?
    Und von welchem Symbionten redest du da überhaupt?"
    „Es geht um mehr!" rief er gequält. „Ihr begreift das nicht!"
    Und ich auch nicht - noch nicht! fügte er in Gedanken hinzu.
    „Bei allen Planeten", hörte er Valensen rufen. „Seht euch an, was sie angerichtet haben! Kümmere du dich um die Verfolgung, Tarla. Ich muß in die Zentrale und wissen, welche Auswirkungen die Zerstörungen auf die Region haben!"
    Sie war für einen Moment abgelenkt. Quiupu nützte diesen Augenblick, um sich loszureißen und an den entsetzten Spezialisten vorbei zu fliehen. Er kannte die Richtung, in die Pleharisch davongeeilt war, aber das war auch fast schon alles. Da der Korridor keinerlei Abzweigungen hatte und es hier auch keine weiteren Räume gab, in die der Besessene sich geflüchtet haben könnte, blieb nur der Lift am Ende des Ganges.
    Quiupu. betrat ihn und ließ sich aufwärts tragen, bevor die noch Unentschlossenen ihn zurückholen konnten. Er zwang sich zu nüchterner Überlegung.
    Pleharisch wußte, daß er verspielt hatte. Was immer er in der Schaltstation gewollt hatte, er konnte es getrost vergessen und mußte froh sein, wenn er hier mit heiler Haut davonkam.
    Welcher Fluchtweg bot sich ihm?
    Die Gleiter auf dem Flachdach! dachte Quiupu. Dieser Lift brachte ihn bis ins oberste Stockwerk, und von dort aus...
    Ich muß ihn einholen! Ich muß wissen, was das alles zu bedeuten hat!
     
    *
     
    Was Valensen befürchtet hatte, war eingetroffen.

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