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1085 - Der Symbionten-Träger

Titel: 1085 - Der Symbionten-Träger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und schon einigen von den Porleytern Gesuchten geholfen hat. Nur hatte ich mich in diesem einen Punkt verrechnet. Nicht Valensen wurde auf mich aufmerksam, sondern du."
    Er blieb zwei Meter vor dem Außerirdischen stehen. Quiupu zwang sich zur Ruhe.
    „Das Ergebnis war für dich das gleiche. Du wolltest in die Station, warum? Wenn du wirklich gegen die Porleyter arbeitest, hast du von mir doch nichts zu befürchten. Ich bin auch nicht ihr Freund, und du weißt ja auch, warum ich hier bin. Du hast das Supervirus von einem der vierundzwanzig Befallenen genommen?"
    „Gegen die Porleyter", sagte Pleharisch gedehnt. „Ja, in gewissem Sinne arbeite ich auch gegen sie." Er überging die zuletzt gestellte Frage. „Es tut mir leid, Quiupu. Ich bedaure, daß mir die Umstände keine Wahl lassen, aber es steht zuviel auf dem Spiel."
    „Für wen?" Der Viren-Forscher machte schnell zwei Schritte zurück, als Pleharischs Hände nach ihm greifen wollten. „Warte! Du bist verwirrt! Ich weiß doch, daß mit dem Supervirus eine Veränderung vorgegangen ist! Ich kann dir helfen! Ich bin der einzige, der das kann!"
    „Ja, und der einzige, der..."
    Pleharisch sprach nicht weiter. Quiupu begriff, daß der Worte genug gewechselt waren. Pleharisch war ihm zuletzt aus dem Weg gegangen, weil er befürchten mußte, daß er etwas an ihm entdeckte, das er und vermutlich auch kein anderer wissen durfte.
    So wie er redete, handelte er nicht nur für sich allein. Quiupu begann etwas von einer Gefahr zu ahnen, die nicht nur ihn, nicht nur die Menschen in der Schaltstation betraf.
    Es war ihm, als ginge in diesen Augenblicken etwas von dem Supervirus aus, das Pleharisch zu seinem Tun zwang. Er mußte es haben und untersuchen.
    Vorerst jedoch ging es um sein nacktes Leben.
    Pleharisch stürzte vor und griff an. Quiupu war vorbereitet, doch nicht schnell genug für einen Menschen, dessen Reaktionsschnelligkeit und körperliche Fitneß durch das Maschinchen verdoppelt wurden. Die Faust des Besessenen traf ihn voll an der Stirn.
    Quiupu taumelte benommen zurück, duckte sich geistesgegenwärtig unter dem nächsten Hieb und ließ sich zu Boden fallen. Seine Hände griffen blitzschnell nach Pleharischs Beinen. Mit einem Ruck brachte er den Gegner zu Fall, doch gewandt wie eine Katze krümmte sich dessen Körper noch im Sturz. Ein zweiter Faustschlag traf das kosmische Findelkind.
    Quiupu konnte nicht auf Hilfe von außen hoffen. Er war sich dessen bewußt, daß er nur mit Glück die Oberhand gewinnen konnte - mit sehr viel Glück.
    Ein heiserer Schrei entrang sich seiner Kehle, als Pleharischs Hände sich um seinen Hals schlossen.
     
    *
     
    Tyko Valensen fühlte sich zwischen widersprüchlichen Gefühlen hin und her gerissen.
    Er war froh, daß seine Mitarbeiter sich wieder zu den Pulten begeben hatten und auch in den anderen Teilen der Station relative Ruhe herrschte. Dann und wann aber entgingen ihm die fragenden Blicke der Leute nicht.
    Er leitete die KSK seit nunmehr siebzehn Jahren, und in dieser ganzen Zeit hatte es nicht soviel Unruhe gegeben wie an diesem einen Tag. Kleinere, schnell zu behebende Störungen waren das einzige gewesen, das die Routine hin und wieder einmal unterbrochen hatte. Selbst nach der Landung der Porleyter vor gut sechs Wochen und ihrem Eindringen in alle wichtigen Zentren der solaren Verwaltung war die KSK von Beeinträchtigungen verschont geblieben. Alles hatte seinen normalen Gang genommen.
    Bis Pleharisch auftauchte.
    Tarlas Worte waren nicht ohne Wirkung geblieben. Hatte er ihm zu schnell abgenommen, daß er wider seinen Willen zur Sabotage gezwungen worden war? Hatte er sich von der hohen Qualifikation des Kybernetikers und dessen Ablehnung der Invasoren allzu leicht blenden lassen?
    Und Quiupu - war seine schroffe Ablehnung des Forschers berechtigt gewesen?
    Valensen ärgerte sich über sich selbst. Warum hatte er sich auf einmal so gehen lassen? War es eine Angst, die er sich selbst nicht eingestehen wollte? Die Furcht vor dem erneuten Auftauchen der Porleyter, von den Vorgängen der letzten Stunden auf den Plan gerufen? Was war er noch, wenn man ihn seines Postens enthob, an dem er so sehr hing?
    Dennoch weigerte er sich, daran zu glauben, daß einer seiner Mitarbeiter oder Pleharisch einen Mordanschlag auf den Außerirdischen vorgenommen haben sollte - bis Tarla zurückkehrte.
    Sie kam wortlos auf ihn zu und reichte ihm einen Bildträger. Valensen nahm den Würfel entgegen und blickte sie fragend an.
    „Ich

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