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1085 - Rattenliebe

1085 - Rattenliebe

Titel: 1085 - Rattenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fenster, von denen einige trotz der nicht eben warmen Temperatur offenstanden. Aus den Öffnungen drang der Rauch zahlreicher Zigaretten oder Zigarren, der seinen Weg nach draußen suchte.
    Auch die Eingangstür war nicht geschlossen. Man hatte sie zur Hälfte geöffnet und dann festgeklemmt. Ich hörte Stimmen, Musik, Lachen. Nichts unterschied das No holy von anderen Gaststätten, zumindest darin.
    Nachdem ich einen Vorhang zur Seite geschoben hatte, konnte ich das Lokal betreten.
    Licht, das neblig aussah, weil es von Qualm umgeben war, gab nicht besonders viel Helligkeit. Die Lampen hingen dicht unter der Decke und auch über dem Tresen.
    Ein gemütliches Ambiente entdeckte ich hier nicht. Das Lokal war von innen so wie es von außen aussah. Sehr schlicht. Rechteckig mit einem gefliesten Boden, auf dessen dunkelroten Steinen die Tische und Stühle standen, von denen die meisten besetzt waren.
    Auch an der Theke hielten sich Gäste auf. In der Mehrzahl waren es Männer, aber ich entdeckte auch einige Frauen. Als Mann war es mir schon komisch, ein derartiges Etablissement zu betreten, als Frau wäre ich erst gar nicht hineingegangen. Aber jeder ist eben anders.
    Die Theke bestand aus einer langen Seite und zwei schmalen. Eine Schmalseite, die näher zur Tür hin lag, war besetzt, die andere frei. Der schwache Schein einer Lampe strahlte über sie hinweg.
    Darin bewegten sich unzählige Staubpartikel.
    Ich brauchte nicht auf einem Hocker Platz zu nehmen, sondern auf einer Bank. Sie stand dicht an der Querwand, so daß ich mich dort mit dem Rücken abstützen konnte.
    Drei Gäste konnten dort ihre Plätze finden, aber ich war allein und setzte mich in die Mitte. Hinter der Theke stand der Wirt, von dem ich nur das Profil sah. Mir fielen seine Hakennase und der Haarzopf auf, der von einem schwarzen Band zusammengehalten wurde.
    Unterstützt wurde er von einer etwa vierzigjährigen, ziemlich drallen Frau, die auch die Gäste an den Tischen bediente. Im Moment stand sie neben dem Wirt, qualmte und schaute durch den Zigarettenrauch in meine Richtung. Sie trug eine dunkle Hose und einen ebenfalls dunklen Pullover.
    Ihr Haar war fahlblond und lag wie angeklatscht auf ihrem Kopf.
    Bedient wurde ich noch nicht, so hatte ich Zeit, mich umzuschauen. Von Jane wußte ich, wie diese geheimnisvolle Teresa aussah. Auch als ich mich hinstellte und den Hals langmachte, entdeckte ich sie nicht. Keine der anwesenden Frauen wies eine Ähnlichkeit mit ihr auf.
    Möglicherweise hatte ich auch Pech, und sie kam nicht. So wollte ich nicht denken, denn der Abend war noch lang.
    Erst als die Kellnerin mit einem gefüllten Tablett den Platz verlassen hatte, kam der Wirt auf mich zu. Er war ziemlich lang und knochig. Über seiner Oberlippe wuchs ein schmaler Bart. Ich fragte mich wirklich, wer sich in diese Kneipe verlief, und etwas Unheiliges hatte ich auch noch nicht gesehen.
    »Neu hier?« fragte der Wirt und zupfte an seiner schwarzen Lederweste, die er über dem grauen Hemd trug.
    »Ja.«
    »Du hast dich nicht verlaufen?«
    »Nein, ich habe Durst.«
    »Gut.«
    »Ein Bier bitte.«
    Ich hatte meine Bestellung aufgegeben und rechnete damit, daß sich der Wirt entfernen würde, aber das tat er nicht. Er hatte mir noch etwas zu sagen und grinste dabei wissend. »Im Prinzip kann sich jeder hinsetzen, wo er will. Ich will dir nur sagen, daß auf dieser Bank ein Platz eigentlich immer reserviert ist.«
    »Danke.« Ich schaute nach links und rechts. »Ich kann mich ja dünn machen.«
    »War nur ein Ratschlag.«
    »Wer kommt denn?« fragte ich lächelnd. »Muß ich Angst haben?«
    »Nein, das nicht. Es ist eine Frau.« Jetzt grinste er. »Vielleicht hast du Glück.«
    »Wieso das?«
    »Na ja, sie ist ziemlich heiß. Die hat schon manchen hier abgeschleppt.«
    »Könnte mir gefallen.«
    »Wie du willst. Ein Bier, sonst nichts?«
    »Vielleicht später.«
    Der Mann mit dem Pferdeschwanz nickte, drehte sich um und bewegte sich wieder auf den Zapfhahn zu, um seiner Arbeit nachzugehen.
    Das knappe Gespräch hatte mir gefallen. Zwar war kein Name gesagt worden, doch ich ging mal davon aus, daß die Frau, die diese Ecke reserviert hatte, Teresa sein konnte. Janes Klient Robert Bannister war in diesem Lokal angemacht worden, das ich als einen Fixpunkt für die Person ansah.
    Der Wirt kam und stellte mir das Bier hin. Bevor er wieder verschwinden konnte, sprach ich ihn an.
    »Ist aber 'ne komische Gegend für ein Lokal, denke ich.«
    »Schau dich doch um. Wir

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