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1085 - Rattenliebe

1085 - Rattenliebe

Titel: 1085 - Rattenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gerechnet haben, daß alles so abläuft wie du es dir vorgestellt hast, dann hast du dich geirrt. Du hast immer von den Ratten gesprochen, John. Deshalb möchte ich dich nicht enttäuschen. Du sollst sie haben. Du sollst sie zu Gesicht bekommen. Ich werde dich mit meinen Freunden bekannt machen. Vielleicht gewöhnst du dich an sie. Kann ja sein, daß sie anfangen, dich auch zu lieben. Die Natur geht oft seltsame und unbegreifliche Wege. Alles ist möglich, John, und diesen Test werden wir durchführen. Ich gebe dir die Chance, meine Ratten zu begrüßen. Es wird wunderbar für dich sein. Etwas völlig Neues. Du kannst hier nicht weg, wenn ich es nicht will. Deshalb mußt du zustimmen.«
    »Wo sind sie?« fragte ich, »hier oben?«
    Teresa breitete die Arme aus. »Überall. Sie sind dort, wo auch ich bin. Sie sind meine Leibwächter und lassen mich nicht aus den Augen. Davon mußt du ausgehen.«
    »Ja!« bestätigte ich. »Das stimmt. Ich habe sie gesehen und erlebt. Du erinnerst dich, als ich auf der Toilette war? Es hat etwas länger gedauert, und das hatte auch seinen Grund. Ich bekam Besuch. Plötzlich waren deine Freunde bei mir…«
    Die Frau sah überlegen aus. Ihr Gesicht zeigte diesen Ausdruck. »Ja, das weiß ich. Das ist mir bekannt, obwohl du mir nichts davon erzählt hast. Die Ratten haben es mir übermittelt. Wer so eng mit ihnen verbandelt ist, der weiß vieles. Der schafft es auch, mit den Sinnen der Tiere zu leben. Du hast dein Erlebnis für dich behalten, und darüber habe ich mich gewundert und dich leider falsch eingeschätzt. Ich rechnete damit, einen Helden an meiner Seite zu haben. Leider habe ich mich geirrt und muß feststellen, daß wir beide noch nicht zusammenpassen.« Sie winkte mir zu. »Jetzt komm, du wolltest doch die Ratten sehen. Los, John, steh einfach auf.«
    Ich erhob mich langsam. Während ich das tat, ging sie zurück. Das Lächeln auf ihrem Gesicht wirkte eingefroren. Die Augen schimmerten. Dunkle, vielleicht auch verheißungsvolle Blicke warf sie mir entgegen, als wollte sie mich locken wie sonst ihre Ratten.
    Es war klar, daß ich ihr nicht trauen konnte. Aber ich durfte auch keinen Rückzieher machen. Das hätte meine Glaubwürdigkeit erschüttert. Sie beobachtete und drängte mich auch nicht, so erhielt ich Zeit, um über meine Position nachzudenken.
    Gut war sie nicht.
    Ich hatte zwar keine Ratte innerhalb der Wohnung gesehen, das hieß aber nicht, daß sie nicht hier waren. Sie konnten sich versteckt halten, und genau darin waren die Ratten wahre Meister. Sie paßten in die kleinsten Verstecke, sie konnten ihre Körper zusammenziehen, um dann zu explodieren.
    Ich stand und schaute mich dabei um. Nein, alles war normal, nur Teresas Stimme klang jetzt flüsternd und lockend. Sie wurde nur für einen Moment abgelenkt, als ich nach meiner Jacke griff und sie überstreifte. Es sah so aus, als wollte sie mich daran hindern, ließ es schließlich mit einem »Wassollsdenn«-Ausdruck im Gesicht zu.
    Ich hatte noch eine Frage. »Bleiben wir hier in der Wohnung?«
    »Ja, auf dieser Ebene.«
    »Woher kommen die Tiere?«
    »Laß dich einfach nur überraschen.«
    Ich folgte ihrem Winken. Außerdem gab sie sich locker und drehte mir den Rücken zu. Sie ging auch schneller als ich, denn als ich den zweiten Schritt hinter mich gebracht hatte, da stand sie bereits am Durchgang zum Nebenraum. Dort lehnte sie mit der Schulter an der Wand und winkte mir mit der linken Hand zu. »Was ist? Warum bist du so langsam? Hat dich die Angst überkommen?«
    »Nein, das nicht.« Ich ging einen Schritt weiter.
    Genau das war der Schritt zuviel. Durch die Unterhaltung war ich abgelenkt worden. Ich hatte nicht mehr auf den Fußboden geachtet und zwangsläufig auch die Luke vergessen, deren Umrisse sich abzeichneten. Mit dem rechten Fuß trat ich darauf. Die Luke spürte den Druck - und sie gab plötzlich nach.
    Eine Falltür. Der älteste Trick. Aber auch Teresa Gentry war über sie hinweg gelaufen. Bei ihr hatte sie gehalten, bei mir gab sie nach, und zwar so schnell, daß ich nicht mehr dazu kam, einen Halt zu finden. Ich rutschte einfach weg.
    Wie eine Steinfigur fiel ich nach unten, aber meine Hände bewegten sich trotzdem. Ich warf den Oberkörper nach vorn, und dann hatte ich das Gefühl, der Held in einem Kinofilm zu sein, denn es gelang mir tatsächlich, den Rad der Luke zu packen und mich daran festzuhalten. Meine Beine schwangen dabei hin und her.
    Es war noch nicht gelungen, einen Blick in die

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