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1087 - Blutjagd

1087 - Blutjagd

Titel: 1087 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ein verfluchter Engel, einer von denen, die uns schon bekämpft haben. Aber ich weiß, daß ich stärker bin als er. Ich werde dich nicht aussaugen, ich werde dich anders töten und ihm durch dich beweisen, daß ich stärker bin.« Bei den letzten Worten hatte er sich in Bewegung gesetzt und war schleichend um die am Boden liegenden Frau herum gegangen.
    Estelle spürte, daß etwas mit ihm geschah. Er blieb hinter ihr stehen und sie hörte schreckliche Geräusche. Ein Fauchen und Knurren, dann brach etwas zusammen. Sie bekam auch das hohle Pfeifen mit und wagte nicht, sich zu drehen.
    Etwas flog flatternd über sie hinweg und landete am Boden. Sie glaubte, daß es Kleidungsstücke gewesen waren, und die nächsten Schatten huschten über sie hinweg, aber sie blieben Schatten und verwandelten sich nicht in normale Gegenstände.
    Wie lange sie die Geräusche vernommen hatte, konnte sie nicht sagen. Ein sattes und zufrieden klingendes Stöhnen bedeutete ihr, daß der Vorgang vorbei war.
    Estelle hielt den Atem an.
    Sie hörte Schritte. Stampfend und schleifend…
    Wieder bewegten sie sich an ihrer Seite entlang und näherte sich den Füßen.
    Aus der Finsternis tauchte er auf.
    Er war es, doch Estelle wollte es nicht glauben, als sie sah, wer da vor ihr stand.
    In diesem Augenblick wünschte sie sich zum erstenmal in ihrem Leben, tot zu sein…
    ***
    Wir warteten.
    Die Minuten reihten sich aneinander, und wir spürten, daß wir uns immer mehr auf der Verliererstraße befanden, je mehr Zeit verstrich. Nach einer Viertelstunde hielt Bill es nicht mehr aus. »Nein, nein, so geht das nicht weiter. Wir müssen etwas unternehmen. Er hat sie sich geholt, verflucht! Er ist mit ihr weg und denkt nicht daran, so schnell wieder zurückzukommen. Für ihn gibt es andere Möglichkeiten, Estelle zu töten. Er braucht nur Zeit.«
    Im Prinzip mußten wir Bill recht geben. Außerdem waren Suko und ich nicht gekommen, um zu warten. Es mußte etwas unternommen werden.
    Wir hatten den Zug verlassen und standen im Freien. Die Wagenschlange stand hinter unserem Rücken. Dahinter war auch der Hubschrauber gelandet. Speedy hatte uns versprochen, im Helikopter zu warten und stets startbereit zu sein.
    »Okay«, sagte ich. »Suchen wir ihn. Ihn und diese Estelle. Wir sind zu dritt. Jeder nimmt sich ein Gebiet vor. Wir alle sind bewaffnet und können uns auf uns verlassen. Ein gewisser Umkreis müßte zu schaffen sein.«
    »Was meinst du damit?« fragte Suko.
    »Ich denke, daß sich Ezra York nicht zu weit mit seiner Beute zurückgezogen hat. Was immer er mit ihr vorhat, er kann ihr Blut nicht trinken. Es widert ihn an. Aber hier -«, ich deutete über die Schulter, »- steht ein Zug. Dort warten die Reisenden in ihren Abteilen. Sie sind es, an die der Blutsauger heranwill. Deshalb denke ich, daß er sich nicht zu weit entfernt hat und bald wieder hier erscheinen wird. Wir dürfen uns auch nicht zu weit vom Zug wegbewegen. Wenn die Gefahr da ist, müssen wir so rasch wie möglich dort sein.«
    Ich deutete nach vor, um meinen Weg anzuzeigen. »Ich nehme mir diese Seite vor. Schaut ihr euch auf der anderen um. Einer kann ja auch an den Schienen entlanggehen.«
    Sie waren einverstanden. Ich erhaschte einen Blick in Bills Gesicht. Es war an seinem Ausdruck zu erkennen, daß er sich Vorwürfe machte. Er sah auch, wie ich den Mund öffnete und etwas sagen wollte, aber er hob die Hand und kam mir zuvor.
    »Tu mir einen Gefallen, John, sag nichts. Ich kenne deine Gedanken und sage dir freiwillig, daß ich mir Vorwürfe mache. Ich hätte eben besser achtgeben müssen. Ich habe einfach Yorks Raffinesse unterschätzt. Das ist es gewesen.«
    »Okay, dann laß uns gehen.«
    Suko und Bill blieben zusammen. Ich wartete noch einen Moment. Dabei stellte ich fest, daß wir von einigen der Reisenden beobachtet worden waren.
    Sie riefen uns Fragen entgegen. Noch immer gingen sie davon aus, daß wir gekommen waren, um den Zug wieder zum Laufen zu bringen. Mit ihrer Ruhe war es jetzt vorbei. Sie schimpften uns mit oft schrillen Stimmen aus.
    Ich sah mich genötigt, ihnen einige Antworten zu geben und konnte sie nur um Geduld bitten.
    Nur mühsam regten sich die Leute wieder ab. Ich bat sie auch, in den Wagen und Abteilen zu bleiben, ohne ihnen dafür eine genaue Erklärung zu geben.
    Dann machte ich mich auf den Weg. Meine beiden Freunde waren nicht mehr zu sehen. Die Dunkelheit hatte sie verschlungen. Ich nahm mir die andere Richtung vor und stellte sehr bald fest,

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