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1087 - Blutjagd

1087 - Blutjagd

Titel: 1087 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blutsaugerin zurück. Es war eine heftige Bewegung, die Estelle nur freuen konnte.
    Die Bestie riß den Körper ebenfalls in die Höhe. Die Arme machten die Bewegung mit, und für einen Moment blieb sie vor Estelle wie erstarrt stehen.
    Sie konnte nicht begreifen, daß sie nicht zum Biß gekommen war. Wie ein Tier jaulte sie auf, als sich Estelle langsam erhob und sie nicht aus den Augen ließ.
    Das Model hatte wieder Mut gefaßt, und es spielte seinen Vorteil eiskalt aus. »Du kannst dich bemühen wie du willst, aber ich sage dir, daß du es nicht schaffst. Mein Blut ist für eine wie dich ungenießbar, denn ich stehe unter einem besonderen Schutz. Kein Vampir wird es schaffen, mich leerzusaugen, keiner. Aber ich werde euch verfluchte Brut bekämpfen, das habe ich geschworen!« Estelle war über die eigenen Worte überrascht. Es kam ihr vor, als hätte eine Fremde gesprochen und nicht sie. So kannte sie sich nicht. Das war ihr einfach völlig neu. Innerhalb kürzester Zeit hatte sie eine Verwandlung durchgemacht. Wie Blitze waren die Erinnerungsfetzen an den Engel, der ihr in der Kindheit das Leben gerettet und ihr einen Teil seiner Kraft eingehaucht hatte. Erst jetzt, fast zwanzig Jahre später, konnte sie davon profitieren, und zwar so, daß es ihr bewußt wurde.
    Sie stand, aber die Schaffnerin stand auch. Sie suchte nach einem Ausweg. Durch Estelle konnte sie ihren Durst nicht stillen, da mußte schon ein anderes Opfer her.
    Estelle war nicht vom Fach. Sie kannte sich im Verhalten der Vampire nicht aus. Wäre sie wie Bill Conolly gewesen, hätte sie vielleicht versucht, die Frau zu überwältigen, aber sie war noch zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, und so bekam die Schaffnerin Gelegenheit, zu verschwinden.
    Sie warf sich herum. Estelle hörte auch den Schrei, und bevor sie eingreifen konnte, hatte die Untote bereits die Abteiltür aufgerissen.
    Sie floh.
    Mit einem Sprung wandte sie sich nach links. Der Weg würde sie von der zweiten Klasse aus in Richtung Speisewagen führen, wo Bill Conolly noch immer saß.
    Estelle Crighton mußte sich entscheiden. Entweder die Verfolgung aufnehmen oder bleiben, denn es gab noch einen zweiten Blutsauger, den älteren Kollegen der Schaffnerin.
    Sie entschied sich für eine Verfolgung, weil die Schaffnerin schon viel stärker war. Das Blut, das sie bei Estelle nicht hatte bekommen können, mußte sie sich woanders holen. Und Opfer gab es leider genug. Estelle war durch den Wagen gegangen und hatte die Menschen gesehen, die zumeist schliefen. Da würde die Untote über sie kommen wie ein Blutgewitter.
    Von ihr war nichts mehr zu sehen, aber Estelle wußte genau, wohin sie zu laufen hatte.
    Die Tür wuchtete sie zu und hätte sie gern abgeschlossen, was nicht möglich war. Dazu hätte sie erst den Vierkantschlüssel suchen müssen.
    Der letzte Blick auf den alten Vampir. Er hockte jetzt am Boden, schüttelte den Kopf und hatte seine Hände auf die Oberschenkel gelegt. Er bewegte sich hin und her. Dabei zuckte sein Mund, und Estelle entdeckte auch die Zähne.
    Egal zuerst war die Frau an der Reihe. Es ging schließlich um Menschen, und die durften zu keiner Beute der Untoten werden…
    ***
    Nicht nur Silvio war entsetzt, auch Bill Conolly hatte der Schock erwischt, denn damit hätte er nicht gerechnet. Er fragte sich sofort, wie es Ezra York geschafft hatte, aus dem Zug zu kommen. Dann dachte er an die außergewöhnlichen Kräfte des Mannes. Für ihn war es wohl kein Problem, ein Fenster einzuschlagen und nach draußen zu steigen.
    Der Koch war auf der Toilette gewesen, und dort genau mußte Ezra zugeschlagen haben.
    Das war jetzt alles zweitrangig geworden. Wichtig allein war der Mensch, der immer wieder gegen die Scheibe schlug. In einem Rhythmus, der vom Schwanken des Zuges und auch von den Bewegungen des verfluchten Blutsaugers auf dem Dach abhing.
    Es war für Bill und Silvio nicht zu erkennen, ob der Mann zu einem Vampir verändert worden war.
    Wahrscheinlich nicht, denn es war nicht die Zeit dazu vorhanden gewesen. Ezra York wollte wohl nur beweisen, wozu er fähig war.
    Er selbst war nicht zu sehen. Er lag auf dem Dach, trotzte dem Fahrtwind und ließ den armen Mann weiterhin dicht an der Außenseite des Zuges surfen.
    War er tot?
    Bill hoffte es für ihn. Ein wahnsinniger Haß auf Ezra York hatte ihn erfaßt. Er spielte schon mit dem Gedanken, eine Kugel in die Decke des Wagens zu schießen, darauf hoffend, daß sie durchschlug und York erwischte.
    Er war

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