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1089 - Horrorland

1089 - Horrorland

Titel: 1089 - Horrorland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelitten hatte, wußte ich auch, wo ich mich befand. Es war das Zimmer, in das man Suko und mich hineingestoßen hatte.
    Der andere Raum, die Bilder an den Wänden, die eine fremde Welt darstellten.
    Sie roch so.
    Kühl und zugleich auch alt. Leicht modrig, als wäre die Natur dabei, allmählich vor sich hinzufaulen. So ähnlich roch es in einem spätherbstlichen Wald, bei dem das gefallene Laub allmählich in den Zustand der Fäulnis überging.
    Auch die Bäume strahlten einen bestimmten Geruch ab. Tannenduft, der Geruch von Weihnachten, das ja nun dicht bevorstand. Irgendwie fand ich es auch passend, aber ich machte mir trotzdem keine weiteren Gedanken darüber, denn mein Zustand hatte mit dem Fest der Liebe sicherlich nichts zu tun.
    Unter mir spürte ich keinen mit Moos und Laub bedeckten Waldboden, sondern die Härte des normalen Fußbodens. Da war es zu keiner Veränderung gekommen.
    Ich lag auf der Seite. Meine Augen waren offen. Der graue Fußboden bewegte sich, als wollte er mich wegtragen. Eine optische Täuschung, denn es war etwas anderes, das über ihn hinwegkroch und dabei sehr lautlos war.
    Nebel…
    Graue Schwaden, die ihre mir unbekannten Ziele verlassen hatten und mich als kalter Gruß umwehten. Wenn ich atmete, dann überkam mich das Gefühl, genau diesen Nebel zu trinken, aber er machte mir nichts und veränderte mich auch nicht.
    Mein Gehirn arbeitete normal. Ich konnte denken und auch nachdenken. Es war keine Zeitreise, die hinter mir lag. Hier war es anderes gewesen. Zeitreisen kannte ich, denn oft genug hatte ich sie erlebt. Was hier geschehen war, ließ sich recht leicht erklären und war trotzdem wieder anders. Man hatte mich auf eine bestimmte Art und Weise gedopt und den eigenen Willen ausgeschaltet.
    Viel konnte ich nicht erkennen. Auch wenn ich die Augen weit aufriß, sah ich nur die dünnen Schwaden, die sich allerdings immer wieder vereinigten und genau dort, wo sie zusammenflossen, dichter geworden waren.
    Der Blick auf Suko war mir versperrt. Ich wußte aber und dabei blieb ich auch, daß er sich in meiner unmittelbaren Nähe befinden mußte.
    Babette Caine hatte uns wie zwei Kinder regelrecht abgeführt, und es war ihr nicht einmal schwergefallen. Jetzt hatte die Wirkung des Getränks nachgelassen, und ich merkte, daß ich mich besser fühlte.
    Die Kraft kehrte zurück. Ich streckte den rechten Arm aus. Die Hand legte ich auf den kühlen Boden. Sie und der Arm dienten mir als Stütze, um in die Höhe zu kommen.
    Ich stand auf meinen Beinen und blieb auch stehen. Aufgerichtet, zwar nicht in Topform, aber ich fiel auch nicht um oder schwankte so stark, daß es mich von den Beinen gerissen hätte.
    Ich konnte den Kopf drehen, sehen, erkennen – und meine Umgebung genau analysieren.
    Ja, der Nebel war da.
    Er kroch tatsächlich aus den bemalten Wänden und schien die Bilder zu verlassen. Er drang als echtes Kondensat in diesen Raum hinein, und er brachte auch den Geruch der gemalten und trotzdem echten Welt mit sich.
    In der Welt sah ich die beiden Personen in dreifacher Ausführung.
    Vor mir, dann rechts und links, und als ich mich drehte, da… nein, hinter mir waren sie nicht.
    Da malte sich der Umriß der Tür ab. Aber auch diese Wand war nicht leer, denn um die Tür herum hatte Jerry Caine wieder die Welt so hinterlassen, wie er sie erlebt hatte.
    Das Rechteck wurde von einer Landschaft aus Bäumen und Sträuchern umschlossen. Im Hintergrund zeichnete sich wieder die graue Hügellandschaft ab, auf der die Bäume wuchsen. Der Wald stellte ein Gemisch aus Nadelbäumen dar.
    Die Tür erregte mein Interesse, obwohl meine Hoffnung nicht eben groß war, sie als Fluchtweg benutzen zu können. Ich wollte es zumindest versuchen und ging auf die Tür zu.
    Eine stumme Freude schoß in mir hoch, als ich feststellte, daß ich wieder normal gehen konnte. Kein Schwanken mehr, kein Ärger mit dem Kreislauf.
    Dafür Ärger mit der Tür!
    Sie war abgeschlossen.
    Es gab keine Klinke, nur einen Knauf, wie man ihn ähnlich auch bei Hoteltüren findet. Hier gab es keinen Schlitz für die Karte, um die Tür öffnen zu können. So sehr ich versuchte, den Knauf in verschiedene Richtungen zu drehen, er bewegte sich nicht.
    Ich ballte die Hand zur Faust und schlug zweimal gegen die Tür.
    Anhand der dumpf klingenden Echos konnte ich herausfinden, daß sie aus sehr stabilem Holz bestand. Sie aufzuwuchten, wie es die Helden im Kino immer schaffen, war in meinem Fall einfach nicht möglich.
    »Es hat keinen

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