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109 - Kastell des Dämons

109 - Kastell des Dämons

Titel: 109 - Kastell des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gewaltigen
Grundfläche. Von außen wirkte es viel kleiner.
    Hier unten im
Gewölbe gab es einen Weinkeller und Gänge wie im Labyrinth. Spinngewebe hing
von den Decken tief herab. Aber die Durchgänge waren nicht durchgehend verwoben.
Beamte, die nach dem verschwundenen John Sallinger suchten, waren auch hier
gewesen und hatten das ganze Haus auf den Kopf gestellt.
    Larry ging
den vorderen Gang vollständig durch. Wie ein Adlerauge wirkte am Ende des
Ganges das hochgelegene, zum Park weisende Fenster. Es war verschlossen. Larry
Brent stieg auf das gemauerte Podest. Er wollte das Fenster öffnen und dann nur
anlehnen, um jederzeit die Möglichkeit zu haben, ins Haus zu schlüpfen, ohne
daß Douglas Learmy es merkte.
    X-RAY-3
stellte sich auf die Fußspitzen und stemmte sich mit seinem ganzen Gewicht ab.
Der Fenstergriff ließ sich mit ein wenig Anstrengung und einem leisen Knacken
verschieben.
    Larry
verlagerte sein Gewicht.
    Da passierte
es!
    Er kippte
nach vorn. Der Stein unter seinen Füßen sackte weg.
    Es ging so
schnell, daß Larry nicht mehr rasch genug reagieren konnte.
    Er rutschte
an der rauhen Wand entlang und stürzte in den Schacht.
    Dumpf klappte
der massige Stein wie- her herum und verschloß die Öffnung.
     
    ●
     
    Er fiel nicht
sehr tief.
    Und das kam
überraschend. Seine Beine sackten ihm weg, als der plötzliche Ruck erfolgte.
    Hart war der
Aufprall, stockfinster die Umgebung.
    Drei Sekunden
blieb Larry liegen, dann ging er in die Hocke und massierte sich seine Knöchel.
Zum Glück hatte er sich nichts gebrochen.
    Der Boden
unter seinen Füßen bestand aus harter Erde, aber nicht aus nacktem Stein.
    X-RAY-3
richtete sich auf. Er warf einen Blick nach oben, während er seine Taschenlampe
vorzog und den Lichtstrahl breitgefächert über die Bruchsteinmauern führte.
    Massives
Gestein. Die Decke war so hoch, daß er sie nicht erreichen konnte, auch wenn er
sich streckte und auf die Fußspitzen stellte.
    Fugendicht
saß der Stein, der die Falle tarnte, wieder vor der Öffnung.
    Er ließ den
Strahl kreisen. Wohin führte der Stollen?
    Da erst
merkte er, daß es überhaupt kein Stollen war.
    Es war ein
Schacht, von allen Seiten fest gemauert, eine Falle ohne Ausweg!
    In seiner
Nähe sprudelte es, und der Boden zu seinen Füßen wirkte mit einem Mal, als sei
er naß.
    Larry ging in
die Hocke.
    Der Sand war
naß - und wurde mit jeder Sekunde, die verstrich, nasser.
    Wie ein
Schwall schoß es über seine Finger. Die Fugen unterhalb der letzten Bruchsteine
waren offen.
    Eiskalt
sprudelte Wasser in den kleinen Schacht und stieg blitzschnell an.
     
    ●
     
    „Mein Name
ist May Oliver“, stellte Morna sich vor.
    Der Butler
musterte sie von unten bis oben. Die schlanke, blonde Frau
    machte einen
gepflegten Eindruck und verstand sich geschmackvoll zu kleiden.
    „Ich habe
leider keine Karte, und ich möchte auch nicht zu Mister und Missis Freely. Sie
haben ein Mädchen namens Jenifer im Haus?“
    „Richtig. Sie
versorgt den Haushalt.“
    „Eine
Schwester Jenifer Harpers hat mich beauftragt, Miß Jenifer eine Botschaft zu
überbringen.“
    Der Butler
war verhältnismäßig jung. Morna schätzte ihn auf vierzig. Sein Haar war streng
gescheitelt. Das ließ ihn steifer und würdevoller erscheinen, als er in
Wirklichkeit war. Die vielen Lachfältchen und die verschmitzten Augen ließen
eher darauf schließen, daß dieser Mann oft und gern lachte und nicht so recht
in die gestreifte Butlerweste paßte, die er sich angezogen hatte.
    „Bitte,
treten Sie näher!“ Er trat einen Schritt zur Seite. Morna passierte die
Schwelle. Eine große Halle umgab sie.
    Am breiten
Treppenaufgang stand eine alte Ritterrüstung, Schwerter
und Schußwaffen an den weißgekalkten Wänden.
    Eine Galerie
lief um die Eingangshalle. Alte Gemälde schmückten sie aus.
    Von den
Herrschaften war nichts zu sehen und nichts zu hören. Offensichtlich hielten
sie ihren Mittagsschlaf.
    Der Butler
führte Morna, die sich unter falschem Namen eingeführt hatte, die Galerie
empor.
    Es ging durch
einen langen Gang. Fenster an Fenster folgte. Lange Vorhänge fielen bis zum
Boden herab.
    Daß dieses
Haus nur von so wenig Menschen bewohnt war, konnte man sich kaum vorstellen.
    Der Butler
sprach kein weiteres Wort. Er verhielt sich kühl und reserviert.
    Am Ende des
Ganges kam eine hohe, weiße Tür in Sicht.
    Der Butler
klopfte kurz an. „Jenifer?“ fragte er leise.
    „Ja?“
reagierte die Stimme hinter der Tür glockenhell.
    „Besuch!“
    Zehn

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