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109 - Kastell des Dämons

109 - Kastell des Dämons

Titel: 109 - Kastell des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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lang war sie ohnmächtig. Dann starb sie.
Missis Freely konnte diesen Verlust nicht verwinden. Sie behauptet, Camilla sei
in dem Geisterhaus drüben gewesen. Von dort habe sie die Krankheit
mitgebracht.“
    Morna wirkte
sehr nachdenklich. „Ich glaube, es ist doch gut, Jenifer, wenn Sie ganz schnell
zu Ihrer kranken Schwester fahren.“ Sie drückte ihr die Banknoten in die Hand.
„Bringen Sie ihr etwas Schönes mit! Und nun stellen Sie mich bitte Ihrer Chefin
vor und machen Sie ein trauriges Gesicht, damit man Ihnen nicht ansieht, wie
froh Sie über die drei oder vier Tage Sonderurlaub sind, die wir auf diese
Weise herausschinden . .
     
    ●
     
    Wie ein
Inferno brach die Wasserflut über X-RAY-3 herein.
    In Sekunden
sprudelte das Wasser seine Beine empor. Eben noch stand es kniehoch, jetzt
bereits an den Hüften, und es war eiskalt.
    Larry riß die
Smith and Wesson Laser aus der Halfter. Er riskierte alles, er hatte nichts
mehr zu verlieren. Der Tod durch Ertrinken war nur noch eine Frage von Minuten,
vielleicht nur Sekunden.
    Selbst wenn
ihm der Brocken da oben auf den Kopf fallen sollte, dann würde alles eben nur
schneller zu Ende sein.
    Er aktivierte
die Laserwaffe. Der grelle Strahl schnitt glutvoll in die Fuge des massiven
Steins, von dem X-RAY-3 vermutete, daß es sich um jenen handelte, der nach
innen geklappt war und die Falle für ihn öffnete. Gleichzeitig war dadurch auch
ein Mechanismus ausgelöst worden, der die Wasserfalle freigab.
    Fein
ausgeklügelt! Aber das alles mußte irgendwann für irgend
jemand von Bedeutung gewesen sein. Zeit dazu, jetzt darüber Gedanken
anzustellen, hatte er nicht.
    Der Strahl
fraß sich in den uralten Mörtel. Funken sprühten und sanken herab, verlöschten
zischend in dem bis zur Brust reichenden Wasser. Larry hatte das Gefühl, von
einer eiskalten, riesigen Zange eingezwängt zu werden.
    Er konnte
kaum atmen.
    X-RAY-3
führte den Strahl rund um den Stein. Die Zeit drängte. Schon reichte das Wasser
bis an Larrys Schultern, einen Atemzug später berührte es sein Kinn. Panik
ergriff ihn.
    Der Quader
über ihm bewegte sich nicht. Oder doch? Jetzt? Ein bißchen?
    Er wackelte
und verrutschte, aber er klappte nicht aus dem Verband der Bruchsteinmauer, die
das Gefängnis über ihm begrenzte.
    Er schaffte
es nicht!
    Das Wasser
trieb ihn in die Höhe. Er mußte anfangen zu schwimmen. Sein Körper war eiskalt,
und Larry glaubte, von Eisbergen eingeschlossen zu werden.
    Das heftig
sprudelnde Naß trieb ihn der Decke entgegen. Jetzt fühlte er den nackten,
kalten Stein und drückte von allen Seiten dagegen.
    Vergebens!
    Nur
millimeterweise verrutschte er. Doch das reichte nicht aus.
    Mit dem Kopf
stieß er an die Decke. Er konnte den Arm nicht mehr herausstrecken, um mit der
Laserwaffe weiter zu hantieren.
    Die erste
Welle schwappte über ihn hinweg. Kein Luft mehr ...
    Er hielt den
restlichen Sauerstoff, so lange es ging, in seinen Lungen, bis er verbraucht
war.
    Larry
schluckte Wasser. Es drang in seinen Magen und seine Lungen. Solange er jedoch
noch klar denken konnte, kämpfte er um sein Leben, um jede nur erdenkliche
Chance. Er drückte mit den Schultern gegen die Bruchsteine und fühlte, daß sich
der eine bewegte, den er mit der Laserwaffe attackiert hatte.
    Vor seinen
Augen begann alles zu verschwimmen. Die Anstrengung verbrauchte den restlichen
Sauerstoff in seinen Lungen schneller.
    Ruckartig wie
ein Roboter bewegte er sich.
    Das
sprudelnde Wasser hüllte ihn gurgelnd und schäumend ein.
    Ein Sog! Es
kam ihm vor, als griffen riesige Hände nach ihm, die ihn irgendwohin zerrten.
In die Tiefe. Und dahin wollte er nicht. Er wollte nach oben.
    Nach oben!
schrie es in seinem Bewußtsein.
    Erste
Bewußtseinsstörungen traten auf. Brent sah die Wände ringsum wie eine
zerfließende Gummimasse.
    Sie kamen auf
ihn zu. Licht- und Schattenreflexe. Wieso tanzten Sterne und bleiche Elfen vor
ihm im Wasser? Wie ein Schlund kam eine Öffnung auf ihn zu. Er tauchte dort
ein. Sein ganzer Körper fieberte. Der Schädel schien ihm zu platzen.
    Wahnsinnige
Schmerzen hatte Larry Brent. Dann folgte die Euphorie, das Gefühl, schweben zu
können.
    Dann das
Nichts ...
     
    ●
     
    „Sie sind
also Miß Oliver?“ Die Dame des Hauses musterte die Neue gründlich. Dorothy
Freely hatte von Jenifer alles Notwendige erfahren. Das bisherige Hausmädchen
machte einen bleichen und verstörten Eindruck, und man sah ihr wirklich an, wie
sehr die plötzliche Erkrankung ihrer älteren Schwester sie

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