Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
109 - Kastell des Dämons

109 - Kastell des Dämons

Titel: 109 - Kastell des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Reglement.
    Doch in
diesem Moment war er nicht greifbar.
    Der Butler
hielt sich weder in seinem Zimmer auf noch war etwas von ihm im Garten zu
sehen, in den man von den höher gelegenen Räumen einen hervorragenden Blick
hatte.
    Jetzt, da die
Bäume und Sträucher fast kahl waren, führte der Blick sogar noch tiefer und
weiter.
    Jenifer
Harper verzog die Lippen und zuckte die Achseln.
    Was soll’s,
dachte sie. Amos war mit irgend etwas beschäftigt, was
seine ganze Aufmerksamkeit erforderte. Oder er war aus dem Haus gegangen, ohne
daß jemand etwas bemerkt hatte. Das aber wäre etwas ganz Neues, und er sollte
es lieber bleibenlassen ...
    Die Freelys
liebten solche Extravaganzen nicht.
    Sie zahlten
gut, weit über dem, was man sonst als Dienstbote bekam. Das war auch nötig in
diesem puritanischen Haus. Niemand hätte es in dieser bedrückenden, sterilen
Atmosphäre, in der ein totes Kind herrschte, lange ausgehalten. Jenifer
bewunderte Amos, der sich noch nie beklagt hatte, während sie ihm schon des öfteren ihr Herz ausgeschüttet hatte.
    Jenifer
wandte sich vom Fenster ab und lief durch den langen Gang mit den schweren
Vorhängen und dachte darüber nach, wo sie den Butler jetzt noch suchen könne,
ohne daß Mrs. Freely darauf aufmerksam wurde und Amos irgendeinen Vorwurf
machen konnte.
     
    ●
     
    Aus endloser
Ferne drang eine Stimme. „Hallo? Können Sie mich hören?“
    Er wurde
geschüttelt. Hin und her gerüttelt. Wie ein Auto, das nicht anspringen will,
drängte sich ihm das Bild auf.
    Rauschen . .
. Dröhnen . . . Sein Schädel schien zu platzen. Sein Hirn hatte keinen Platz
mehr zwischen den knöchernen Schalen.
    Er fror
entsetzlich, und die eisige Kälte stach bis in sein Bewußtsein.
    Seine Brust
wurde zusammengepreßt. Er spannte sich. Und alles spannte sich in ihm. Er
würgte. Wasser ... Es lief aus seinem Mund.
    Larry wurde
herumgedreht. Die großen Hände kamen ihm irgendwie bekannt vor.
    Gedankenblitz
. . . Erinnerungen. Wie Fetzen. Gurgelndes Wasser ... Schwärze ... Hände... Sie
rissen ihn in die Tiefe ...
    Etwas preßte
sich auf seinen Mund. Weiche Lippen und Atem.
    Morna? folgte
die Assoziation. Ein Lächeln. Weiche Lippen.
    Sie küßten
ihn.
    Warum konnte
er nur so schwer atmen?
    Das Wasser -
langsam kehrte sein Bewußtsein zurück. Wieder die pumpenartige Bewegung.
    Sein
Brustkorb wurde zusammengepreßt. Neues Wasser - Erleichterung.
    „Hallo?“
Wieder die Stimme. Ein Schlag auf seine Backen, daß sie ihn schmerzten und er
das Gefühl hatte, ein Pferdehuf träfe sein Gesicht.
    Er schlug die
Augen auf. Alles war verschwommen. Die Welt lag hinter einem meterdicken
Nebelvorhang.
    Dann folgten
Umrisse, Bäume, dick und schwarz. Eine Gestalt! Sie beugte
    sich über ihn
. . . ein Lächeln in einem angespannten Gesicht.
    Dann erfolgte
eine harte Bewegung. Die Gestalt sprang auf, noch ehe Larry mühsam sein erstes
Wort formen konnte.
    „Wie . . .
haben . . .“
    Es schüttelte
ihn, und er rollte, sich auf die Seite.
    Schritte! Der
Boden raschelte . . .
    X-RAY-3 fuhr
sich mit kalter, zitternder Hand über die Augen. Die Schleier wurden dünner. Er
wandte den Kopf.
    Wieder die
Gestalt. Sie ging in die Hocke.
    Ein hagerer
Mann, schwarzes Haar, streng gescheitelt und kurz geschnitten. Kluge,
grünbraune Augen, die ihn verwundert anblickten.
    „Sie sind
völlig durchnäßt. Sie können sich den Tod holen.“ Bestes Englisch war das, eine
klare Sprache.
    „Ich bin .. . ins Wasser gefal. . .“ Larry
Brent mußte niesen und hatte das Gefühl, sein Körper würde explodieren. Eisige
Schauer peitschten ihn durch.
    „Ins Wasser?“
fragte der Fremde verwundert. „Aber hier ist weit und breit - kein Wasser.“
    X-RAY-3
richtete sich mühselig auf. Er hockte auf einer Wiese. Vor ihm stand die
Baumgruppe, die er vorhin wie durch einen Schleier wahrgenommen hatte.
    Links war
eine Mauer, gut dreißig oder vierzig Meter entfernt. Die Mauer kannte er. Sie begrenzte das Anwesen der Dunnerdon!
    Rechts war
auch eine Mauer. Mindestens ebenfalls fünfzig Meter entfernt, wenn nicht noch
mehr. Das war die Mauer, die das Grundstück jenseits des Dunnerdonschen
Besitzes umschloß.
    Und er,
Larry, befand sich genau in der Mitte zwischen beiden Anwesen.
    Hexerei?
    „Ich bin ins
Wasser gefallen.“ Alles in seiner Erinnerung kehrte wieder zurück. Er richtete
den Blick auf den Mann. „Sie haben mir geholfen und mich herausgezogen?“
    Kopf
schütteln. „Ich sagte: hier gibt es kein Wasser. Mit Ihnen ist irgend

Weitere Kostenlose Bücher