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109 - Kastell des Dämons

109 - Kastell des Dämons

Titel: 109 - Kastell des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Sallinger.“
    Sie atmete
schnell. Mary stand gegen die kalte, rauhe Kellerwand gelehnt, die Augen halb
geschlossen. Trotzdem nahm sie beides wahr: die Spuren der Vergangenheit und
die Umgebung, wie sie sich jetzt zeigte.
    Als sie sich
wieder etwas erholt hatte, gingen sie weiter nach unten. Dieser erste Eindruck
von dem geheimnisumwitterten, rätselhaften Kastell war nicht der beste.
    „Böse
Gedanken ... überall... etwas lauert. .. beobachtet
auch uns ..
    Larry blickte
sich um. Ihm war nicht ganz wohl. „Was ist es, Mary?“
    „Weiß nicht . . Sie stand nun direkt unter einem Durchlaß. „Hier ... ein
Schacht.“ Sie prallte zurück wie vor einer unsichtbaren Mauer.
    Larry starrte
auf die angegebene Stelle. Er sah festen, dunklen Boden. „Ich kann ihn nicht
sehen.“
    „Bruchsteine
... sie verdecken ihn . . . wie eine Falltür . ..
nachts aber .. . steht sie offen ... John Sallinger hat sich hier das Genick
gebrochen.“
    Schweigen. Atmen . .. Das Licht der Taschenlampe tanzte auf dem Boden,
über die Wände.
    Als würden
unsichtbare Fäden sie ziehen, so ging das Medium weiter. Sie schien mit ihren
Füßen kaum den Boden zu berühren.
    Plötzlich
fuhr sie zusammen. Sie reckte sich und zog pfeifend die Luft durch die Nase.
Ohne daß noch ein Wort über ihre Lippen kam, brach sie auf der Stelle zusammen.
Larry trat einen Schritt vor, und er konnte sie gerade noch auffangen, ehe sie
auf den kalten, harten Boden fiel.
     
    ●
     
    Sie war
leicht wie eine Feder, ohne dünn zu wirken.
    Sie atmete
kaum, als er sie nach oben trug und aufs Bett legte.
    Weit riß er
das Fenster auf. Die Luft war kühl.
    Larry griff
nach der Whiskyflasche, die noch von Douglas Learmy stammte. Er flößte Mary
Hotkins einen ordentlichen Schluck ein.
    Das Medium kam
schon wieder zu sich. „Entschuldigen Sie . murmelte
sie noch benommen. „Ich hätte das nie geglaubt...“
    „Was, Mary?“
    „Die Macht...
die Stärke ... des Wesens ... es ist .. ein Gigant...
ich bin ihm begegnet... allein, Larry, schaffe ich es nicht! Aber es gibt eine
Lösung. Ich brauche Unterstützung. Wir müssen ihn herauslocken aus seiner
Reserve.“ Sie starrte vor sich hin, und es sah so aus, als lausche sie ihren
eigenen Worten nach. „Ich empfange nichts mehr ... alles tot... als hätte
jemand eine Leitung durchgeschnitten.“
    Sie richtete
sich auf, und Larry war ihr dabei behilflich. „Was ist in diesem Haus passiert?
Was haben Sie alles gesehen, Mary? Was für eine Bedeutung hat Lady Carmen?“
    „Sie wurde
ermordet. Von ihrem eigenen Mann. Die Theorie ist richtig. George Earl of
Dunnerdon hat jedoch nicht den Verstand verloren, er wurde zum Werkzeug jener
Macht, die Lady Carmen aufgestöbert und durch ihre medialen Kräfte geweckt
hat.“
    „Was für ein
Wesen ist das?“
    „Ein Dämon.
Uralt, älter als die Menschheit.“
    „Ist es Asunta?“
    „Ich . . ich
weiß nicht. Ich habe nur seine schreckliche Nähe gespürt. Er ist für alles
verantwortlich, was immer auch geschehen ist! Die Generationen, die vor den
Dunnerdons hier lebten, waren bereits seine Sklaven. Er hat sie beherrscht,
ausgesogen wie ein Blutsauger. Es gelang, die bösen Gedanken, die ihn einst
gerufen hatten, zu isolieren. Sie ketteten ihn an das Gemäuer, welches des Fundament des Kastells bildet. Dort war er lange Zeit
isoliert. Durch Lady Carmen wurde er frei.“
    „Wie ist das passiert?“
    „Durch die
medialen Versuche der Carmen of Dunnerdon.“
    „Hatte sie
ihre Kräfte überschätzt?“ „Ja, so kann man es sagen.“
    „Was für eine
Verbindung gibt es zwischen Lady Carmen und der kleinen Camilla?“
    „Ich habe
keine gespürt. Ich spüre auch jetzt nichts. Im Moment fühlte ich mich kraftlos
und ausgelaugt. Ich kann mich nicht konzentrieren und empfange keinerlei
Einflüsse, obwohl alles noch genauso vorhanden ist wie vorhin. Aber ich habe es
bereits gesagt: Allein komme ich nicht weiter. Ich brauche eine Seance. Ich muß
ihn zwingen, sich zu zeigen. Wir müssen einen Ring bilden.“ Sie blickte ihn an.
Ihr Blick schweifte in die Runde, und sie atmete tief durch, langsam wieder an
Kräften gewinnend. „Ich vermag nicht zu sagen, ob ich heute noch mal imstande
sein werde, voll aktiv zu werden. Die Wucht des geistigen Zusammenpralls war
ungewöhnlich massiv. Nach einer solchen Begegnung dauert es manchmal Stunden,
ehe sich die Kräfte wieder in mir regen. Es kann Nacht werden.“
    Larry Brent
biß die Zähne zusammen. „Dann wird’s gefährlich.“
    Sie nickte.

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