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109 - Kastell des Dämons

109 - Kastell des Dämons

Titel: 109 - Kastell des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hatte
Zeit gehabt, diesen Charakter zu studieren und ihn für seine Zwecke
vorzubereiten, um dann blitzartig Besitz von ihm zu ergreifen.
    Es krachte,
es splitterte.
    Die Türen
flogen zu. Wie von unsichtbaren Händen bewegt, drehten sich die Schlüssel in
den Schlössern.
    Mary Hotkins‘
Ruf: „Raus hier, Larry!“ kam eine Sekunde zu spät.
    Jetzt flogen
die Fenster zu. Von draußen schlugen die Läden dagegen, als würden unsichtbare
Hände sie zudrücken.
    Es ging
Schlag auf Schlag und schneller, als menschliche Sinne es verarbeiten konnten.
    Mary Hotkins
wurde wie von einer Faust gepackt. Ehe es stockdunkel wurde, sah Larry, wie das
Medium vom Sitz gerissen wurde, wie der große Tisch, an dem sie alle im Kreis
gesessen hatten, umkippte.
    Ein Sturm
brach los. In den Wänden knirschte es, in den Dachbalken knackte es, als würde
das Dach aufreißen.
    Larrys Lampe
grellte auf.
    Der
Lichtstrahl stach ins Dunkel.
    Amos Slythe
wälzte sich am Boden und versuchte, unter seinem Stuhl vorzukommen.
    Mary Hotkins
lag mit weit aufgerissenen Augen gegen die Wand. Camilla Freely alias Asunta stand neben ihr. Die
Rose in der Hand wurde zu dem langen Fleischermesser - und damit stach sie zu.
     
    ●
     
    Wie ein
Panther flog Larry Brent nach vorn. Er sprang über den umgekippten Tisch
hinweg.
    Den ersten
Stich aber konnte er nicht mehr verhindern.
    Das Messer
drang in Mary Hotkins’ Schulter.
    Dann traf die
Hand Larrys den Körper Camillas. Aber das schöne Mädchen wankte keinen
Millimeter. Camilla Freely war nur ein Seelenbild der jungen Toten. Die Kraft
des Dämons füllte ihren Körper. Larry rannte an wie gegen eine Mauer.
    „Raus hier,
Larry!“ sagte Mary Hotkins mit ersterbender Stimme.
    Aber das ging
nicht mehr.
    Der Raum war
rundum zur Festung geworden.
    Amos Slythe
riß an den Türen und schlug die Fenster ein, aber die Läden verhinderten seinen
Ausbruch.
    Larry kämpfte
mit dem Ungeheuer, das den Seelenleib Camilla Freelys übernommen hatte.
    Er drückte
die Hand zurück. Seine Muskeln zitterten, der Schweiß rann über sein Gesicht.
Das Messer kam nach vorn und drückte sich seinem Gesicht entgegen.
    Camilla besaß
die Kraft eines Titans.
    „Dona Carmen
. . .“. wisperte Mary Hotkins. Für sie mußte dieses Erlebnis die Hölle
bedeuten. Schon mit normalen Sinnen war das Geschehen unerträglich und bohrte
sich tief in das Bewußtsein. Aber die feinnervige Mary mußte Tantalusqualen
erdulden.
    „Sie spricht
von einem Stock .. .. dem Stock ihres Mannes, Larry...
er ist hohl, der Knauf... wo ist der Stock, Larry...? ... jetzt kann ich sie
verstehen ... damit kann sie sich ihr Seelenheil erkaufen... es steckt im Stock
... die Waffe gegen Asunta!“
    Camilla
Freely tauchte einfach weg.
    Larry griff
ins Leere.
    Auch dem
Dämon war der Hinweis nicht entgangen.
    Jetzt stand
alles auf dem Spiel.
    Der
geheimnisvolle Stock, der zum Meßstab für die Gräber geworden war.
    Er stand
gegen den Kamin gelehnt.
    Camilla jagte
darauf zu, Mistreß Freely stürzte sich darauf.
    Larry Brent
warf sich nach vorn. Im Fall riß er einen Stuhl mit. Der traf Dorothy Freely in
die Seite und ließ sie zusammenbrechen.
    Camilla war
eine Zehntel-Sekunde zu langsam. Larry Brent riskierte alles.
    Er riß den
Stock herum. Blitzschnell löste er den bronzenen Knauf.
    X-RAY-3 ließ
sich zur Seite fallen. Im Fallen kippte er den Stock um. Er war hohl, wie Mary
es gesagt hatte.
    Etwas
rutschte in seine r Hände. Kühl und metallen. Ein Kettchen. Daran war
ein Kruzifix.
    Camilla
Freely stöhnte. Sie warf die Arme hoch. Das große, blutbesudelte Messer bohrte
sich in den Holzboden und blieb zitternd stecken.
    X-RAY-3 hielt
ihr die flache Hand mit dem geweihten Kruzifix entgegen.
    Ein Beben
ging durch das Haus, ein Stöhnen und Jammern, so furchtbar, daß diejenigen, die
Zeuge wurden, erschauerten.
    „Doña Carmen -
das geweihte Kreuz, das sie im Kampf gegen Asunta einsetzen wollte - und das
George ihr stahl und auf diese Weise versteckte - sie hat es nie holen können -
die Hilfe mußte von außen kommen - ihre gequälte Seele findet Ruhe.“
    Es ächzte. Es
krachte.
    Die
Dachbalken verzogen sich. Sand und Staub kamen herab. Armdicke Risse und
Spalten zeigten sich.
    Der Dämon
schrie.
    Die Fenster
flogen auf, die Läden wurden brüchig.
    Asunta schien
sich in Qualen zu wälzen. Ein unvorstellbares Monstrum, das die Seele Camilla
Freelys an sich gerissen hatte, verließ den Wirtsleib.
    Gewaltig
waren Asuntas Umrisse.
    Ein
aufquellender Wolkenberg

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