Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

Titel: 109 - Via Diavolo - Straße des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Prankenhieb verfehlt. Er drehte sich nach rechts, hatte den gewaltigen Löwenschädel vor sich, richtete den Revolver darauf und zog den Stecher noch einmal durch.
    Diesmal saß die Kugel mitten im Leben der Bestie. Dumpf schlug der schwere Raubtierkörper zu Boden. Vaccaro starrte auf die Waffe in seiner zitternden Hand und konnte es noch nicht richtig glauben, daß er mit diesen Löwen fertiggeworden war.
    Alva Morena löste sich von der Wand. Auch sie konnte es kaum begreifen, noch am Leben zu sein.
    Sie wankte auf Vaccaro zu, wischte sich die Tränen ab und sagte kleinlaut: »Es tut mir leid, Orson.«
    »Was?«
    »Alles, was ich gesagt habe. Ich hatte zuwenig Vertrauen zu dir. Nimmst du meine Entschuldigung an?«
    Er konnte nicht antworten, denn in diesem Moment öffnete sich die Tür. Die Gladiatoren, die die Löwen in die Zelle gelassen hatten, wollten sehen, was passiert war.
    Sie kannten keine Revolver, Das Krachen von Schüssen war für sie ein fremdes Geräusch, dem sie auf den Grund gehen wollten, Orson Vaccaro packte das Mädchen und riß es hinter sich. Gleich würde sich heraussteilen, ob die Gladiatoren in ihrer Zeit verwundbar waren oder nicht
    ***
    Ich wußte nicht, ob Mr. Silver mir folgte, konnte ihn nicht sehen, aber es war anzunehmen, daß er den gleichen Weg wie ich eingeschlagen hatte.
    Irgendwo vor mir mußten sich Carmine Rovere und die beiden anderen befinden. Ich sah sie nicht und hörte sie nicht. Würden sie noch leben, wenn ich sie wiedersah? Und Orson Vaccaro? Und Alva Morena? Wohin hatte es sie alle verschlagen? Würde es Mr. Silver und mir gelingen, sie heil ins zwanzigste Jahrhundert zurückzubringen?
    Das würde Clessius, der Echsendämon, mit allen Mitteln zu verhindern versuchen, darauf konnten wir uns verlassen.
    Ein Abenteuer wartete auf uns, dessen Ende niemand vorhersehen konnte. Und die ganze Zeit würde über uns ein Damoklesschwert hängen; Keiner wußte, wie lange der Zeitriß offenblieb, wie lange es dauerte, bis er sich wieder schloß.
    Das bedeutete, daß größte Eile geboten war. Wir mußten gegen Clessius einen Blitzsieg erringen und mit seinen Gefangenen schnellstens in unser Jahrhundert zurückkehren.
    Aber würde der Echsendämon so leicht zu bezwingen sein? Ich bezweifelte es.
    Im Moment rutschte ich durch diesen schleimigen Schlauch, ohne zu wissen, wohin es mich verschlug. Theoretisch war es möglich, daß ich ganz woanders landete als zum Beispiel Carmine Rovere.
    Ich hatte mich in eine fleischige Röte gestürzt, doch davon war nichts mehr zu sehen. Dunkle Schwärze umgab mich. Ich konnte die Hand nicht vor meinen Augen erkennen.
    Wie lange war dieser Schlund? Wann würde er mich freigeben?
    Ich hatte den Eindruck, daß ich mich immer schneller vorwärtsbewegte. Das Tempo zu bremsen war unmöglich. Ich versuchte es mit abgespreizten Armen und Beinen, hatte damit aber nicht den geringsten Erfolg.
    Weich und warm war dieser Zeitkanal. Mir war, als befände ich mich im Inneren eines riesigen Ungeheuers.
    Plötzlich geschah es: Der Zeitkanal spie mich aus - mittenhinein in eine feindselige Vergangenheit!
    ***
    Der erste Gladiator trat mit vorgehaltenem Dreizack ein. Er rechnete damit, daß die Löwen noch lebten. Verblüfft stellte er fest, daß dies nicht der Fall war.
    Fassungslos starrte er auf die verendeten Raubtiere, Orson Vaccaro stand unter Strom. Sollte er schon schießen? Wie viele Kerle befanden sich noch draußen?
    Jetzt wandte sich der Gladiator ihm zu. Vaccaros Herz krampfte sich zusammen, als er sah, wie der kräftige Mann seinen Dreizack hob und gegen ihn richtete.
    Unverwundbar oder nicht - Vaccaro drückte ab. Sein Revolver spuckte Feuer und Blei, und der Gladiator brach tödlich getroffen zusammen.
    Vaccaro hätte beinahe einen Jubelschrei ausgestoßen. Vier Kugeln hatte er bereits verschossen. Zwei befanden sich noch in der Trommel.
    Leider trug Vaccaro keine Reservemunition bei sich. Wenn er diese beiden Kugeln durch den Lauf gejagt hatte, konnte er den Revolver wegschmeißen.
    Er hörte vor der Tür erschrockene Laute. Da mußten noch zwei Gladiatoren sein!
    Orson Vaccaros Kopfhaut zog sich schmerzhaft zusammen. Wenn sie Hilfe holen, kommen wir von hier garantiert nicht weg, sagte er sich. Ich darf sie nicht entkommen lassen.
    Mit einem Sprung stand er in der Tür. Die halbnackten Kämpfer schauten ihn entgeistert an. Er richtete den Revolver auf sie. Daß das eine Waffe war, die ihnen den Tod entgegenschleudern konnte, wußten sie

Weitere Kostenlose Bücher